Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
möchtest.«
Er setzte sich und sah ihr zu, wie sie mit den Fingern durch ihre langen Haare strich. Er stellte sich die Haare auf seiner Haut vor. Er liebte es, wie langes Haar kitzelte und wie es das Gesicht einer Frau umrahmte, wenn sie über ihm grätschte. Matthew genoss das Geben und Nehmen beim Sex, aber am meisten liebte er Frauen, die Kontrolle ausübten, und diese Frau schien eine Menge davon zu verstehen.
»Bist du hier im Urlaub?«, fragte sie und schaute über seine Schulter hinweg.
»Nein, ich lebe hier. Meistens, jedenfalls. Ich arbeite draußen in Saqqara.«
»Das muss einsam sein.«
»Ja, es kann einsam sein.«
Sie senkte für einen Moment die Lider, dann schaute sie wieder hoch zu ihm. »Bist du deshalb zu mir gekommen?« Sie ließ die Frage in der Luft hängen, dann fügte sie hinzu: »Der Geselligkeit wegen?«
Ihre Offenheit verdutzte ihn. Er starrte sie an, dann glitt der Blick tiefer zu ihrem Busen. Obwohl er von einem bis zum Hals geschlossenen Top bedeckt war, spürte Matthew, wie die viel versprechende Schwellung ihrer Brüste seinen Penis zucken ließ. Er wurde hart und drückte unangenehm gegen seinen Reißverschluss.
»Ist es so?«, beharrte sie.
Matthew sah wieder in ihr Gesicht, und ihre Blicke begegneten sich.
»Ich frage deshalb, denn ich bin ausgegangen, weil es mich juckt, und ich suche jemanden, der mich kratzen kann, und wenn du nicht der richtige Mann dafür bist, habe ich da drüben schon ein paar prima Kerle ins Auge gefasst.«
Matthew grinste. Seine Pechsträhne schien vorüber. »Wie heißt du?«, fragte er.
Sie beugte sich vor und strich mit den Fingern über seine Unterlippe. »Das brauchst du nicht zu wissen, aber ich werde es dir sagen, wenn du es mir anständig besorgt hast.«
Adie lag da, eine Wange gegen die Matratze gepresst. Langsam nahm sie den Raum um sich herum wahr. Ihre Gliedmaßen fühlten sich schwer und steif an, und es dauerte eine Weile, bis sie begriff, wo sie sich befand. Die Haut zwischen ihren Brüsten war trocken geworden, und in der Luft lag der Geruch von Sex. Killian lag schlafend neben ihr. Sein nackter Brustkorb hob und senkte sich mit jedem Atemzug. Eine Zeitlang schaute sie ihm fasziniert zu; Sonnenstrahlen fielen durch die vergitterten Fenster und erhellten sein schlafendes Gesicht. Ein blasser Bartschatten umgab sein Kinn. Gestern Abend war er aus sich herausgekommen, aber sie ahnte, dass er jetzt wieder ganz der Alte sein würde, deshalb traute sie sich nicht, ihn zu berühren.
Sie setzte sich auf. Die improvisierten Mumienbänder waren verschwunden, nur noch ein Streifen hing von ihrem linken Handgelenk hinunter. Sie schlug sich eine Weile mit dem Knoten herum, dann gab sie auf, wickelte den Stoff um ihr Gelenk und steckte das Ende unter den Streifen.
So leise wie möglich verließ sie das Bett. Sie hatte keine Ahnung, wo die Grenzen ihrer Beziehung verliefen, und sie hatte auch keine Lust, jetzt darüber nachzudenken oder mit ihm darüber zu reden.
Dass er so einfallsreich war, hatte sie überrascht. Es hatte ihm deutlich Spaß gemacht, sie einzuwickeln und festzubinden, und er hatte sie auch mit seinem Interesse an Analspielen erstaunt. Plante er das nächste Mal mehr als nur den Finger? Sie wusste nicht, was sie dabei empfinden würde – gespannt und besorgt zugleich würde sie bestimmt sein.
Mehr noch fragte sie sich, wohin ihre Beziehung führen würde. Wieso konnte er so unkonventionell im Bett sein, wenn er sich als Ägyptologe so streng und orthodox gab? Gab es etwas, das tief in ihm schlummerte? Sie erinnerte sich, dass Sadlers Name im Gespräch von Killian mit Masud aufgetaucht war, als beide glaubten, dass sie nicht zuhörte. Vielleicht hätte Joe Antworten für sie. Vorher würde sie sich mit Franks verabreden. In der Zwischenzeit würde sie die seltsame Dissonanz in Killians Psyche vergessen, bis sie bereit war, sich intensiv mit ihr zu beschäftigen. Sie musste eine Balance zwischen ihrem privaten und beruflichen Leben finden, auch wenn Killian das nicht konnte.
Sie schlüpfte in Sians Abendkleid und ging auf Zehenspitzen in ihr eigenes Zimmer. Sie ging unter die Dusche, dann zog sie ihre normalen Kleider an. Ihre erste Aufgabe war, Dr. Franks eine E-Mail zu schreiben, dann würde sie versuchen, mit Joe Levine Kontakt aufzunehmen und vielleicht Anton aufzuspüren, um zu hören, was sie ihr über Dareth Sadler erzählen konnten.
»Schon weg?«, rief Masud ihr aus dem Esszimmer zu, als sie über die Fliesen der
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