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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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ging sie ran.
    »Hier ist Erica … Gösta ist auf dem Klo. Soll ich ihm was ausrichten? … Schüsse? … Okay, das sage ich ihm. Ja, ja. Jetzt leg auf, damit ich Gösta losschicken kann. Er sitzt in fünf Minuten im Auto, verlass dich drauf.«
    Sie legte auf und ging im Kopf eine Reihe von Möglichkeiten durch. Auf der einen Seite brauchte Patrik Verstärkung, auf der anderen Seite mussten sie so schnell wie möglich nach Valö. Sie lauschte. Gösta würde bald zurückkommen. Bis dahin musste sie einen Entschluss gefasst haben. Sie schnappte sich ihr eigenes Handy, hielt kurz inne und wählte eine Nummer. Martin meldete sich sofort. Leise schilderte sie ihm die Lage. Er kapierte sofort, was zu tun war. Somit war das geklärt. Nun brauchte sie nur noch eine oscarreife schauspielerische Leistung abzuliefern.
    »Wer hat angerufen?«, fragte Gösta.
    »Das war Patrik. Auf Valö ist alles okay, er hat Ebba erreicht. Sie hat gesagt, dass Anna heute verschiedene Trödelmärkte abklappern wollte. Bestimmt hatte sie deswegen keine Zeit, ans Telefon zu gehen. Patrik war jedoch der Meinung, wir sollten trotzdem rausfahren und mit Ebba und Mårten reden.«
    »Wir?«
    »Ja. Patrik hält die Situation nicht mehr für brenzlig.«
    »Bist du dir ganz sicher …?« Gösta wurde vom Klingeln seines Handys unterbrochen. »Hallo, Victor … Ja, ich habe versucht, dich zu erreichen. Wir bräuchten jemanden, der uns nach Valö bringt. Am besten sofort … Okay, wir sind in fünf Minuten da.«
    Er legte auf und sah Erica skeptisch an.
    »Wenn du mir nicht glaubst, kannst du Patrik ja anrufen und ihn selbst fragen«, sagte sie lächelnd.
    »Das wird schon nicht nötig sein. Dann machen wir uns mal auf den Weg.«
    »Verschwindest du schon wieder?« Kristina sah auf die Veranda. Sie hielt Noel am Arm fest, der mit aller Kraft versuchte, sich loszureißen. Im Wohnzimmer ertönte Antons schrilles Geschrei, und Maja brüllte immer wieder: »Oma! Ooomaaa!«
    »Ich muss nur noch mal kurz weg, dann löse ich dich ab.« Erica schwor sich, dass sie von nun an viel besser über ihre Schwiegermutter denken würde, wenn sie jetzt endlich nach Valö durfte.
    »Es ist das letzte Mal, dass ich euch hier den ganzen Tag zur Verfügung stehe. Vergiss nicht, dass dieses Tempo und die Lautstärke inzwischen zu viel für mich sind. Die Kinder sind zwar niedlich, aber ich muss wirklich sagen, dass sie sich ein bisschen besser benehmen könnten. Darum kann ich mich nicht auch noch kümmern. Das Fundament für gutes Benehmen entsteht im Alltag …«
    Erica tat, als hörte sie sie gar nicht, bedankte sich überschwänglich und verschwand im Flur.
    Zehn Minuten später saß sie im Boot der Küstenwache und war unterwegs nach Valö. Sie versuchte, sich zu entspannen und sich zu sagen, dass tatsächlich alles in Ordnung war. Aber sie glaubte es nicht. Instinktiv ahnte sie, dass Anna in Gefahr war.
    »Soll ich warten?« Geübt und elegant legte Victor am Steg an.
    Gösta schüttelte den Kopf. »Nicht nötig, aber vielleicht brauchen wir auch eine Mitfahrgelegenheit für den Rückweg. Dürfen wir dich anrufen, wenn wir abgeholt werden wollen?«
    »Klar, meldet euch einfach. Ich drehe in der Zwischenzeit eine Runde.«
    Erica blickte ihm hinterher und fragte sich, ob es eine kluge Entscheidung gewesen war, ihn wegfahren zu lassen, aber nun war es zu spät.
    »Ist das nicht euer Boot?«, fragte Gösta.
    »Das ist ja eigenartig.« Erica machte ein erstauntes Gesicht. »Vielleicht ist Anna noch einmal zurückgekommen. Sollen wir zum Haus hinaufgehen?« Erica machte sich auf den Weg.
    Gösta trottete brummend hinter ihr her.
    Vor ihnen tauchte das schöne alte Gebäude auf. Eine unheilvolle Stille umgab den Ort. Ericas Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    »Hallo?«, rief sie, als sie die breite Steintreppe erreichten. Die Haustür stand offen. Niemand antwortete.
    Gösta blieb stehen. »Merkwürdig. Es scheint niemand zu Hause zu sein. Hat Patrik nicht gesagt, Ebba wäre hier?«
    »So habe ich ihn zumindest verstanden.«
    »Vielleicht sind sie baden gegangen.« Gösta warf einen Blick hinters Haus.
    »Kann sein.« Erica betrat das Haus.
    »Wir können doch nicht einfach reingehen.«
    »Doch, jetzt komm. Hallo!«, rief sie. »Mårten? Ist jemand da?«
    Gösta folgte ihr zögernd. Auch im Innern des Hauses herrschte absolute Stille, doch plötzlich stand Mårten in der Küchentür.
    Das Absperrband war abgerissen und hing lose am Türrahmen.
    »Hallo«, sagte er

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