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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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hast du jetzt vor?«, fragte Angel, ehe Dog einen Kommentar abgeben konnte. »Sechzig Ragnars aufhalten, während diese Verrückten um uns rumhängen?«
    »Uns bleibt keine andere Wahl«, entgegnete Jade. »Deswegen müssen wir unbedingt vor ihnen da sein, um einen anständigen Hinterhalt aufbauen zu können.« Sie zeigte auf ein paar ineinandergekeilte Elektroautowracks, die in der Nacht gute Tarnung versprachen. »Halt da vorne an!«, befahl sie Cassidy.
    »Sigma-Lanze, sobald ihr hier seid, ausschwärmen und Defensivpositionen besetzen. Es wird nur auf meinen Befehl gefeuert. Schaltet streunende Neces im Nahkampf aus!«
    Anderson hatte sich beeilt und rauschte schon zwei Minuten später heran. Die Prätorianer stoppten direkt hinter Cassidy und verteilten sich folgsam im Gelände.
    »Clarissa, geh mit ihnen und achte auf die Umgebung. Wenn dir irgendwas komisch vorkommt, brichst du die Funkstille!«
    »Verstanden, Herrin.« Ohne weitere Kommentare schloss sie sich Lance Commander Anderson an.
    »Ihr beide bleibt hier und bewacht die Fahrzeuge«, sagte Jade zu Cassidy und Dog. Anschließend wandte sie sich direkt an die Teenagerin. »Gib den Prätorianern Flankenschutz mit deiner Wunderbrille, wenn der Angriff beginnt. Aber geh kein Risiko ein! Angel und ich klettern auf eine erhöhte Position, um die Operation zu koordinieren.«
    Sie schlug die Wagentür zu, holte sich das Nachtsichtgerät von Commander Anderson und joggte mit Angel davon.
     
    ***
     
    »Ihr beide seid euch ja zusehends nähergekommen«, stellte Angel während des Laufens fest. »Wo führst du mich eigentlich hin?«
    »Zum Kraftwerk«, keuchte Jade. »Jacksonville hatte ein Kohlekraftwerk. Nur der Kühlturm steht noch. Von da oben solltest du ein gutes Schussfeld haben.« Sie blickte sich zu Angel um und fragte: »Stört dich das? Das mit Cassidy, meine ich.«
    »Sie ist alt genug, um sich ihre eigenen Freunde zu suchen. Aber es wundert mich ein wenig, nachdem du sie in Arnac einfach so opfern wolltest.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    Angel stoppte den Vormarsch und hockte sich zu einem Rundumblick ins hohe Gras. »Sag du es mir.«
    »Hast du dich nie gefragt, warum ich erst dich und dann sie so schnell gefunden habe?«
    »Glück?«
    »Nocturnals.«
    »Du hast uns also die ganze Zeit beschatten lassen?«
    »Die ganze Zeit ist übertrieben«, wiegelte Jade ab. »An der Schlucht hören meine Augen auf und Jiao bei ihrem Fahrstil quer durch die Wüste zu verfolgen ist ohne Luftüberwachung ebenfalls nicht drin. Aber ich wusste von eurem Besuch auf der Farm, von dem Fahrzeugwechsel und natürlich, dass du mein Amulett am Stadteingang herumgezeigt hast.« Während sie sprach, suchte sie nach einem Aufstieg zum Kühlturm und führte Angel dabei am löchrigen Absperrzaun des Kraftwerks entlang. »Seit ihr in Arnac angekommen wart, sind euch die Nocturnals auf den Fersen geblieben. Als ich dir den Hintern gerettet hab, hielten sie den Kontakt zu Cassidy. Ich wollte sie dir eigentlich später als Geschenk zurückgeben.«
    »So wie du es mit Dog getan hast? Verknüpft mit einer endlosen Kette von Bedingungen?«
    »Das ist mein Job«, erwiderte Jade, ohne einen Versuch zur Rechtfertigung. »Du denkst doch in denselben Mustern.«
    »Deine Nocturnals haben dir hoffentlich von meinem Problem erzählt?«, murmelte Angel, als sie vor dem klapprigen Treppengeländer hinauf zum Kühlturm standen.
    »Hast du dich nicht erst vor einer Woche von ein paar Bergrücken abgeseilt?«
    »Da war ich angekettet und ...«
    Ehe sie den Satz beenden konnte, holte Jade ein kurzes Stück Seil mit zwei Karabinerhaken hervor. Einen davon klemmte sie an ihren Gürtel, den anderen reichte sie Angel.
    »Na los«, sagte sie herausfordernd. »Vertrau mir!«
    Angel nahm das Seilende und befestigte es an ihrem Ledergürtel. Als Jade aber mit dem Aufstieg beginnen wollte, zerrte sie sie zurück und klaute ihr den anderen Haken.
    »Nie im Leben«, raunte sie hervor und rastete den Verschluss stattdessen am Geländer ein.
    »Du vertraust einem Stück rostigen Stahl mehr als mir?«
    »Ich vertrau meinem Kaffeesatz mehr als dir«, sagte Angel. »Und jetzt beweg dich, bevor ich es mir anders überlege!«
    Jade rümpfte beleidigt die Nase und stampfte die Treppen etwas derber als nötig hoch, so dass Angel schon nach den ersten Stufen mit ihrer Höhenangst kämpfte. Nur dank ihrer eisernen Disziplin gelang es ihr, den Blick geradeaus zu halten und sich nichts anmerken zu lassen.
    »So«,

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