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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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eiserner Kochtopf, eine Speckseite, die offenbar aus einem Räucherhaus gestohlen worden war, Zwiebelstränge und eine Tasche mit Kupfer-, Bronze- und Silberschmuck, teilweise mit Blut besudelt. Hugh war starr vor Schock und Wut. Die gefangenen Söldner stanken nach Rauch, und erst jetzt merkten Hugh und seine Männer, dass ein leichter Rauchgeruch in der Luft lag. Irgendwo brannte ein Gehöft.
    Hugh ließ drei Schlingen an den Ast einer mächtigen Eiche knüpfen. Als Hesdin begriff, was er vorhatte, sank er vor ihm auf die Knie und flehte um Gnade. Hugh wich vor dem Mann zurück, damit seine Finger nicht den Saum seines Gewandes zu fassen bekamen.
    »Wie kommt Ihr dazu, auf meinem Land zu plündern und zu morden?«, fuhr er ihn an. »Bei Gott, antwortet mir, oder ich schlitze Euch den Bauch auf und hänge Euch an Euren eigenen Eingeweiden an diesem Baum auf! Hat Longespee Euch beauftragt, hier zu brandschatzen?«
    Hesdin warf seinen Gefährten einen verzweifelten Blick zu.
    »Ihr könnt eines leichten oder eines schnellen Todes sterben  – entscheidet Euch.«
    »Rochester ist in die Hände des Königs gefallen.« Schweißperlen glitzerten auf Hesdins Stirn. »Er hat uns in den Norden geschickt, um die Rebellen zu bestrafen, und uns wurde befohlen, die Ländereien seiner Feinde zu überfallen.«
    »Befohlen? Von wem?« Hugh trat Hesdin in den Magen. Die Nachricht, dass Rochester gefallen war, hatte ihm einen schweren Schlag versetzt, die Burg war einer ihrer wichtigsten Stützpunkte. »Ich frage Euch noch einmal  – wer hat Euch geschickt, um hier zu wüten?«
    »Lambert of Allemain«, keuchte Hesdin gepresst.
    Der Mann, der in Longespees Diensten in Irland gestanden hatte.
    »Handelt Lambert of Allemain im Auftrag des Earl of Salisbury?« , hakte Hugh nach. »Hat William Longespee mit all dem zu tun?«
    Hesdin schüttelte den Kopf.
    »Der Earl ist noch im Süden. Dies hier geschieht auf Befehl des Königs.«
    »Wie viele seid ihr?«
    »Ich weiß es nicht … ich …«
    Wieder versetzte Hugh ihm einen Tritt.
    »Wie viele?«
    »So viele, wie der König bezahlen kann. Genau weiß ich es nicht… aber er kommt bald selbst hierher.« Hesdin hob flehend eine Hand, die andere presste er gegen seinen Magen. »Ich habe nur meine Befehle ausgeführt. Ich bitte um Gnade, Sir!«
    »So wie sie?« Hugh deutete auf die Leichen. »So wie dieses Kind um Gnade gefleht hat? Du hättest dasselbe mit mir und meiner Frau und meinen Söhnen getan!«
    »Nein, Mylord. Ich schwöre es!«
    »Hängt sie«, befahl Hugh mit unversöhnlicher Miene.
    »Einen Priester, um der Liebe Gottes willen, einen Priester!«
    Hugh winkte seinen Kaplan heran. »Nimm ihnen die Beichte ab«, knurrte er.
    »Ich verlange einen gerechten Prozess und ein gerechtes Urteil!«
    »Ich bin Richter«, belehrte Hugh ihn kalt. »Und ich spreche Euch des Mordes an diesen Menschen schuldig, die Euch nichts zuleide getan haben. Erleichtert Euer Gewissen.«
    Er blieb, um die Hinrichtung zu verfolgen, wappnete sich für den Anblick der am Strick baumelnden Männer, die erst
strampelten, bevor ihre Körper erschlafften. Unweigerlich stellten sich Erinnerungen an Nottingham ein, aber er blieb hart. Er ließ keine Kinder hängen, sondern zog ihre Mörder zur Rechenschaft. Auch Mahelt wohnte dem grausigen Geschehen mit zusammengebissenen Zähnen bei.
    Als sie den Schauplatz der Hinrichtung verließen und die Söldner im schneidenden Wind hängen ließen, nahm Hugh Matthews Ranzen und durchsuchte ihn.
    »Der Fall von Rochester ist ein schwerer Rückschlag«, räumte er Mahelt gegenüber ein. »Wenn doch nur dein Vater Vernunft annehmen und sich von John lossagen würde …«
    »Das tut er nicht«, erwiderte sie bestimmt. »Will hat auf ihn eingeredet, bis er heiser war, aber Vater steht bis zu seinem bitteren Ende zu seinem Treueeid. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, einen integren Mann auf der anderen Seite zu haben, der seine Leute zu zügeln vermag.«
    »Bislang scheint das noch nicht viel Wirkung gezeigt zu haben.« Hugh wühlte weiter in Matthews Ranzen herum.
    Mahelt starrte ihn an.
    »Was tust du da?«
    »Er hat ein falsches Futter.« Nach heftigem Zerren und begleitet von einem unterdrückten Fluch förderte er einen langen Pergamentstreifen zu Tage, der auf den ersten Blick wahllos mit Buchstaben bedeckt zu sein schien. Mahelt erkannte einen Codestreifen. Sie hatte dergleichen oft im Haus ihres Vaters gesehen. Hugh suchte in seiner Satteltasche und zog

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