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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Kleinen sind unheimlich schnell. So etwas kann auch schiefgehen, und dann bereut man es sein Leben lang …«
    Fasziniert betrachtete Erica ihre Schwiegermutter. Sie war gespannt, wann sie endlich Luft holen würde.
    »Ich habe vergessen, die Verandatür zuzumachen.« Sie vermied es, Patrik anzusehen.
    »Okay. Das hast du gut gemacht, Mama. Wenn die Jungs so mobil werden, müssen wir eben aufpassen wie die Schießhunde.«
    Er breitete die Arme für die Zwillinge aus, die auf ihn zugerast kamen.
    »Hallo, Onkel Gösta«, sagte Maja.
    Wieder färbte sich Göstas Gesicht dunkelrot. Er warf Erica einen verzweifelten Blick zu, aber Patrik war vollauf damit beschäftigt, mit den Jungs herumzutoben, und hatte nichts bemerkt.
    Nach einer Weile sah er Erica an.
    »Eigentlich sind wir nur vorbeigekommen, um mein Handy zu holen. Hast du es gesehen?«
    »Du hast es heute Morgen in der Küche liegen gelassen.«
    Er holte es. »Du hast mich ja angerufen. Wolltest du etwas Bestimmtes?«
    »Nein, ich wollte dir nur sagen, dass ich dich liebe.« Sie hoffte, dass er sie nicht durchschaute.
    »Ich liebe dich auch, Schatz«, erwiderte er zerstreut, ohne den Blick vom Display abzuwenden. »Annika hat auch fünfmal versucht, mich zu erreichen. Am besten rufe ich sie gleich zurück und frage, worum es geht.«
    Erica wollte ihn heimlich belauschen, aber da Kristina ununterbrochen auf Gösta einquatschte, schnappte sie nur einzelne Worte auf. Patriks Gesicht, als er aufgelegt hatte, war dafür beredter.
    »Auf Valö sind Schüsse gefallen. Jemand hat ins Haus geschossen. Anna ist auch da draußen. Laut Annika hat sie die Polizei gerufen.«
    Erica schlug sich die Hand vor den Mund. »Anna? Geht es ihr gut? Ist sie verletzt? Wer …?« Sie merkte selbst, wie zusammenhangslos sie vor sich hin stammelte, aber sie konnte an nichts anderes denken, als dass Anna vielleicht etwas zugestoßen war.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe, ist niemand verletzt. Das ist die gute Nachricht.« Er wandte sich an Gösta. »Die schlechte ist, dass Annika gezwungen war, Mellberg anzurufen, weil sie uns nicht erreichen konnte.«
    »Mellberg?« Gösta sah ihn zweifelnd an.
    »Ja. Wir fahren so schnell wie möglich hin.«
    »Das könnt ihr doch nicht machen, wenn dort jemand schießt!«
    »Natürlich müssen wir hin. Das ist mein Job.« Patrik wirkte genervt.
    Kristina machte ein beleidigtes Gesicht, warf den Kopf in den Nacken und ging ins Wohnzimmer.
    »Ich komme mit«, sagte Erica.
    »Nie im Leben.«
    »Oh, doch. Wenn Anna da draußen ist, begleite ich dich.«
    Patrik starrte sie an. »Da draußen schießt ein Verrückter auf die Leute. Du kommst nicht mit!«
    »Da sind mehrere Polizisten, also was soll schon passieren? Ich werde vollkommen sicher sein.« Sie schnürte ihre weißen Turnschuhe zu.
    »Und wer kümmert sich um die Kinder?«
    »Kristina bleibt bestimmt hier und passt auf sie auf.« Sie stand auf und warf ihm einen Blick zu, der ihm unmissverständlich klarmachte, dass er sich seinen Widerspruch sparen konnte.
    Auf dem Weg zum Bootsanleger steigerte sich Ericas Sorge um die Schwester mit jedem Herzschlag. Sollte Patrik sich ruhig über sie ärgern. Sie war verantwortlich für Anna.
    »Pyttan? Bist du da?« Verdutzt wanderte Percy durch die Wohnung. Sie hatte ihm nicht gesagt, dass sie weggehen wollte.
    Sie waren wegen eines sechzigsten Geburtstags, den sie nicht verpassen durften, für ein paar Tage nach Stockholm gefahren. Wahrscheinlich würden ein Großteil des schwedischen Adelskalenders und dazu einige führende Persönlichkeiten aus der Wirtschaft erscheinen, um auf den Jubilar anzustoßen. Sie zählten bei solchen Zusammenkünften allerdings nicht zu den ganz wichtigen Leuten. Die Rangordnung war unumstößlich, und es spielte keine Rolle, ob man eins der größten Unternehmen in Schweden leitete, solange man nicht den richtigen familiären Hintergrund und Namen und die richtigen Schulen besucht hatte.
    Er selbst erfüllte alle Kriterien. Normalerweise dachte er gar nicht darüber nach. Es war schon immer so gewesen und für ihn so selbstverständlich wie Atmen. Das Problem war nur, dass er nun zu verarmen drohte, und das würde seine Stellung extrem beeinträchtigen. Er würde zwar in der Rangordnung nicht so weit unten landen wie die Neureichen, aber deutlich heruntergestuft werden.
    Im Wohnzimmer blieb er am Teewagen stehen und goss sich einen Whisky ein, einen Mackmyra Preludium für etwa fünftausend Kronen die Flasche. Niemals wäre

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