Die englische Rose
beeindruckend.”
“Leider haben wir die Kassia ziemlich gerupft”, meinte Francesca. “Es hat großen Spaß gemacht.”
“Das ist Ikebana, stimmt’s?”, fragte Ngaire.
“Ja, ich habe vor einigen Jahren einen Kurs belegt”, erklärte Rebecca. “Ich muss sagen, dass Francesca eine begabte Schülerin ist. Der Tischschmuck ist sehr kreativ.”
“Stimmt.” Brod schien der Meinung zu sein, dass seine Frau und seine Cousine eine Begabung für alles hatten.
“Eine Mangrovenwurzel, Drachenbaum, einige Orchideen und etwas Draht”, sagte Francesca. “Es hat auch eine Bedeutung. Ich zitiere: ‘Das Glück ist wie ein Schmetterling. Je mehr man hinter ihm herjagt, desto weniger lässt es sich fassen. Aber wenn man seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwendet, kommt es und setzt sich auf deine Schulter.’ Von wem das Zitat stammt, weiß ich nicht.” Irgendwie erschienen ihr diese Worte passend. Sie begegnete Grants Blick. “Natürlich ist es auch eine Willkommensgeste.”
“Ja. Willkommen auf Kimbara, Ngaire und Glenn.” Brod erhob sein Weinglas zum Toast, und die anderen folgten seinem Beispiel. “Morgen werden Sie Opal Plains sehen, das neue Zuhause meiner Schwester. Es hat seinen ganz eigenen Reiz, wie Sie feststellen werden. Als Ally und ich klein waren, war Opal Plains unser zweites Zuhause.”
“Wir alle stehen uns so nahe, als wären wir eine Familie.” Grant lächelte strahlend. “Und jetzt sind wir es auch. Endlich wurden die Camerons und die Kinross wiedervereinigt.”
“Ihre Familiengeschichten sind so faszinierend”, bemerkte Ngaire. “Zwei große Pionierdynastien. Ich kann es kaum erwarten, Ihre Biografie zu lesen, Fee.”
“Keine Angst, Schätzchen”, erwiderte Fee mit ihrer tiefen, verführerischen Stimme. “Sie und Glenn sind zu unserer Feier am Tag vor der Veröffentlichung eingeladen. Es war Frans Idee, die Outback-Szenen auf Opal Plains zu drehen. Ich habe
Der Einwanderer
gestern Abend wieder gelesen. Opal Plains wäre perfekt für das Haus in Bruce Templetons Buch.”
Grant nickte. “Ich habe den Roman auch gelesen und fand ihn sehr gut. Wenn man einige geringfügige Veränderungen vornehmen würde, wäre Opal Plains tatsächlich ideal. Sie haben Glück, dass Ally noch nicht mit den Renovierungsarbeiten angefangen hat. Meine Mutter wollte auch vieles erneuern lassen, ist aber nicht mehr dazu gekommen.”
“Das tut mir so leid, Grant”, erwiderte Ngaire leise, denn sie wusste, dass seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. “Ich kann es kaum erwarten, Opal Plains zu sehen”, fügte sie sanft hinzu.
Das Menü, das Rebecca und Francesca tagelang vorbereitet hatten und das nun mit Hilfe aus der Küche serviert wurde, war köstlich. Als Vorspeise gab es Krabbencreme, anschließend gebratene Suppennudeln und als Hauptgericht Rinderfilet mit gebratenen Pastinaken und Kartoffeln, frischen grünen Bohnen und zwei verschiedenen Saucen, Madeira und Béarnaise. Die Unterhaltung drehte sich um verschiedene Themen – den Film und Fees Rolle, Fees und Davids Hochzeit, Grants Pläne für Cameron Airways, das Leben im Outback, Rafes und Allys Flitterwochen in Übersee, Politik, Klatsch und Tratsch und Bücher, die verfilmt worden waren.
Alle beteiligten sich lebhaft daran, und die Weingläser mussten regelmäßig nachgeschenkt werden. Francesca trank wie immer nicht mehr als zwei Gläser. Sie bemerkte, dass Rebecca sich auch zurückhielt, doch Fee leerte eins nach dem anderen und wirkte überhaupt nicht beschwipst, sondern nur noch lebhafter als sonst. Sie war eine großartige Gesellschafterin, und David betrachtete sie stolz.
Als Dessert standen drei Gerichte zur Auswahl – Schokoladensorbet, Orangeneis und ein traditioneller englischer Apfelkuchen mit Schlagsahne. Das war Davids Beitrag nach einem alten Familienrezept. Er kannte alle Zutaten, jedoch nicht die Mengenangaben. Er hatte sogar neben ihr, Francesca, gestanden, als sie den Teig angerührt hatte.
Beim Nachtisch ergriff Glenn die Gelegenheit, das auszusprechen, was ihm in den letzten beiden Stunden durch den Kopf gegangen war.
“Es war eine großartige Idee, Sie für einen Gastauftritt zu gewinnen, Fiona”, sagte er. “Sie werden die Rolle sehr glaubhaft verkörpern, aber ich finde, dass Ihre schöne Tochter Francesca eine wunderbare Lucinda abgeben würde.”
“He, das ist erstaunlich!”, rief Ngaire, doch Fee, die gerade den Löffel zum Mund führen wollte, verharrte mitten in der
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