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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Hugh mit einem mit Brot, Käse und zwei Humpen Ale beladenen hölzernen Tablett auf sich zukommen.
    »Hier«, sagte er. »Es sei denn, du willst dein Fasten mit grünen Äpfeln brechen und später dafür büßen. Ich habe dich an der Halle vorbeigehen sehen.«
    »Ich nehme an, du hast dich nach Kräften bemüht, mich keinen Moment aus den Augen zu lassen«, gab sie säuerlich zurück. »Vielleicht hast du gedacht, ich würde versuchen, über die Mauer zu entwischen?«
    »Ich habe offen gestanden keine Ahnung, wozu du imstande wärst«, versetzte er kopfschüttelnd. »Und das geht uns allen so. Komm, iss etwas.« Er stellte das Tablett auf eine um einen Baum verlaufende Bank und setzte sich. Mahelt gesellte sich zu ihm, nachdem sie einen Moment gewartet hatte, um klarzustellen, dass sie aus freien Stücken handelte und keinen Befehl befolgte. Nach der letzten Nacht war sie vor ihm auf der Hut, obwohl sie sich fragte, ob diese Geste eine unausgesprochene Entschuldigung für sein Benehmen darstellen sollte.
    Die Apfelpflücker begannen im Obstgarten mit ihrem Tagewerk und eilten emsig mit ihren Leitern und Körben umher. Ein paar letzte träge Wespen krochen auf dem Fallobst herum oder surrten durch das Geäst und versetzten die Pflücker in Alarmbereitschaft.
    Hugh brach das Brot in der Mitte durch und schnitt den Käse mit seinem Messer in Scheiben. Mahelt betrachtete seine geschickt hantierenden Hände. Das Haar fiel ihm in die Stirn, die Sommersonne hatte die Spitzen golden gefärbt. Als er fertig war, legte er das Messer beiseite und sah sie an. Im klaren Sonnenlicht zeigten seine Augen alle Blauschattierungen von Färberwaid und Ehrenpreis bis hin zu Kohle und Schiefer.
    Er biss in eine Kruste und kaute genüsslich. Obgleich er letzte Nacht dem Wein zu reichlich zugesprochen hatte, schien er unter keinerlei Nachwirkungen zu leiden, wohingegen Mahelts Magen revoltierte. Sie knabberte an einem Stück Brot,
pickte an dem Käse herum und wartete darauf, dass er ihr Vorhaltungen machte.
    »So«, meinte er endlich, wobei er seinen Becher hob. »Wie bringen wir diese Sache jetzt wieder in Ordnung? Du hast in diesem Haus für mehr Aufregung gesorgt als ein Fuchs in einem Hühnerstall.«
    Mahelt spielte mit ihrem Essen und schwieg.
    Er trank, beobachtete sie über den Becherrand hinweg, ließ den Arm sinken und seufzte. »Hast du eigentlich begriffen, wie viel Schaden du hättest anrichten können? Wenn die falschen Leute von dieser Eskapade erfahren würden, könnte das unser Untergang sein. Wie soll mein Vater denn deinem helfen und ihm einen Rückhalt geben, wenn der König ihn des Verrats verdächtigt? Er muss über jeden Tadel erhaben sein!«
    Mahelts Augen wurden groß. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, dass Hughs Vater versuchen könnte, ihrem beizustehen. Für sie war er ein verknöcherter, selbstgefälliger kleiner Pfau mit einem zwanghaften Bedürfnis, alles an seinem ordnungsgemäßen Platz zu wissen. Sie hatte schon oft gesehen, wie pedantisch er bei Tisch seine Platte und sein Besteck zurechtrückte. Möge der Himmel verhüten, dass einmal ein Messer schief auf dem Tischtuch lag oder das weiße Leinen einen Fleck aufwies, dachte sie sarkastisch.
    »Ich wusste gar nicht, dass dein Vater sich für meinen einsetzt«, bekannte sie.
    »Du weißt vieles nicht.« Hugh nahm ihre Hand und strich mit dem Daumen über ihren Ehering. »Dein Bruder mag dir Botschaften zugespielt haben, die er für geheim hält, aber wir verfügen auch über ein gutes Informantennetz. Wir wissen, was am Hof vor sich geht  – wir müssen es wissen, um unsere Sicherheit zu gewährleisten.«
    Mahelt erschauerte unter seiner Berührung.
    »Ich habe Angst um meinen Vater und meine Brüder  – und die hättest du auch, wenn Mitglieder deiner Familie als Geiseln festgehalten würden.«
    »Allerdings. Ich weiß, dass du verzweifelt warst und getan hast, was du deiner Meinung nach tun musstest, aber das darf nicht noch einmal vorkommen. Komm zu mir, wenn du etwas auf dem Herzen hast, dann überlegen wir gemeinsam, was wir unternehmen können.«
    Mahelt fragte sich, ob er ihr auf Umwegen anbot, ihr beim Verschicken von Botschaften zu helfen, und das erregte einerseits ihren Verdacht, rührte sie andererseits aber auch, denn sie mochte durch ihre Heirat zu einer Bigod geworden sein, aber das machte Hugh noch lange nicht zu einem Marshal. Sie wollte ihm vertrauen, wusste aber, dass seine Ehre ihm gebot, seinem Vater zu gehorchen.
    »Ich muss

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