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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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nächste Stadt«, erklärte ihm Jade.
    »Ihr wollt da rein?« Er war bereits im Begriff, seine Männer zu sich zu winken, als Jade ihm die Arme festhielt und mit dem Kopf schüttelte.
    »Keine Legionäre in den Städten. Selbst wenn wir die beiden finden, würden wir die Hälfte von euch verlieren.«
    »Dann lass wenigstens mich mitkommen!«
    Jade schüttelte abermals mit dem Kopf.
    »Ich kann dich nicht mitnehmen«, antwortete sie und klang dabei sogar aufrichtig dankbar für sein Angebot. »Sorg dafür, dass uns niemand folgt. Wir sehen uns in Alexandria, wenn alles vorbei ist!«
    Ohne ihm die Möglichkeit zum Widerspruch zu geben, ließ sie ihn neben der Kutsche stehen und hetzte Scarlet mit dem schwarzen Straßenkreuzer nach.
     
    ***
     
    »D-Sechs-alpha. Was ist das?«, fragte Angel.
    Inzwischen hatten sie Scarlet eingeholt und waren seit einer halben Stunde in der dunklen Steppe unterwegs. Die schwache Mondsichel am Himmel spendete kaum Licht, so dass sie sich auf ihre Scheinwerfer verlassen mussten. Cassidy hatte Jade angeboten, mit ihrer Nachtsichtbrille aus der Biosphäre das Steuer zu übernehmen, um die Neces nicht vorzuwarnen, doch sie hatte abgelehnt und stattdessen Scarlet die Führung des Konvois überlassen.
    »Wir nehmen allen Denkmälern, Großstädten, Monumenten und so weiter ihre Namen, sofern wir sie nicht zerstören können, wenn wir ein Gebiet erobern«, erklärte Jade sachlich. »Dadurch lassen sich die Menschen schneller assimilieren. D-Sechs-alpha war früher eine Stadt mit zehn Millionen Einwohnern. Sie liegt relativ nahe an mehreren Farmen, einem Ölfeld und Alexandria. Die Neces vermehren sich da wie Kakerlaken.«
    »Warum wurde die Kutsche dann nur von drei Soldaten geschützt?«, fragte Dog in einem abwertenden Tonfall von hinten. »Und was ist mit der Farm selbst? Haben die keine Verteidigungstruppen?«
    »Doch. Hatten sie«, antwortete Jade. »Seit dem Verlust von vier Legionen gegen euch musste die Armee ihre Kapazitäten gewaltig strecken, um alle Aufgaben bewältigen zu können. Dank Erics Aufstand sind immer noch große Truppenteile im Süden gebunden. Da bleiben eben manchmal Lücken übrig.« Sie drehte den Kopf herum, um Angel in die Augen zu sehen. »Das hat Scarlet gemeint.«
    »Und trotzdem hat sie die Hilfe von zwei ... wie nennt ihr das? Kohorten ... abgelehnt?«
    Jade blickte wieder nach vorn und schwieg.
    »Also? Wo liegt der Haken?«, bohrte Angel nach.
    »Ihr habt mich doch gehört. David würde die Hälfte seiner Leute auf der Suche nach zwei Vermissten verlieren. Die beiden sind sowieso schon tot.«
    »Er ist also ebenso unfähig wie der Rest von dem Haufen, ja?«, fuhr Angel unvermindert fort. »Wieso gibst du dich dann mit dem Trottel ab? Warum hast du ihn mitgenommen und nicht wie Scarlet wie Dreck behandelt, wenn er doch ...«
    »GENUG!«, schmetterte Jade durch das Wageninnere.
    Angel lehnte sich wieder an. Ein kleiner Sieg genügte ihr vorerst. Obwohl Jade es zu verstecken versucht hatte, war ihr die Vorzugsbehandlung für Colonel Grant nicht entgangen. Cassidy hatte sich während der heftigen Auseinandersetzung gegen die Beifahrertür gepresst und traute sich nur widerwillig auf ihren Platz zurück. Sie konnte deutlich hören, wie Jade das Leder des Lenkrads knirschend eindrückte.
    »Scarlet an alle: Wir stoppen direkt vor der Klippe!«, hallte es aus den Lautsprechern. Jade verlangsamte das Tempo und verließ die Spur, um den Blick nach vorn freizugeben.
    Im schwachen Mondlicht erhob sich die gespenstische Skyline der Großstadt, dessen Name aus den Köpfen der Menschen ausradiert worden war. Eingestürzte Wolkenkratzer lieferten sich einen erstarrten Wettkampf mit abbruchreifen Kirchtürmen, Kuppelgebäuden und einer antiken Hängebrücke, die über einen friedlichen Fluss führte.
    »Ist das ... Wasser!?«, platzte es aus Cassidy heraus.
    »Bei euch im Süden gibt es wohl keine Flüsse mehr?«, antwortete Jade. Cassidy schüttelte mit dem Kopf, ohne ihre Augen von dem sanft dahinplätschernden Nass zu nehmen. »Trink nur nicht draus, sonst überlebst du die Nacht nicht.«
    »Warum? Haben die Neces das Wasser verseucht?«, fragte Angel.
    »Nein«, sagte Jade. »Aber es ist Salzwasser, das seit dem Anstieg der Ozeane in die Flüsse eingedrungen ist.« Mit einem Rucken hielt sie neben den Prätorianern. »Allerdings gibt es darin eine Menge Fische, die Alexandria in das halbe Reich exportiert.«
    »Wir sind zu spät«, fluchte Scarlet beim Aussteigen.
    Die

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