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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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obwohl diese nicht die geringste Gefühlsregung zeigte.
    »Doktor Sheridan meint, der Zeitraum ihrer Entstehung sei für einen natürlichen, evolutionären Prozess zu kurz. Er geht davon aus, dass es sich eventuell um eine fehlgeschlagene Biowaffe handeln könnte.« Alison war nun in ihrem Element, was ihr das Reden etwas erleichterte. Gleichzeitig sorgte der Schock dafür, dass sie kein Ende mehr fand. »Das würde ihren plötzlichen Ausbruch erklären, aber weder, warum ihre Population lange Zeit stabil geblieben ist, noch, dass sie nach einem halben Jahrzehnt auf einmal aggressiv Jagd auf uns zu machen scheinen.«
    »Diesen Teil können wir bestätigen«, sagte Angel.
    »Ihr seid mit Cassidy in D-Sechs-alpha gewesen, Herrin?«
    »Jetzt fang nicht schon wieder an!«, zischte Jenny ihr zu.
    »Ich will doch nur ...«
    »Wir waren alle dort, aber was in der Stadt passiert ist, bleibt vorerst Geheimsache«, mischte Jade sich schließlich ein. »Was ich euch sagen kann, ist, dass wir einen Soldaten der Prätorianischen Garde und eure Lehrerin Miss Connely verloren haben. Die Neces breiten sich aus und sie werden aggressiver. Darum könnte die Arbeit von Doktor Sheridan und seinen Studenten schon bald über den Erhalt ganzer Provinzen entscheiden.«
    Das zeigte Wirkung. Jenny ließ sich zurück auf ihr Kissen sinken und Alison vermied es, Angel weiter auszufragen.
    »Aber Herrin«, begann sie stattdessen respektvoll. »Wie sollen wir der Herkunft der Neces auf den Grund gehen, wenn es uns nicht erlaubt ist, sie aus der Nähe zu beobachten?«
    Jade lehnte sich mit ihrem Glas in der Hand zurück. »Ich erinnere mich an dich«, säuselte sie durch den nur von Kerzenschein erhellten Raum. »Du hast mich schon einmal nach einer Exkursion in ein Necesgebiet gefragt, richtig?«
    »Das stimmt, Herrin.«
    »Und, dass deine Lehrerin von denen zerfetzt wurde und Martin Rich vielleicht für sein Leben gezeichnet ist, hält dich nicht davon ab, es weiterzuversuchen?«
    Alison biss sich auf die Lippen und starrte mit schüchternem Blick in die Richtung von Colonel Grant. »Ich wäre natürlich vorsichtig und hoffentlich beschützt von Soldaten.«
    »Wenigstens eine, die sich von uns beschützen lassen will«, brummte er als Antwort und rieb sich ermattet über die Stirn.
    Die Dunkelheit schlug ihnen allen aufs Gemüt und Müdigkeit machte sich durch kollektives Schweigen bemerkbar. Dog zog ein überraschtes Gesicht, als Cassidy nach seiner Wodkaflasche griff, um Jenny ein Glas einzugießen. In der unerwarteten Gesellschaft einer Bacchae, einem Legionsoffizier, einer Rangerin und einem angeblich verräterischen Vulture war sie sich ihres Plans, einen Drink in der Botschaft zu nehmen, jedoch nicht mehr so sicher. Stumm hielt sie den Wodka in der Hand und starrte in die Flüssigkeit hinein wie in eine Glaskugel.
    »Wie geht es nun weiter?«, fragte Cassidy nachdenklich.
    Angel nippte an einem Becher Wasser, während Dog und Grant sich eine Schüssel getrocknete Kartoffelscheiben teilten. Keiner von ihnen wollte sich vor Alison und Jenny zu einer Antwort hinreißen lassen, bis Jade das Schweigen durchbrach.
    »Ihr habt seit heute eine Allianz mit dem Imperium«, sagte sie und vermied dabei jegliche Beitrittsklausel. »Unser Krieg ist vorbei, aber morgen beginnt ein neuer. Die Ranger werden erst frei sein, wenn wir die Vultures vom Erdboden gefegt und Cor Syrte gesichert haben.«
    Von den anderen unbemerkt starrte Cassidy auf Dog. Er ließ sich nichts anmerken, während Jade über die Zerstörung seiner alten Gang sprach.
    »Mit Kim und Johnny?«, fragte sie.
    Jade nickte. »Wir fahren morgen in ihr Kriegsgefangenenlager und klären sie darüber auf.« Ihr Blick wechselte zu Angel. »Ich hoffe nur, dass deine Meisterin sie von der Weisheit unseres Plans überzeugen kann. Sonst wird das ein verdammt kurzer Krieg.«
    »Meisterin?«, flüsterte Jenny zu Cassidy.
    »Ist sie auch eine ...?«, murmelte Alison hinterher.
    »Angel ist keine Bacchae«, beantwortete Jade ihre Fragen. In der stillen Nacht hatte sie ihre Worte mit gespitzten Ohren hören können. »Ihr dürft sie aber ruhig weiter mit Herrin anreden.«
    »Dann willst du das hier also nicht wiederhaben?«, fragte Angel laut und deutlich. Zum Verständnis holte sie ihr Amulett hervor und ließ es im Kerzenlicht funkeln, so dass es alle sahen.
    »Nein«, entgegnete ihr Jade. »Dadurch weiß ich immer, wo du bist.«
    »Wie lange ...«, begann Cassidy zögernd. »Wie viele Vultures sind

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