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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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meinst du das?«
    Anna wickelte sich fester in die Wolldecke, die ihr beinahe von den Schultern gerutscht wäre.
    »Sind damals nicht fünf Personen verschwunden?«
    »Ja.«
    »Aber hier sind nur vier Schädel. Und das bedeutet vier Tote, falls nicht einer ohne Kopf dabei ist.«
    Ebba verzog das Gesicht. Sie beugte sich vor und hielt die Luft an. »Es stimmt. Jemand fehlt.«
    »Fragt sich nur, wer.«
    Anna betrachtete die Skelette. Wenn sie und Ebba hier nicht rauskamen, würden sie genauso enden. Sie schloss die Augen und dachte an Dan und die Kinder. Dann machte sie die Augen wieder auf. Das durfte nicht geschehen. Irgendwie mussten sie hier raus. Neben ihr schluchzte Ebba herzzerreißend.
    »Paula!« Patrik winkte sie zu sich ins Zimmer. Gösta und Erica waren nach Fjällbacka gefahren, und Mellberg hatte sich eingeschlossen, um sich, wie er es nannte, für den Medienrummel zu wappnen.
    »Was ist passiert?« Schwerfällig ließ sie sich auf Patriks unbequemen Besucherstuhl sinken.
    »Heute können wir wohl nicht mit John reden.« Er fuhr sich durchs Haar. »Die Polizei Göteborg schnappt ihn gerade. Kjell Ringholm war am Telefon. Er und Sven Niklasson vom Expressen sind vor Ort.«
    »Sie schnappen ihn? Wieso denn? Und warum sind wir nicht informiert worden?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Kjell hat mir keine Einzelheiten verraten. Er hat nur gesagt, es ginge um die nationale Sicherheit und sei ein ganz großes Ding … du weißt ja, wie Kjell ist.«
    »Sollen wir hinfahren?«, fragte Paula.
    »Nein. Schon gar nicht in deinem Zustand. Wenn die Polizei Göteborg einen Einsatz macht, halten wir uns vorerst besser fern. Ich rufe die Kollegen aber mal an. Vielleicht erfahre ich Näheres. Jedenfalls ist John für uns anscheinend so bald nicht zu sprechen.«
    »Worum es wohl geht?« Paula rutschte von einer Pobacke auf die andere.
    »Das erfahren wir noch früh genug. Wenn Kjell und Sven Niklasson dabei sind, steht es demnächst in der Zeitung.«
    »Dann sollten wir mit den anderen anfangen.«
    »Wie gesagt, wir müssen leider noch ein bisschen warten.« Patrik stand auf. »Zuerst will ich mit Gösta auf Valö nach dem Rechten sehen.«
    »Leons Vater«, sagte Paula nachdenklich. »Interessant, dass das Geld von ihm kam.«
    »Sobald Gösta und ich wieder zurück sind, reden wir mit Leon.« Patriks Gedanken rasten. »Leon und Annelie. Vielleicht hat die Sache doch etwas mit ihnen zu tun.«
    Er reichte Paula die Hand, und sie ließ sich bereitwillig aufhelfen.
    »Dann werde ich mal ein paar Erkundigungen über Aaron einholen.« Sie watschelte durch den Flur.
    Patrik nahm seine Sommerjacke und verließ den Raum. Er hoffte, dass es Gösta gelungen war, Erica nach Hause zu bringen. Wahrscheinlich war sie ihm während der gesamten Fahrt auf die Nerven gegangen, weil sie mit nach Valö wollte, aber er dachte gar nicht daran nachzugeben. Auch wenn er nicht so besorgt war wie Erica, ahnte er, dass dort draußen etwas nicht stimmte. Falls etwas passierte, wollte er seine Frau nicht dabeihaben.
    Er hatte gerade den Parkplatz erreicht, als Paula nach ihm rief. Er drehte sich um.
    »Was ist?«
    Sie winkte ihn zurück. Als er ihr ernstes Gesicht sah, fing er an zu rennen.
    »Es ist geschossen worden. Bei Leon Kreutz«, keuchte sie.
    Patrik schüttelte den Kopf. Warum passierte alles auf einmal?
    »Ich rufe Gösta an und bitte ihn, sich dort mit mir zu treffen. Könntest du vielleicht Mellberg wecken? Jetzt müssen alle mithelfen.«
    Vor ihnen lagen die Häuser von Sälvik in der Sonne. Von der beliebten Badestelle ertönten fröhliches Kindergeschrei und Gelächter. Im Sommer war Erica fast jeden Tag hier gewesen.
    »Ich frage mich, was Victor treibt«, sagte sie.
    Gösta nickte. Da die Küstenwache nicht zu erreichen war, hatte Erica Gösta überredet, mit zu ihr nach Hause zu kommen und in der Wartezeit mit ihr und Kristina einen Kaffee zu trinken.
    »Ich versuche es noch mal.« Er wählte die Nummer zum vierten Mal.
    Erica musterte ihn. Irgendwie musste sie ihn dazu bewegen, sie mit auf die Insel zu nehmen. Das Warten hätte sie wahnsinnig gemacht.
    »Es geht niemand ran. Ich gehe in der Zwischenzeit aufs Klo.« Gösta stand auf.
    Sein Telefon lag auf dem Tisch. Gösta war kaum weg, als es klingelte. Erica beugte sich vor und warf einen Blick auf das Display. Hedström stand da in Großbuchstaben. Blitzschnell überlegte sie. Kristina jagte im Wohnzimmer den Kindern hinterher, und Gösta war auf der Toilette. Nach kurzem Zögern

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