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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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dass du unsere Vermögensreserven fortschaffen musst, dann musst du auch mich, deine Mutter und die Kinder mitnehmen.«
    Hugh schüttelte den Kopf.
    »Dann müsste ich sowohl auf euch aufpassen als auch unser Vermögen sichern. Ich käme nicht schnell genug voran  –
meine Mutter ist zu gebrechlich für eine schnelle, anstrengende Reise.« Er trat vor und nahm ihren Arm. »Bis zu meiner Rückkehr seid ihr hinter unseren Mauern sicher.«
    Sie machte sich unwillig von ihm los.
    »Ach ja? Die Familienschätze sind hier also nicht sicher, aber deine Familie setzt du jeder Gefahr aus.« Sie sprach so laut, dass die Leute zu ihr hinüberblickten, aber das kümmerte sie nicht.
    Hughs Lippen wurden schmal.
    »Ich kann nicht zwei Dinge auf einmal tun. Ich verfüge nicht über genug Männer, um dich und den Schatz zu eskortieren. Im Moment bist du in Framlingham sicherer.« Wieder griff er nach ihr. »Lenveise bleibt als Kommandant der Garnison hier. Du hast nichts zu fürchten.«
    »Das sagst du.« Mahelts Augen funkelten verächtlich. Sie hegte keine große Zuneigung für William Lenveise, was auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Sobald ich zurück bin, entscheide ich, ob wir nach London gehen.«
    Mahelt erwiderte nichts darauf, denn es gab nichts mehr zu sagen. Er fühlte sich eher verpflichtet, die Fässer und Säcke voll glitzerndem Tand in Sicherheit zu bringen, als sich um den wirklich kostbaren Schatz zu kümmern.
    Als Hugh sie küsste, öffnete sie weder die Lippen, noch umarmte sie ihn.
    »Du könntest genauso gut schon fort sein«, sagte sie mit versteinerter Miene, wohl wissend, dass sie ihn ankeifen würde wie ein Fischweib, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf ließe. Doch das wäre sinnlos, denn er würde trotzdem gehen.
    Seine Kiefermuskeln spannten sich an.
    »Ich verabschiede mich noch von meiner Mutter und unseren Söhnen«, sagte er. »Und dann lege ich die Waffen an.«
    »Wie du willst.« Mahelt grub die Fingernägel in ihre Handflächen, während die Worte »Verlass mich nicht« wie ein Sturm in ihr tobten. Die Zeilen des Liebesliedes, das er auf ihrem Kissen zurückgelassen hatte, waren so wertlos, als wäre die Tinte noch vor der Niederschrift getrocknet.
     
    »Was für Stoffe haben wir denn noch?« Ida deutete in den hinteren Teil des Schrankes. »Was ist denn das da?«
    Mahelt zog einen Ballen mittelblauer Wolle hervor. Alle Seiden- und Twillvorräte waren fortgeschafft worden, aber sie fand noch ein paar Ellen Leinen und Wolle für Tuniken. Der Sohn einer Kammerzofe heiratete, und Ida hatte ihm Stoff für ein Paar gute Hosen versprochen.
    »Der würde gehen.« Ida rieb den Stoff zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Mahelt legte den Ballen zur Seite und überprüfte ihn auf Mottenfraß. Sie konnte ihre Söhne ganz in der Nähe hören, wie sie Ritter und Knappe spielten. Roger erteilte Hugo mit gebieterischer Stimme Befehle. Unwillkürlich musste sie lächeln. Hugh war seit zwei Nächten fort, es war der Morgen des dritten Tages. Sie war noch immer nervös, aber sich ständig zu beschäftigen half ihr, sich von der stets an ihr nagenden Furcht abzulenken. Noch immer war sie wütend auf ihn, sagte sich aber immer wieder, dass er bald zurückkehren würde. Sie war versucht gewesen, sich mit den Jungen und den wenigen noch im Stall verbliebenen Pferden auf eigene Faust zum Landsitz ihres Vaters in Caversham durchzuschlagen, aber sie konnte Ida in ihrem angegriffenen gesundheitlichen Zustand nicht allein zurücklassen, und sie wusste, wie gefährlich die Straßen waren, wenn man ohne bewaffnete Eskorte unterwegs war. Sie war hier so gut wie gefangen, doch auch darüber würde sie nicht nachdenken.
    Sie trug den Stoff gerade zu dem Zuschneidetisch, als Michael, der Kaplan, in die Kammer gestürzt kam.
    »Countess, Mylady, Ihr müsst sofort kommen«, keuchte er. »Es ist eine Armee gesichtet worden, die sich unseren Mauern nähert!«
    »Bitte?« Ida sah ihn verwirrt an.
    »Madam, es sind der König und Savaric de Melun!«
    Mahelt gefror das Blut in den Adern. Sie schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein.«
    Michael fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Ich wünschte auch, es wäre so, Madam, aber der Wachposten hat die Schilde und Banner genau erkannt.«
    Mahelt ließ den Arm voll Stoff auf den Tisch fallen und stieß dabei einen Topf mit Nadeln um, die sich wie winzige schimmernde Dolche auf der Tischplatte verteilten. Während sie sie anstarrte, kämpfte sie ihre aufkeimende Panik nieder. »Ich

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