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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Überraschung!” Grant neigte den Kopf und küsste sie auf die Wange. Dabei überlegte er, dass “nett” ein lächerliches Wort war. Er war überglücklich, sie zu sehen.
    “Es ist auch schön, dich zu sehen”, erwiderte sie. “Es war eine sehr lange Woche.”
    “Hatte viel zu tun”, meinte er lässig, während er seine Reisetasche auf den Rücksitz des Jeeps warf. Dass es ihm wie eine Ewigkeit erschienen war, erwähnte er wohlweislich nicht. “Und, wie sind die Gäste?”, fragte er, als Francesca losfuhr.
    “Du wirst sie mögen.” Sie wandte sich ihm zu und lächelte ihn an. “Ngaire ist eine wahnsinnig interessante Frau. Sie und Fee verstehen sich blendend. Glenn ist auch sehr nett. Rebecca und er haben viel gemeinsam.”
    “Und was ist mit dir?”
    “Ich bin glücklich. Ich bin richtig glücklich.” Ihre Augen funkelten. “Wir verstehen uns alle prima, aber die anderen haben natürlich mehr gemeinsame Interessen.”
    “Und wie alt sind die beiden?” Er sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen.
    “Ngaire ist Ende dreißig, Anfang vierzig, schätze ich. Glenn müsste Mitte dreißig sein.”
    “Verheiratet?” Er wollte, dass dieser Typ verheiratet war. Warum, wollte er lieber nicht näher ergründen.
    “Sie sind beide nicht verheiratet”, erklärte Francesca. “Sie sind nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde, aber ich glaube nicht, dass sie liiert sind. Vielleicht irre ich mich auch. Wolltest du mich nicht küssen?”
    “Ich habe dir doch einen Kuss auf die Wange gegeben, oder nicht?”
    “Stimmt. Das war auch schön. Wie toll die Sonnenuntergänge hier sind!”, fügte sie hinzu und blickte zum Himmel empor.
    “Wie dein Haar.” Grant widerstand der Versuchung, es zu berühren. “Wenn du etwas besonders Schönes sehen willst, verlass jetzt den Weg, und fahr ungefähr eine Meile in Richtung Nordwesten. Die Trauerschwäne müssten jetzt zu ihren Schlafplätzen fliegen.”
    “Also, wohin fahren wir?” Wo zum Teufel ist Nordwesten, überlegte Francesca. Sie würde Grant fragen müssen.
    “Komm, lass mich ans Steuer.”
    Nachdem sie die Plätze getauscht hatten, lenkte Grant den offenen Jeep, und Francesca saß auf dem Beifahrersitz. “Kingurra. Du kennst es bestimmt”, erwiderte er einen Moment später.
    “Lake Kingurra?” Sie betrachtete sein Profil. Genau wie Rafe hatte er ein Grübchen im Kinn.
    “Genau der”, bestätigte er neckend. “’Kingurra’ heißt ‘Schwarzer Schwan’. Wusstest du das nicht?”
    Francesca schüttelte den Kopf. “Nein. Es gibt so vieles, das ich nicht weiß. Man braucht ein ganzes Leben, um es zu lernen. Allein die Aborigine-Namen.”
    “Die mag ich am liebsten. Die Aborigines leben schon seit über sechzigtausend Jahren hier. Kingurra ist ein sehr alter See.”
    “Natürlich kenne ich ihn”, erwiderte sie. “Er ist erstaunlich schön, vor allem wenn man bedenkt, dass die Umgebung so trocken ist.”
    “Hör mal.” Er beugte sich zu ihr herüber.
    Sie hörten die Vögel, bevor sie sie sahen. Dann tauchten dunkle Schatten auf, Hunderte von Trauerschwänen, die sich gegen den rosafarbenen und gelben Himmel abzeichneten.
    “Was für ein Anblick!” Fasziniert blickte Francesca nach oben. Die schwarzen Vögel hatten rote Schnäbel mit weißen Binden, und die Unterseite ihrer Flügel war weiß.
    “Wir haben noch Zeit, um einen Spaziergang ans Wasser zu machen.” Grant beschleunigte wieder und fuhr zum See.
    “Es klingt vielleicht komisch, aber um diese Zeit bin ich meistens im Haus.” Ihre Wangen hatten sich gerötet. “Brod möchte, dass ich immer vor Sonnenuntergang zurückkehre, wenn ich ausreite oder mit dem Jeep unterwegs bin.”
    “Das würde ich auch wollen, wenn du allein unterwegs wärst. Es wird hier nämlich sehr schnell dunkel. Aber ich bin ja bei dir.”
    Er hielt ihre Hand, während sie den Sandweg zum Wasser hinuntergingen, auf dem zahlreiche Spuren von Kängurus und anderen Tieren zu sehen waren. Ganz leise gingen sie im Schatten der Bäume entlang, um die Vögel nicht zu stören.
    Es waren Hunderte! Viele landeten bereits auf dem silbernen Wasser, während andere noch in der Luft kreisten. Am Ende des Sees hatten sich ungefähr zweihundert Pelikane versammelt, in gebührendem Abstand zu den gewöhnlichen Enten, Kormoranen, Reihern und zahlreichen anderen Arten, die Francesca nicht kannte.
    Das Outback war ein Paradies für Vögel. Aber noch nie hatte sie so viele Wasservögel an einem Fleck gesehen.
    “Das ist

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