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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Cassidy genossen und wirkten aufrichtig traurig, dass sie Alexandria verlassen musste. Trotzdem würde sie Jade bei nächster Gelegenheit die Pistole auf die Brust setzen und hoffte um ihretwillen, dass sie ihr Spiel mit Cassidys Gefühlen nicht übertrieben hatte.

10 – Die Söhne des Ragnarök
     
     
D em Konvoi blieb Jades waghalsiges Tempo auf der Reise erspart, da sie unbedingt Treibstoff sparen wollte. Mit sechzig Stundenkilometern konnten die Passagiere ihre Fahrt durch die Steppe durchaus genießen, zumal der Kühlschrank des Geländewagens vor dem Aufbruch von den Arbitern mit frischen Getränken und ein paar Snacks aufgefüllt worden war.
    Jades linker Arm baumelte aus dem Fenster, während sie sich selbst lässig in ihren Sitz flegelte und den Tempomaten die Geschwindigkeit halten ließ. Angel zeigte etwas mehr Disziplin und studierte in gewohnter Manier Einsatzberichte; darunter geheime Dossiers der Nocturnals über die Söhne des Ragnarök. Dabei war sie gezwungen, ihren Papierstapel gut festzuhalten, damit der Fahrtwind ihn nicht durch das ganze Auto verteilte. Sie wollte sich möglichst rasch ein Bild von ihrem neuen Feind machen. Vieles in den Berichten erinnerte sie an die Vultures: Patriarchische Gesellschaftsordnung, das Recht des Stärkeren und der Verzicht auf diplomatische Schlichtungen, sofern ein Zweikampf denselben Effekt hätte. Trotzdem waren sie erfolgreicher als Erics Schlägertruppe und Angel musste verstehen warum, wenn sie einen siegreichen Feldzug gegen sie führen sollte.
    Cassidy hielt bis zur Abenddämmerung das Foto von Alison und Jenny in den Händen und malte sich aus, wie sie mit Caiden und Jesse nach Alexandria reisen würde. Insgeheim fürchtete sie, zu alt und ungebildet für eine Ausbildung zu sein. Allerdings verfügte sie über einmalige Kontakte zu den Bacchae, die ihr sicher die eine oder andere Sondertür öffnen könnten. Am Ende ihrer Gedanken begnügte sie sich mit der Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Haus Argon. Etwas verwundert stellte sie fest, dass ihre Sorgen um Caiden sie kaum noch beeinflussten. Seit ihrem Aufeinandertreffen mit den Bacchae und ihrem Tempel der Macht hatte sie neues Vertrauen in Faiths Talent zum Überleben gefasst. In zwei Tagen würde sie zudem mit Jiao aufbrechen, um ihren Bruder zu suchen und das tatenlose Herumsitzen hätte endlich ein Ende.
    Clarissa war es nach ein paar Stunden zwischen Cassidy und Dog so unbequem geworden, dass sie den Hünen mit exklusiven Informationen über Angel und Eric für seinen Fensterplatz bestochen hatte. Was genau sie ihm im Flüsterton berichtete, blieb ein Geheimnis, aber Angel war überzeugt, den Namen Cole vernommen zu haben. Außerdem hockte Dog seitdem mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Mittelsitz und genoss den Panoramablick.
    Als der Abend hereinbrach und das Fahren ohne Scheinwerfer zu riskant wurde, stoppte Jade den Konvoi an einem trockenen Waldrand.
    »Halbzeit!«, stöhnte sie beim Aussteigen und streckte sich in alle Himmelsrichtungen. »Clarissa? Sigma soll das Lager aufschlagen!«
    »Jawohl Herrin«, antwortete C.T. gehorsam und lief zu den Prätorianern.
    »Ich kann mit der Brille die Nacht durchfahren«, bot Cassidy an.
    »Wir haben es nicht eilig«, beruhigte Jade sie.
    »Du vielleicht nicht«, hielt Angel grimmig dagegen.
    »Hast du etwa immer noch Angst um den Dicken?«
    Angel zog eine warnende Grimasse und holte ihre Wasserflasche aus dem Auto. »Wo sind wir?«
    Jade zeigte auf die Schnellstraße hinter sich, die sie vor einer Viertelstunde überquert hatten.
    »Das ist die Grenze von Cor Decat, also fast wieder zu Hause.«
    »Und wo geht‘s hier zum Pass?«, wollte Dog wissen.
    »Einfach der Autobahn in Richtung Süden folgen.«
    »Ist Sharon hier lang gekommen?«, fragte Cassidy.
    »Ich denk schon«, bestätigte Jade bei einem Kontrollblick auf den Horizont. »Das Raketendepot, bei dem sie befreit wurde, liegt nur fünfzig Kilometer weiter östlich.«
    Inzwischen hatte Lance Commander Anderson ein Lagerfeuer entzündet, um das sie sich mit den Prätorianern versammelten. Zum Abendessen gab es gewohnte Endzeitkost, was gerade Dog ungemein freute. Saftiges, vorgegartes Fleisch, das sie noch einmal über den Flammen rösteten.
    »Das sieht man doch sicher meilenweit«, meinte Angel besorgt und nickte in Richtung des Lichts, das flackernd von den kahlen Baumstämmen reflektiert wurde.
    »Na und?«, erwiderte Jade unbedarft. »Das hier ist unser Territorium.« Sorglos riss sie

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