Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
Tür. Cassidy verabschiedete sich von Alison und Jenny. Sie war traurig, dass ihr Abenteuer Alexandria endete, aber auch viel zu müde, um es offen zu zeigen.
    »Vielleicht sehen wir dich ja heute nochmal, bevor du abreist.«
    »Genau! Wir warten am Stadttor!«
    Beide nahmen sie nacheinander in die Arme und drückten Cassidy fest an sich.
    »Es wird Zeit, meine Damen«, mahnte Jade aus dem Flur.
    Nach einem letzten Ausweichmanöver vor Dog, der schlaftrunken ins Badezimmer marschierte, folgten sie der Bacchae stumm und gehorsam aus der Wohnung. Als die Tür ins Schloss gefallen war, lehnte sich Angel an ihre Schülerin.
    »Ich würde dich ja fragen, wie dein Tag war, aber ...«
    »... erst beim Müsli«, vollendete Cassidy völlig fix und alle ihren Satz.
    »Genau.«
    Angel klopfte ihr bestätigend auf die Schultern und schlurfte ins Schlafzimmer, stürzte sich auf das Bett und verfiel augenblicklich in einem scheintoten Zustand. Eine Minute später folgte ihr Dog. Cassidy blieb allein im Wohnzimmer zurück, legte sich auf die Couch und zog sich ihre Decke über den Kopf. Ihre letzten Gedanken kreisten um Alison und Jenny. Sie versuchte sich vorzustellen, wie die beiden mit Jade im Fahrstuhl Platzangst bekamen, und schlief mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen ein.

9 – Morgendämmerung
     
     
A ngel fühlte sich wie am Ende eines Urlaubs, als sie im Morgengrauen ihre nassen Haare auf der Terrasse trocknete. Anders als Cassidy versagte sie sich ja inzwischen den meisten Luxus von Alexandria; sei es das Shampoo im Bad oder der Zimmerservice vor ihrer Tür. Außerdem war sie nach wie vor davon überzeugt, dass alle der sogenannten Arbiter zum Geheimdienst der Nocturnals gehörten. Sicher diente nicht jeder als Agent wie Clarissa, aber es wäre geradezu fahrlässig, Diener ohne wachsame Augen und Ohren in der Botschaft zu postieren.
    Einzig den Kaffee nahm Angel dankbar an. Jede halbwegs zivilisierte Gesellschaft hatte in den letzten dreiundzwanzig Jahren mit Hochdruck nach dem braunen Pulver gefahndet; egal ob Ranger oder Vultures. Sogar bei den geistesgestörten Snakes waren sie hin und wieder fündig geworden. Der sicariianische Kaffee schmeckte jedoch nicht jahrzehntealt, sondern nahezu frisch geröstet. Vermutlich eine Handelsware aus der Ian-Hawk-Biosphäre. Immerhin sollten Gäste in den Diplomatenquartieren ja beeindruckt werden.
    Umso mehr erfüllte es Angel mit Genugtuung, im Angesicht des imperialen Wohlstands ihre eigenen Socken zu stopfen, die im Zuge der vergangenen Wochen einige Löcher erhalten hatten. Das integrierte Nähset ihres Kampfstabs kam ihr dabei sehr gelegen. Seit der Schlacht von D-Sechs-alpha war ihr das Führen der einmaligen Waffe auch innerhalb von Alexandria erlaubt worden.
    »Wie spät ist es?«, rief Cassidy vom Wohnzimmer aus.
    »Halb zehn«, erwiderte Angel. Ihr Instinkt riet sie zur Eile, um nicht in der Mittagshitze losfahren zu müssen. Aber ihr Verstand erinnerte sie an die Klimaanlage in Jiaos gepanzertem Wunderauto, so dass sie sich selbst zur Ruhe zwang.
    Cassidy trat mit einem akkubetriebenen Föhn auf die Terrasse und wirkte etwas blass um die Nase. Der ungewohnte Alkoholgenuss hatte seine Spuren hinterlassen. Trotzdem genoss sie die Vorzüge der Stadt inzwischen hemmungslos. Zehn Minuten dauerten ihr zum Trocknen der Haare in der Vormittagssonne zu lange, also musste wertvolle Elektrizität zur Beschleunigung verschwendet werden.
    »War C.T. schon da?«, fragte sie beiläufig.
    »Nein?«, wunderte sich Angel. »Warum sollte sie?«
    »Naja«, wich Cassidy ihr aus und schaltete den Föhn ab. »Ich dachte, Jade hat sich vielleicht was Besonderes zum Abschluss einfallen lassen. Du weißt schon, anstelle der Pappe mit Milch. Irgendwie ... hab ich keine Lust mehr auf Milch.«
    »Kaum zu glauben, dass du mir vor drei Monaten für eine halbe Ratte gedankt hast!«
    »Ich bin halt jung und flexibel«, entgegnete ihr Cassidy prompt. Dann deutete sie auf die frisch gestopften Nähte. »Die hätten dir bestimmt ein paar neue Socken gegeben.«
    »Kaffee steht in der Küche«, brummte Angel abweisend.
    »Wehe, es gibt heute wieder nur Pappe!«, knurrte Dog in der Tür.
    »Das ist gesund. Hab ich gehört ...«
    »Bah«, spottete er zurück und stampfte auf die Terrasse. Dabei hielt er eine der beiden Wodkaflaschen vom Vorabend in der Hand, an dessen Boden sich noch ein kleiner Rest angesammelt hatte. Als er jedoch dazu ansetzte, entriss Angel sie ihm.
    »Schnaps am Morgen?«,

Weitere Kostenlose Bücher