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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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mit den Zähnen ein Stück Grillfleisch von ihrem Knochen ab und kaute wohlig darauf herum. »Gewöhnt euch langsam dran«, nuschelte sie dabei. »Ihr gehört jetzt zu den Großen.«
    In Anbetracht der Tatsache, dass das Schicksal des Imperiums am seidenen Faden hing, beließ Angel es bei einem gewurmten Blick in den Nachthimmel. Die anderen beteiligten sich gar nicht erst an der Diskussion. Für die Prätorianer war es Routine, den Bacchae zu folgen, und sie vermieden es, Smalltalk mit ihnen zu betreiben. C.T. konnte man die Anstrengungen der vergangenen Tage am ermatteten Gesicht ansehen. Sie legte sich auch als Erste zur Ruhe. Cassidy hatte ihr Foto herausgeholt und pendelte mit ihren Gedanken zwischen Alexandria und dem Schicksal ihres Bruders. Dog verstand immer noch nicht, was er hier überhaupt sollte und wäre am liebsten direkt mit Colonel Grant zum Pass aufgebrochen.
    Als Angel die Stille schließlich zu viel wurde, stand sie auf und tippte Jade an die Schulter. Ein Wink mit dem Kopf genügte und sie folgte ihr in den Wald hinein. Außer Hörweite des Camps begann sie mit ihren Fragen.
    »Alison und Jenny scheinen ziemlich nett zu sein.«
    Jade ließ ein zustimmendes Geräusch verlauten. »Sie gehören zur Elite von Alexandria. Andernfalls hätte ich sie nicht mal in Cassidys Nähe gelassen.«
    »Dann hast du sie also mit Absicht zusammengeführt?«, fragte Angel. Sie war ein wenig überrascht von der Leichtigkeit ihres Verhörs und hatte sich ursprünglich auf eine längere Diskussion eingestellt.
    Jade lachte in sich hinein. »Du würdest mir doch niemals abkaufen, dass sie Cassidy aus Zufall in Yolandas Zimmer angetroffen und anschließend den ganzen Tag mit sich rumgeschleift hat.«
    Angel runzelte besorgt die Stirn. »Wieso gerade sie?«
    »Das hatte viele Gründe. Zunächst mal hat Jenny die nötige Freigabe, um vertrauliche Informationen zu erhalten. Ich sagte ja schon, sie ist die einzige Studentin, die Yolanda behandeln darf«, begann Jade zu erklären. »Außerdem arbeitet sie seit zwei Jahren verdeckt für die Nocturnals.«
    »Also ist sie so eine wie C.T.?«
    »Ha – nein«, erwiderte Jade zurückweisend. »Clarissa ist eine voll ausgebildete Agentin, Jenny lediglich eine talentierte Informantin. Wenn sie ihr Studium beendet hat, startet sie vielleicht eine Karriere beim Geheimdienst, aber bis dahin ...«
    »Was genau hast du denn alles für Cassidy vorausgeplant gehabt?«
    »Um ehrlich zu sein, enttäuschend wenig. Mir blieb ja nicht viel Zeit nach Sydneys Idee, euch noch einen Tag dazubehalten. Jenny sollte ihr die Stadt zeigen und sie gegen zwei Uhr in dein Quartier bringen.«
    »Ah! Der plötzliche Stromausfall.«
    »Für dich war es vielleicht offensichtlich, aber von der Straße aus gab es keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Arbiter die Hauptsicherung des ganzen Hotels herausgedreht hatten.«
    »Das ganze Gebäude?«
    »Ansonsten wäre es doch sehr auffällig gewesen«, sagte Jade. »Pünktlich um vier Uhr sollten sie den Schalter wieder umlegen, was ja auch hervorragend funktioniert hat.«
    »Und Alison? Wie passt sie in dein Konzept?«
    »Die stand nicht in meinem Drehbuch. Jenny hat einfach improvisiert«, antwortete Jade. Sie blieb im knackenden Unterholz stehen und wandte sich direkt an Angel. »Jennys Auftrag war es, Cassidy die Stadt zu zeigen und nicht, sie ihrem Haus vorzustellen oder mit ihr tanzen zu gehen. Eigentlich sollte Cassidy uns beim Konzert Gesellschaft leisten, aber die drei haben sich so gut verstanden, dass Jenny den Plan kurzfristig geändert hat. Clarissa war ihnen die ganze Zeit auf den Fersen und hat aufgepasst.«
    Angel zog skeptisch eine Augenbraue hoch. »Dann ist das aber ein gewaltiger Zufall, dass Alison sich gerade die Neces als Fachgebiet ausgesucht hat.«
    »Zufall für Cassidys Tag, ja. Zufall für Jennys Rekrutierung als Informantin, nein«, sagte Jade. »Ich hatte natürlich darauf gehofft, dass sie sich einklinken würde, aber um sie einzuweihen, fehlte mir die Zeit. Jenny wurde wochenlang überprüft, getestet und beschattet, ehe wir sie mit Aufträgen betraut haben.«
    »Okay«, murmelte Angel und rieb sich die Stirn. »Bleibt nur noch der Überfall auf die McCallum Farm, wo ausgerechnet Jennys Haus von uns gerettet werden musste.«
    »Glaubst du im Ernst, dass ich unsere Kinder von den Neces angreifen lassen würde, nur um meine Interessen durchzusetzen!?«
    »Ohne zu zögern«, entgegnete Angel ihr prompt.
    »Hmph«, schnaufte Jade entrüstet

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