Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)
Ragnars da sein. Anderson kennt den Weg.« Dann untersuchte sie das Armaturenbrett, bis sich der Bildschirm einschaltete. »Ian-Hawk-Biosphäre, hier Jade. Ich brauche umgehend eine Verbindung zu Zhang Yuen.«
»Unautorisierter Zugriff auf das Kommunikationssystem«, meldete sich Amys künstliche Stimme umgehend.
»Ich hab keine Zeit für deine Spielchen! Schaff mir Yuen auf den Schirm und zwar sofort!«
»Was haben die Hawker mit den Ragnars zu tun?«, fragte Angel von hinten.
»Fahr schneller!«, befahl Jade in Cassidys Richtung und ignorierte ihre Mentorin.
»Hey!«, rief Angel energisch. »Ich hab dir eine Frage gestellt!«
»Jade«, knurrte Yuens Stimme aus den Lautsprechern. Einen Augenblick später tauchte sein faltiges Gesicht auf dem Monitor auf. »Was willst du?«
»Wie ist der Zustand des Orchid-Depots!?«
»Wie ist ... was? Warum?« Zhang Yuen wirkte schlaftrunken und noch nicht ganz bei der Sache, während er seine Finger über die Touchscreens schlurfen ließ.
»Ist irgendjemand drin gewesen? Gab es irgendeinen Zugriff auf den Bunker!?«, bohrte Jade geradezu hektisch nach.
»Nein«, antwortete Jiaos Vater nachdenklich. »Die Kammer ist verriegelt und die Behälter dicht.« Er wischte die Anzeigen davon und starrte direkt in die Kamera. »Warum? Was ist mit Orchid?«
Jade atmete einmal tief durch. »Es ist möglich, dass die Ragnars dorthin auf dem Weg sind.«
»Und wenn schon«, wiegelte Yuen ab. »Du hast doch die Neces darüber platziert.«
»Die haben mehr als sechzig Kämpfer dabei. So viele Männer fahren die nicht umsonst bei Nacht durch unsere Gegend!«, hielt Jade dagegen. »Hör zu, ich bin zehn Kilometer vor Jacksonville und werde versuchen, sie aufzuhalten. Aber ich brauche Unterstützung!«
Yuen lehnte sich entrüstet in seinem Chefsessel zurück. »Ich habe derzeit keine Truppen zur Verfügung. Ihr habt mir schließlich meinen Hubschrauber abgeschossen!«
»Was ist mit Hawk-two? Wo ist Danny?«
Zhang Yuen rieb sich mit der Hand über Gesicht und Stirn, als würde er zwei Übel gegeneinander abwägen. »Nicht einsatzfähig.«
»Was? Wo ist dein zweiter Hubschrauber!?«
»Das geht dich nichts an!«, erwiderte Yuen grantig. »Wie haben die das Depot überhaupt gefunden?«
Jade zischte wütend und hämmerte auf den Ausschalter, woraufhin der Bildschirm wieder schwarz wurde.
»Danke für nichts, alter Narr!«
»Erklärung, bitte?«, forderte Angel auf der Rückbank.
»Wir halten direkt auf Jacksonville zu«, setzte Jade an. »Eine Kleinstadt, die zum Ende der Welt von Gangs zerstört worden ist; mit einem Unterschied. In der Kanalisation unterhalb der Stadt liegt eine halbe Tonne Gift. Alles von Industrieabfällen bis hin zu chemischen Kampfstoffen. Die Legion hat das Depot im Krieg gegen die Biosphäre entdeckt.«
»Und ihr habt die einfach liegengelassen?«, fragte Dog.
»Wir hatten keine Wahl!«, verteidigte sich Jade. »Die Behälter waren beschädigt und fingen bereits an zu verrotten. Zwölf Männer sind allein bei der ersten Sondierung gestorben! Jeder Transport hätte eine Gefahr für das Imperium bedeutet, aber weiter vor sich hinrotten lassen, konnten wir sie auch nicht. Da kommen die Hawker ins Spiel. Sie waren die Einzigen mit genügend Know-how, um das Scheißzeug zu sichern. Laut einem geheimen Zusatzprotokoll in unserem Waffenstillstandsvertrag sind sie für das Depot verantwortlich, während wir den Zugang dazu absperren. Yuen hat damals Leute vorbeigeschickt, die alles in saubere Fässer verpackt und eine direkte Verbindung zu Amy aufgebaut haben, wodurch sie permanent ein Auge drauf werfen kann.«
»Moment mal«, unterbrach Angel. »Wenn du Yuen da reingelassen hast, warum hat er die Kampfstoffe nicht einfach weggeschafft?«
»Damit er das Zeug für seine eigenen Zwecke einsetzen kann?«, erwiderte Jade. »Niemals! Die Chemiewaffen dienen ...« Sie machte eine kurze Pause und drehte den Kopf nach hinten, um Angel in die Augen zu schauen. »Sie dienen der gegenseitigen Abschreckung. Er kann da nicht rein, ohne sich durch die Neces durchkämpfen zu müssen, und wir nicht, ohne von Amy entdeckt zu werden. Aber den Ragnars ist das alles egal. Wenn sie den Mist in ihre Klauen kriegen, können sie die Chemikalien gegen beide Seiten einsetzen.« Mit diesen Worten drehte sie sich weiter zu Dog. »Wahrscheinlich wollen sie es den Vultures zur Verfügung stellen. Diese Schwachmaten sind sicher dämlich genug, um mit Sarin um sich zu schmeißen!«
»Und was
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