Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
Vom Netzwerk:
Hause. Wenn das hier nicht funktioniert, weiß ich nicht, was wir machen sollen. Ich habe auch Angst und weiß, dass es idiotisch ist zu bleiben, aber … das Schlimmste, was uns passieren konnte, ist schon passiert.«
    »Was …?«, begann Erica. Endlich wagte sie zu fragen, was Ebbas und Mårtens Sohn zugestoßen war, doch in diesem Moment betrat Anna das Haus.
    »Hallo«, rief sie.
    »Komm rein, ich lege gerade zum tausendsten Mal Lotta aus der Krachmacherstraße ein.«
    »Hallo.« Anna nickte Ebba zu. Sie lächelte etwas zaghaft, als wüsste sie nicht genau, wie sie nach dem gestrigen Erlebnis mit ihr umgehen sollte.
    »Hallo, Anna«, erwiderte Ebba ebenso vorsichtig. Bei ihr schien die Zurückhaltung eher ein Teil der Persönlichkeit zu sein. Erica fragte sich, ob sie vor dem Tod des Sohnes offener gewesen war.
    Als der Film begann, stand Erica auf. »Wir gehen in die Küche.«
    Anna und Ebba setzten sich an den Küchentisch.
    »Konntest du ein wenig schlafen?«, fragte Anna.
    »Mehr als zwölf Stunden sogar, aber ich habe das Gefühl, ich könnte noch mal genauso lang schlafen.«
    »Das ist bestimmt der Schock.«
    Erica kam mit einem Stapel Papier in die Küche.
    »Meine Sammlung ist alles andere als vollständig, und vieles davon kennen Sie wahrscheinlich schon.« Sie legte den Stapel auf den Tisch.
    »Ich habe noch nichts davon gesehen.« Ebba schüttelte den Kopf. »Es klingt vielleicht seltsam, aber bevor wir hierherzogen, habe ich nicht viel über meinen familiären Hintergrund nachgedacht. Es ging mir doch gut, und das Ganze kam mir ein bisschen … absurd vor.« Sie starrte die vielen Dokumente an, als würde sie auf diese Weise klug aus ihnen werden.
    »Na dann.« Erica schlug ihr Notizbuch auf und räusperte sich. »Inez, Ihre Mutter, ist 1951 geboren und war erst dreiundzwanzig, als sie verschwand. Aus der Zeit vor ihrer Heirat mit Rune habe ich eigentlich nicht viel über sie gefunden. Sie ist in Fjällbacka geboren und aufgewachsen, hatte in der Schule mittelmäßige Noten und, tja, das ist fast alles, was ich in den Archiven über Inez gefunden habe. Sie hat Ihren Vater, Rune Elvander, 1970 geheiratet, und 1973 wurden Sie geboren.«
    »Am 3. Januar.« Ebba nickte.
    »Wie Sie ja wissen, war Rune um einiges älter als Inez. Er ist 1919 geboren und hatte drei Kinder aus einer früheren Ehe: Johan war neun, Annelie sechzehn und Claes neunzehn Jahre alt, als sie verschwanden. Carla, ihre Mutter, war erst ein Jahr vor Inez’ und Runes Hochzeit gestorben. Die Personen, mit denen ich gesprochen habe, sagten, es sei nicht leicht für Ihre Mutter gewesen, sich in die Familie zu integrieren.«
    »Ich frage mich, warum sie einen so viel älteren Mann geheiratet hat«, sagte Ebba. »Mein Vater«, sie rechnete leise im Kopf, »muss bei der Hochzeit einundfünfzig gewesen sein.«
    »Das hat offenbar etwas mit Ihrer Großmutter zu tun. Sie war, wie soll ich es ausdrücken …«
    »Sie brauchen kein Blatt vor den Mund zu nehmen, ich habe keinerlei Beziehung zu ihr. Meine Familie lebt in Göteborg. Dieser andere Teil meines Lebens erscheint mir ziemlich sonderbar.«
    »Dann nehmen Sie es mir hoffentlich nicht übel, wenn ich sage, dass Ihre Großmutter ein richtiger Drachen gewesen sein muss.«
    »Erica!« Anna sah ihre Schwester vorwurfsvoll an.
    Doch Ebba musste zum ersten Mal, seit sie sich kannten, richtig lachen.
    »Keine Angst«, sagte sie zu Anna. »Das macht mir nichts aus. Ich will die Wahrheit erfahren oder zumindest so viel wie möglich davon.«
    »Ja, ja.« Anna wirkte immer noch skeptisch.
    Erica fuhr fort: »Ihre Großmutter Laura wurde 1920 geboren.«
    »Meine Großmutter war also genauso alt wie mein Vater«, stellte Ebba fest. »Jetzt frage ich mich wirklich, wie es dazu kam.«
    »Laura hatte, wie gesagt, ihre Finger im Spiel. Sie hat Ihre Mutter dazu gebracht, Rune zu heiraten. Hundertprozentig sicher bin ich mir allerdings nicht.«
    Erica durchwühlte den Papierstapel und legte eine Fotokopie vor Ebba auf den Tisch.
    »Dies ist ein Bild von Ihrer Großmutter Laura und Ihrem Großvater Sigvard.«
    Ebba lehnte sich vor. »Fröhlich sieht sie tatsächlich nicht aus.« Sie betrachtete die steife Dame. Der Mann an ihrer Seite machte einen viel glücklicheren Eindruck.
    »Sigvard ist 1954 gestorben, kurz nachdem dieses Foto aufgenommen wurde.«
    »Sie sehen wohlhabend aus.« Anna beugte sich ebenfalls über das Bild.
    »Das waren sie auch«, nickte Erica. »Jedenfalls bis zu Sigvards Tod. Dann

Weitere Kostenlose Bücher