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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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gefletschte Zähne bei ihren Duellen denken. In Brackwood hatte sie ihr Auftreten für vollkommen durchgedreht gehalten, ebenso wie ihre Erzählungen vom Sicariianischen Imperium.
    »Faiths Eigenheiten haben sich jedoch als Schwäche erwiesen. Während Azure oder ich unsere impulsiven Ausbrüche benutzen und lenken können, wird Faith allzu oft von ihren Instinkten kontrolliert. Zum Beispiel als sie Cassidys Bruder das Leben gerettet oder euch in Silver Valley die Flucht ermöglicht hat. Damit hat sie dem Imperium weitreichende Verluste zugefügt.«
    »Du hast in Eagle Village auch einen deiner eigenen Leute abgestochen«, warf Angel ein.
    »Das war ein einfacher Legionär. So schwer verletzt, dass er nicht einmal im Medusa Memorial überlebt hätte«, hielt Jade dagegen. »Versteh mich nicht falsch. Er wäre auch gestorben, wenn er gesund und munter gewesen wäre. Dein Freund Shawn Summers hat mir nach dem Angriff der Legion auf Sienna einiges über dich erzählt. Autoritär, selbstbewusst, zielsicher. Die Grundvoraussetzungen für ...« Jade unterbrach ihre Rede für einen Augenblick und lächelte in sich hinein. »Für unsere Verbündeten. Ich musste irgendwie deine Aufmerksamkeit erlangen.«
    »Dann hat Faith also einfach zu viele von ihren eigenen Leuten gekillt?«
    »Sie hat die falschen getötet«, hauchte Jade ernst zurück und rollte mit ihren Augen in Richtung der Wachen am Eingang zum Tempel.
    »Prätorianer?«
    Jade nickte und bat Angel mit einer deutlichen Handgeste, ihr in den leeren Versammlungssaal zu folgen.
    »Wo hat sie Prätorianer getötet?«, fragte Angel weiter, als sich die schwere Flügeltür hinter ihnen geschlossen hatte. »In Brackwood? In Silver Valley bei eurem Großangriff? Ich dachte, das ist eine Spezialeinheit und keine reguläre Armee.«
    »Auf der Farm, in der ihr während eurer zweiten Reise nach Brackwood übernachtet habt.«
    Ein resigniertes Stöhnen zeigte Jade, dass sich bei Angel gerade einige Puzzleteile zusammenfügten. Nun verstand sie, wonach Caiden mitten in der Nacht gesucht hatte und warum er am liebsten vor ihr davongelaufen wäre.
    »Wissen die davon?«, fragte sie. »Bei unserer Ankunft war nichts außer Einschusslöchern und zerbrochenen Scheiben zu sehen.«
    »Unwahrscheinlich«, murmelte Jade. »Faith mag völlig durchgeknallt sein, aber sie ist gründlich. Sie hat mit Sicherheit alle Spuren verwischt.«
    »Und was ist, wenn die Prätorianer das herausfinden?«
    »Oh, sie werden es herausfinden!«, versicherte Jade und hielt ihr die offenen Handflächen entgegen, so als wolle sie ihren Gedankengang der Vertuschung gleich hier und jetzt stoppen. »Das Verhältnis zwischen Bacchae und Prätorianern funktioniert nur so lange, wie sie sich darauf verlassen können, dass unsere Integrität nicht von fehlgeleiteter Geheimniskrämerei untergraben wird. Aber ...« Sie drehte sich zur Flügeltür um, hinter der zwei Wachen ihrer Pflicht nachgingen. »Es wäre besser für Faith – und uns alle – wenn wir sie zu fassen bekämen, bevor die Prätorianer selbst auf die Jagd nach ihr gehen.«
     
    ***
     
Colonel Grant hatte mit seinem Versprechen auf ein anständiges Essen nicht übertrieben. Als sie die Brückenkontrolle am Stadttor passierten, klammerte sich Dog in froher Erwartung an eine Holzkiste voller saftiger Steaks aus frischer Schlachtung. Seinem Verständnis nach hatte er sie einfach geschenkt bekommen. Erst die Bezahlung mit den wertlos erscheinenden Kupferstücken in Arnac und nun das glänzende Kärtchen mit der eingestanzten Nummer. Wenn das so weiterging, würde er sich bald eine neue Gang kaufen können!
    »Wo fahren wir eigentlich hin?«, fragte er, als sie die Panzersperren umschifft hatten und auf die Landstraße bogen.
    »Camp Tanis«, rief Grant durch die lauten Motorengeräusche zurück. »Der Ausbildungsstützpunkt der Legion von Alexandria.«
    »Sollten wir nicht in der Stadt bleiben?«
    »Was willst du da? Zur Schule gehen?«
    Dog erinnerte sich noch ans Schulbankdrücken vor dem Zusammenbruch und stellte trotzig den rechten Fuß auf das Armaturenbrett.
    »Na siehst du«, fuhr Grant fort. »Lass das mal die Frauen machen. Wir haben echte Arbeit vor uns.«
    Beim Wort Arbeit spürte Dog plötzlich einen verspannten Schmerz im Rücken, der ihn nach der tagelangen Wasserschlepperei im Kloster heimgesucht hatte. Bevor er jedoch protestieren konnte, bogen sie auf einen Feldweg ab, an dessen Ende ein militärisches Fort lag. Darin hatte die Legion eine

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