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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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persönlich. Da stand nur: ›Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag‹ und dann ›G‹. Sonst nichts. Deshalb hatten wir nicht das Gefühl, sie aufbewahren zu müssen.«
    »Das verstehe ich«, sagte Patrik. »Haben die Karten auch sonst nichts über den Absender verraten? Konnte man beispielsweise den Poststempel erkennen?«
    »Das hat uns auch nicht weitergeholfen, denn sie waren hier in Göteborg abgeschickt worden.« Sture verstummte, zuckte jedoch nach einer Weile zusammen und sah seine Frau an. »Das Geld.«
    Berit riss die Augen auf. »Dass wir daran nicht gedacht haben!« Sie drehte sich zu Patrik und Paula um. »Bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag bekam Ebba jeden Monat anonym Geld überwiesen. Wir erhielten lediglich einen Brief, in dem wir über das in ihrem Namen eröffnete Konto informiert wurden. Wir haben das Geld gespart. Ebba bekam es, als sie mit Mårten das Haus kaufte.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer ihr das Geld überwiesen hat? Haben Sie versucht, es herauszufinden?«
    Sture nickte. »Doch, einige Male. Wir waren natürlich neugierig, aber die Bank teilte uns mit, die Person wolle nicht genannt werden. Damit mussten wir uns zufriedengeben. Am Ende nahmen wir an, dass das Geld genau wie die Glückwunschkarten von einem entfernten Verwandten stammte, der es nur gut meinte.«
    »Welche Bank hat Ihnen den Brief geschrieben?«
    »Die Handelsbank. Es war eine Niederlassung am Norrmalmstorg in Stockholm.«
    »Wir gehen der Sache nach. Gut, dass Sie sich daran erinnert haben.«
    Patrik sah Paula fragend an, sie nickte. Er stand auf und verabschiedete sich.
    »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben. Melden Sie sich, falls Ihnen noch etwas einfällt.«
    »Versprochen. Wir wollen natürlich helfen, so gut wir können.« Sture lächelte matt. Patrik begriff, dass die beiden zum Telefon stürzen und ihre Tochter anrufen würden, sobald er und Paula die Wohnung verlassen hatten.
    Der Ausflug nach Göteborg war lohnender gewesen, als er zu hoffen gewagt hatte. »Follow the money« , wie in amerikanischen Filmen gesagt wurde. Falls es ihnen gelang, dem Geld auf die Spur zu kommen, fanden sie vielleicht den notwendigen Anhaltspunkt, um mit ihren Ermittlungen weiterzukommen.
    Als sie im Auto saßen, schaltete er sein Handy ein. Fünfundzwanzig verpasste Anrufe. Seufzend wandte sich Patrik an Paula.
    »Irgendetwas sagt mir, dass die Presse Wind von der Sache bekommen hat.« Er ließ den Motor an und fuhr in Richtung Tanum. Es würde ein harter Tag werden.
    Der Expressen hatte die Nachricht über Valö veröffentlicht. Als Kjells Chef über die Buschtrommeln in der Redaktion erfuhr, dass sie die Story als Erste hätten bringen können, wurde er gelinde gesagt sauer. Nachdem er ordentlich Dampf abgelassen hatte, erteilte er Kjell den Auftrag, den Zeitungsriesen aus der Großstadt zu übertrumpfen. Die Artikel im Bohusläningen über den alten Fall sollten durch Qualität bestechen. »Nur weil wir kleiner und regional sind, müssen wir nicht schlechter sein«, pflegte er zu sagen.
    Kjell blätterte in seinen Aufzeichnungen. Es widersprach zwar seinen journalistischen Prinzipien, sich eine solche Neuigkeit entgehen zu lassen, aber sein Engagement gegen rassistische Organisationen war ihm wichtiger. Wenn er eine gute Story verschenken musste, um die Wahrheit über Schwedens Freunde und John Holm ans Licht zu bringen, dann tat er das auch.
    Er musste sich beherrschen, dass er nicht Sven Niklasson anrief und ihn fragte, wie er vorankam. Wahrscheinlich würde er ohnehin nicht viel erfahren, bevor es in der Zeitung stand, aber er konnte nicht aufhören, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was Gimle zu bedeuten hatte. Er war überzeugt, dass sich Sven Niklassons Tonlage verändert hatte, als er ihm von dem Zettel erzählte, den Erica bei John zu Hause gefunden hatte. Es klang, als hätte Sven bereits von Gimle gehört und wüsste mehr darüber.
    Kjell schlug den Expressen auf und las den Artikel über den Fund auf Valö. Vier Seiten wurden der Nachricht gewidmet, und daraus würde sich in den kommenden Tagen mit Sicherheit ein Fortsetzungsroman entwickeln. Die Polizei Tanum hatte für den Nachmittag eine Pressekonferenz einberufen, bei der hoffentlich etwas herauskam, auf dem man aufbauen konnte. Bis dahin dauerte es allerdings noch einige Stunden. Die Herausforderung bestand nicht darin, dieselben Informationen zu bekommen wie alle anderen, sondern solche, über die sonst niemand verfügte. Kjell lehnte

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