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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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sein leichtes MG, Cassidy ihr Sturmgewehr mit Reflexvisier und Angel ihr geliebtes Scharfschützengewehr vom Kaliber .50 BMG. Beim anschließenden Einsteigen hätte Angel fast Cassidy umgerannt, die es mittlerweile gewohnt war, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Mit einem nörgeligen Brummen überließ sie ihrer Schülerin den Vortritt und setzte sich stattdessen zu Dog auf die Rückbank.
    Dreißig Sekunden später sprang der Geländewagen förmlich aus der Auffahrt und jagte Scarlet hinterher, die bereits die Brücke hatte freiräumen lassen. Zwei militärische Truppentransporter folgten den Fahrzeugen der Prätorianer, in denen die Legionäre von Colonel Grant auf ihren Einsatz warteten. Jade drückte kräftig aufs Gas und setzte sich an die Spitze der Kolonne.
    »Was zum Teufel soll das?«, ertönte Scarlets Fauchen aus den Lautsprechern. »Ich hab das Kommando über diese Operation!«
    »Der Wagen hier stammt von den Hawkern«, antwortete ihr Jade. »Wenn das Gefecht noch läuft, wirst du dir wünschen, dass wir vor dir fahren.«
    Damit war die Diskussion für sie beendet. Scarlet konnte sie aufgrund des starken Motors ohnehin nicht einholen, also konzentrierte sich Jade lieber darauf, die anderen auf den bevorstehenden Einsatz vorzubereiten.
    »Die Neces sind Verrückte. Ich hab bei euch Vergleiche mit den Scavengern gehört, aber das trifft es nur ansatzweise«, begann sie zu erklären. »Normale Wilde haben einen Selbsterhaltungstrieb und laufen nicht direkt auf einen Gewehrlauf zu. Die Neces tun das. Und zwar in Massen. Wenn ihr einen seht, geht davon aus, dass es ein Dutzend ist. Seht ihr eine Handvoll, verstecken sich vermutlich fünfzig in der Nähe, die nur darauf warten, dass einer von euch zurückfällt, um sich die Schuhe zuzubinden, stürzt oder sich verletzt.«
    »Jiao hat uns von denen erzählt«, murmelte Cassidy. »Sie sagte, die wären unglaublich aggressiv und würden sich wie im Blutrausch auf jeden in der Nähe stürzen.«
    »Wenn ihr sie in die Enge treibt, stimmt das«, bestätigte Jade mit einem Kopfnicken. »Die Hawker haben auch schon ein paar Mal mit den Neces Kontakt gehabt. Nicht mal ihre Superwaffen haben die abgeschreckt.«
    »Wo kommen die überhaupt her?«, fragte Angel von hinten.
    Jade machte eine Gedankenpause und schien den Abstand zu Scarlet im Rückspiegel zu überprüfen. »Das weiß niemand so genau. Die Legion hat versucht, ganze Städte von ihnen auszuräuchern, aber immer konnten welche entkommen. Die leben in alten Kanalisationen und Kellern. Manchmal graben sie sich selber Höhlen. Wer da einmal hineingerät, kommt nie wieder lebend heraus.«
    Cassidy klammerte sich nervös an ihr Gewehr und überprüfte ihren Munitionsvorrat. Immerhin drei Ersatzmagazine. Jiao hatte sie vor ihrem Abflug neu versorgt.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen und sie wusste aus eigener Erfahrung, wie sehr die Nacht ihre Sinne vernebelte. Schon jetzt sah sie unheimliche Gebilde am Horizont, die sie an die Kakteenköpfe nördlich von Sienna erinnerten, die plötzlich die Position gewechselt hatten. Da half es auch nichts, dass eine dieser Gestalten neben ihr am Steuer saß.
    »Mach dir mal keine Sorgen«, versuchte Jade sie zu beruhigen. »Die sind auf einer unserer Farmen. Da gibt es keine Kanalisationen oder Keller, in denen sie uns auflauern könnten. Das ist unser Territorium.«
    »Warum dann dieser riesige Aufriss mit sechs Fahrzeugen, wenn das so ein leichter Job ist?«, raunte Dog ungläubig von der Rückbank.
    Jade schwieg einen Augenblick und rieb sich nachdenklich an der Nase.
    »Es gab in letzter Zeit einfach zu viele Überfälle«, sagte sie und wendete sich an Cassidy. »Du hast in Arnac miterlebt, wie sehr die unseren Leuten zu schaffen machen. Es gibt bereits Pläne, dem ganzen Einhalt zu bieten, aber bis es so weit ist, müssen wir ein Zeichen setzen, dass wir auf unsere Kinder aufpassen.«
    Während Jade sprach, entdeckte sie schwarzen Rauch am Horizont. Je näher sie kamen, desto mehr verdunkelte sich der Himmel, bis sie die Flammen selbst erkennen konnten, die aus zwei Viehställen loderten. Hunderte aufgeschreckte Hühner, Kühe, Schweine und Ziegen rannten in Panik kreuz und quer über das Farmgelände. Direkt dazwischen stand das Pferdegespann, eskortiert von einem sandfarbenen Jeep der Legion. Die Zugpferde waren nirgends zu sehen.
    »Delta, Zeta, Umgebung sichern! Sigma bleibt bei mir!«, knarzte Scarlets Stimme aus den Funkgeräten.
    Jade fuhr eine kleine Kurve

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