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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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spannte sie ihren Bogen und feuerte ein paar vereinzelte Pfeile in die Masse der Neces, die nach wie vor das Kellerverlies belagerten, in dem Scarlets Team festsaß.
    »Das gibt‘s doch nicht«, grollte sie frustriert.
    »Da bewegt sich nichts«, bestätigte Angel ihre Einschätzung über Funk. Keiner der Neces schien Notiz von ihr zu nehmen. »Und was jetzt?«
    Yolanda kniete sich auf den Boden und zog drei Pfeile aus ihrem Köcher Sie schraubte die Metallspitzen ab und verstaute sie in ihrer Hüfttasche. Anschließend holte sie drei größere, kegelförmige Spitzen hervor und befestigte sie an ihren Pfeilen.
    »Ich muss näher ran, also halt mir den Rücken frei!«, sprach sie in ihr Mikrofon. Sie hielt einen Pfeil abschussbereit am Bogen und die anderen beiden in der linken Hand am Schaft, während sie mit schnellen Schritten in Richtung Westen lief. Als sie nur noch gut fünfzig Meter von der lärmenden Meute entfernt war, spannte sie den Bogen und griff ein letztes Mal nach ihrem Funkgerät.
    »Scarlet, Yolanda! Verzieht euch von den Fenstern und Türen!«
    Kurz darauf ließ sie den ersten Pfeil in hohem Bogen auf die Neces niederregnen und feuerte die anderen beiden ab, noch ehe der erste im Ziel einschlug. Kaum hatte sie sich umgedreht, um auf Angel zuzurennen, erschütterten plötzlich drei Explosionen die Hauswände, ließen die Putzreste abbrechen und Dachziegel herabstürzen.
    Nun war ihr die volle Aufmerksamkeit der Neces sicher. Etwa fünfzig hatten den mittelalterlichen Artillerieschlag unbeschadet überlebt und hetzten ihr kreischend hinterher. Yolanda erreichte gerade das Holzhaus, in dem die Sprengladung lag, und schwang sich mit zwei schnellen Schritten auf das Dach, um einen Blick nach hinten zu riskieren.
    »Mmmh ... ich bin ja sowas von geliefert«, summte sie vor sich hin, drehte sich wieder zu Angel um und tippte auf die Bretter unter ihren Füßen. »Hier müssen sie her. Hier her!« Zur Verdeutlichung ließ sie ihre Augen wie eine Warnblinkanlage kurz aufblitzen, was für Angel aus der Entfernung vermutlich wie ein Taschenlampensignal aussah.
    Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang sie mit einem Salto vom Dach herunter und hetzte durch den Park. Dabei schien sie aus purer Lust nahezu jedes Hindernis mitzunehmen, das ihr im Weg lag. Sie schwang sich über Parkbänke, Tischtennisplatten aus Stein, Klettergerüste für Kinder und zum Schluss gar einen alten Hotdogwagen. Die ganze Zeit leuchteten ihre Augen grell wie Laserpointer, so dass Angel sie problemlos von der Horde unterscheiden konnte.
    »Ist es bald so weit?«, brüllte sie mit der Hand am Mikrofon.
    »Warte ... warte!«, erwiderte Angel. »Jetzt! Zündung ... JETZT!«
    Einen Sekundenbruchteil später erhob sich ein donnernder Feuerball zwischen den vorzeitlichen Gemäuern. Die heiße Druckwelle zersplitterte das Holzhaus, verwandelte es in tödliche Schrapnellladungen und schmetterte den Großteil der Neces schon im ersten Moment zu Boden. Die anderen sahen sich noch um, ehe sie die Feuersbrunst verschlang. Die wenigen, die dem flammenden Inferno entkamen, wurden in alle Richtungen davongeschleudert. Auch Yolanda konnte der Detonation nicht davonlaufen. Mit einem letzten Aufschrei hob sie vom Boden ab und wurde über die Kaimauer hinweg in den Fluss katapultiert.
     
    ***
     
    »Scarlet, Yolanda! Verzieht euch von den Fenstern und Türen!«, hallte es aus den Funkgeräten durch das Kellerverlies.
    »Weg da! Los zurück, ZURÜCK!«, brüllte Jade die Prätorianer an.
    Im letzten Moment konnten sich die Männer zu Boden werfen, bevor Yolandas Explosivpfeile die notdürftigen Barrikaden zerstörten und die Neces ihr wütend nachliefen. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft hörte Miss Connely mit ihrem Grollen und Kreischen auf, als sie wie alle anderen hustend nach Luft schnappte. Um ein Haar hätte Dog sie im Qualm aus den Augen verloren.
    »Verdammt nochmal!«, echote sein Fluchen durch den Raum. »Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht!«
    »Jetzt oder nie«, rief Scarlet. »Der Weg ist frei. Los, zur Brücke!«
    »Wir haben kaum noch Munition, Herrin!«, keuchte Sigma-eins.
    Jade sprang bereits als Erste aus den Kellerfenstern. Kaum war sie draußen, riss sie ihr Katana vom Rücken und blickte Scarlet herausfordernd an.
    »Ich hoffe wirklich, dass du nicht alles verlernt hast!«
    »Ihr übernehmt die Rückendeckung und schützt den Jungen!«, fuhr Scarlet die Prätorianer an. »Dog, du trägst Heather!« Anschließend kletterte sie Jade

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