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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Hilfe. Geh zu Angel zurück, wartet auf mein Signal und kommt dann mit den Wagen runter an das Flussufer. Anschließend bezieht ihr oberhalb der Brücke Stellung und gebt uns Deckung. Wir werden wie der Teufel angerannt kommen, also lasst die Motoren laufen.«
    »Und was wirst du tun?«
    »Ich geh auf die Jagd!«, antwortete sie grinsend und legte zum ersten Mal ihre Sonnenbrille ab. Yolanda ließ ihre türkisfarbenen Augen im dunklen Schatten des Aussichtspostens aufblitzen, während sie ihren modernen Kampfbogen hervorholte und die Wartungsluke in Richtung Stadt öffnete.
    »Warte!«, hielt Cassidy sie am Arm zurück. »Hiermit kannst du sie besser finden!«
    Sie setzte ihre Brille ab und reichte sie Yolanda. Auf deren Gesicht spiegelten sich gleichsam Überraschung und Zorn.
    »Diese verdammten Hawker«, fluchte sie. »Die haben Scarlet getagged!«
    »Was heißt das?«
    »Habt ihr die Geschichte gehört, dass eine Ärztin sie angeblich freigelassen hat, weil sie die Folter nicht mehr mit ansehen konnte?«
    »Ja!«, bestätigte Cassidy. »Doktor Webb. Sie hat auch so ein Auge wie ...«
    »Die haben Scarlet nicht freigelassen, sondern ihr einen Sender implantiert und missbrauchen sie nun als Maulwurf!«, erklärte Yolanda. »Danke Kleines. Ich werd dafür sorgen, dass wir das Ding aus ihr herausbekommen.« Mit einem Satz hüpfte sie aus der Luke. »Ich kann ihren Spuren folgen. Benutz du die Brille, um ihnen auf der Flucht Feuerschutz zu geben!«
    Ohne sich um die Geländer zu kümmern, rannte sie die Stahlkabel bergab und verschwand kurz darauf zwischen den Autowracks.
    Yolanda wusste, dass ihr nicht viel Zeit blieb. Zum Glück waren alle Neces der Stadt mit der Belagerung des Kellerverlieses beschäftigt, so dass sie nahezu ungehindert vorankam. Sie folgte der Route von Jade, hetzte über den Spielplatz und die anschließenden engen Gassen, bis sie die Sprengladung entdeckte, die Scarlet an eine Wand geklebt aber nie ausgelöst hatte. Sie riss das Päckchen an sich und kletterte den Wohnblock empor, der Sigma-eins und Zwei bis zum Park geführt hatte. Umgestürzte Antennenmasten, herausragende Stahlträger oder halbwegs stabile Feuertreppen dienten ihr zwischen den Gebäuden als Abkürzungen, über die sie mit zirkusreifer Leichtigkeit balancierte. Je näher sie kam, desto leichter fiel ihr das Spurenlesen der immer noch warmen Körper der toten Neces, die in ihrem synthetischen Sichtfeld förmlich leuchteten.
    Schon lange vor ihrem Ziel vernahm sie das Gekreische aus Richtung des Kellers, und als sie kurz darauf die Dachkante erreichte, von der Sigma-zwei gestürzt war, konnte sie die Meute deutlich mit ihren Augenimplantaten sehen.
    »Angel, Yolanda«, flüsterte sie in ihr Mikrofon, so dass nur die Scharfschützin sie hörte.
    »Was geht da vor verdammt!?«
    »Halt den Mund und hör mir zu«, unterbrach Yolanda sie ruhig aber bestimmt. »Ich bin zwischen Position zwei und drei, wo du Sigma-eins beim Abstieg gesichert hast. Ich werde mitten im Park neben dem Holzhaus eine Sprengladung platzieren, anschließend die Neces anlocken und dann direkt auf dich zu laufen. Du musst mir sagen, wenn genügend von denen in der Nähe sind, damit ich sie zünden kann. Anschließend gibst du mir Deckung. Verstanden?«
    Einen Augenblick lang herrschte totale Funkstille. Angel wusste offenbar nicht, was sie von dem improvisierten Plan halten sollte, allein eine Horde von über hundert Verrückten anzulocken, die Yolanda ihrer Vorstellung nach bei lebendigem Leibe fressen würden.
    »Verstanden.«
     
    ***
     
    »Da bist du ja wieder«, murmelte Angel unter ihrer Tarnung hervor. Cassidy hätte sich beinahe vor Schreck auf den Boden fallen lassen. Sie war nur ein paar Meter von ihrer Mentorin entfernt, konnte sie aber trotzdem erst sehen, als sie die Decke zurückwarf und sie in ihre Stellung winkte. Zur leichteren Navigation hatte sie die Nachtsicht dem Thermalblick vorgezogen.
    »Wir sollen die Wagen zum Flussufer bringen, wenn uns Yolanda das Signal gibt«, berichtete sie japsend. Sie war wie der Blitz die Anhöhe hinaufgesprintet.
    »Und was ist das Signal?«, fragte Angel.
    Cassidy blickte sie verdutzt an. Yolanda hatte glatt vergessen, sie darüber in Kenntnis zu setzen.
    »Die Sprengladungen sind platziert. Fertig?«, rauschte es aus dem Funkgerät.
    Angel klemmte sich wieder hinter ihre Zieloptik.
    »Bereit.«
     
    ***
     
    »HEY! HIERHER!«, schmetterte Yolanda durch den Park. »HIER BIN ICH IHR MISTKERLE!«
    Gleichzeitig

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