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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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knurrte gereizt, doch dann rappelte sie sich auf und blickte Cassidy müde an. »Befehl von oben.«
    »Jade hat dir befohlen, Jenny, Alison und mich gemeinsam ins Sagittarius zu bringen?«
    Clarissa rollte mit den Augen. »Ich sollte dich tun lassen, was du verdammt nochmal tun willst, solange du keinen Volksaufstand auslöst.«
    »Dann war das gestern also nicht alles von Jade inszeniert?«
    »Was haben dir die beiden erzählt?«, fragte C.T. mit einer gehörigen Portion Misstrauen. Nun hatte Cassidy ihre volle Aufmerksamkeit.
    »Nichts! Es ...«, versuchte die sich reflexartig zu verteidigen. »Es erschien mir nur komisch, dass Jenny unbedingt mit mir aufs Zimmer wollte. Ich hätte schwören können, dass Jade auf uns gewartet hat.«
    Die Nocturnal blickte über die Schulter und vergewisserte sich, dass die Bacchae außer Hörweite war.
    »Herrin Jade ist gut, aber nicht allwissend«, sprach sie so leise, dass die Prätorianer sie nicht hörten. »Zerbrich dir besser nicht den Kopf darüber.«
    »Ich hab nur Angst, dass alles gestellt sein könnte«, hauchte Cassidy vorsichtig und starrte dabei auf ihr Foto.
    »Und damit kommst du ausgerechnet zu mir?«, wunderte sich Clarissa. »Hör zu, es gibt vieles, das ich dir nicht sagen darf, aber eines kannst du mir glauben: An diesem Foto ist nichts gestellt. Ich durfte euch schließlich den ganzen Tag lang hinterherlaufen und hätte mich gefreut, wenn du von Jenny einmal quer durch die Stadt geschleift und anschließend vor dem Sagittarius geparkt worden wärst. Aber nein! Stattdessen musste sie mit dir schwimmen und tanzen gehen. Versuch du mal ein Schwimmbad in normalen Klamotten zu überwachen! Von dem Aufruhr mit dem verfluchten Zigeunerkind von Haus Samarium, der dich ausgeraubt hat, fang ich besser gar nicht erst an. Sein Magister wird demnächst Besuch von uns bekommen, das kann ich dir versprechen!«
    Cassidy strahlte übers ganze Gesicht, als C.T. ihren gestrigen Tagesablauf aus dem Blickwinkel einer Geheimagentin beschrieb und damit ihre Zweifel ausräumte. Sie atmete einmal kräftig durch und dankte Clarissa, die sich daraufhin wieder schlafen legte.
     
    ***
     
Zwei Stunden später. Ein Prätorianer hielt Wache, während der Rest des Konvois friedlich auf dem vermeintlich sicheren Terrain schlummerte. Es war einer der seltenen Momente, in denen Angels gesamtes Team gleichzeitig die Augen schließen konnte.
    »Herrin!«, flüsterte Sigma-vier über das nächtliche Lagerfeuer hinweg. Als Jade nicht reagierte, kam er mutig näher und rüttelte an ihrem Arm. »Herrin!«, wiederholte er, bis sie plötzlich hochschnellte und nach ihrem Schwert griff.
    »Was ist?«, knurrte sie schlaftrunken.
    »Kontakt auf der Straße, von Norden kommend«, berichtete er. »Etwa zwanzig Scheinwerfer. Viele davon einzeln!«
    Diese Nachricht weckte Jade auf einen Schlag.
    »Ragnars«, grollte sie und schleppte sich zum Waldrand. »Nachtsichtgerät!« Der Prätorianer hatte Recht. Zwei Dutzend strahlende Lichter näherten sich ihrer Position; viele stammten von Motorrädern, gefolgt von drei LKW mit verzurrten Planen. Im restlichtverstärkten Grün waren jedoch nur schwammige Umrisse zu erkennen. »Das Feuer löschen! Und holt mir Cassidy mit ihrer Brille!«
    In diesem Moment erschien Angel in ihrem Windschatten. Trotz der Beteuerungen hatte sie kaum ein Auge zubekommen, so dass sie von der Aufregung sofort in Alarmbereitschaft versetzt worden war.
    »Probleme?«
    »Ein Silberstreif am Horizont«, erwiderte Jade und reichte ihr das Nachtsichtgerät. »Sieh selbst. Ein kompletter Versorgungskonvoi mitten in unserem Territorium! Das wär doch was für den Dicken.«
    Dann tauchte endlich Cassidy auf. Sigma-drei zerrte sie am Arm herbei, als wäre sie eine Gefangene. Jade sollte ihn für sein Verhalten zurechtweisen, doch dafür fehlte ihr die Zeit. Sie zeigte auf die Lichterkette.
    »Sag mir, was du siehst«, bat sie. »Geh auf Thermalsicht!«
    »Warum? Was ...«, murmelte Cassidy verwirrt und noch nicht ganz bei der Sache. Als sie den entsprechenden Schalter drückte, verflogen ihre Fragen jedoch. Zwei der drei LKW-Ladeflächen glühten wie aufgereihte Kerzen. Sie zoomte das Bild heran und erkannte die Silhouetten von Menschen. »Truppentransporter«, fasste sie mit mulmigem Gefühl zusammen.
    »Wie viele sind es?«, seufzte Jade, als hätte sie die Antwort erwartet.
    »Fünfzig oder sechzig. Vielleicht noch mehr.«
    Jade ging ein paar Schritte auf das gelöschte Lagerfeuer zu und

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