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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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verladen. In ihrer Freude errichteten die englischen Seeleute eine Erinnerungssäule auf einem spitzen Hügel, dem sie den Namen Warwick-Mount beilegten, während sie jene mit besonderen Feierlichkeiten einweihten. Frobisher steuerte nun in demselben Sunde noch etwa dreißig Meilen hinauf bis zu einer kleinen Insel, welche den Namen Smith’s Island erhielt. Hier fanden die Engländer zwei Frauen, deren eine sie sammt ihrem Kinde mit sich nahmen, die andere aber ihrer wirklich abschreckenden Häßlichkeit wegen unbehelligt laufen ließen. In Folge des damals herrschenden Aberglaubens und der entsetzlichen Unkenntniß, glaubten sie, die Frau habe Spaltfüße. Sie mußte also ihre Fußbekleidung ablegen, um jene zu überzeugen, daß sie ganz ebenso gestaltete Füße habe wie andere Menschen. Da die Kälte noch weiter zunahm und Frobisher seine vermeintlichen Schätze nicht gefährden wollte, verzichtete er für diesmal darauf, die Nordwestpassage noch länger zu suchen. Er segelte also nach England zurück, wo er nach einem Sturme, der seine Schiffe voneinander riß, gegen Ende September eintraf. Der Mann, die Frau und das Kind, deren man sich bemächtigt, wurden der Königin vorgestellt. Man erzählt bei dieser Gelegenheit auch, daß der Wilde, als er in Bristol Frobisher’s Trompeter zu Pferde erblickte, es diesem habe nachthun wollen und sich mit dem Gesichte nach dem Schwanze des Thieres auf ein Pferd geschwungen habe. Mit großer Neugier betrachtet, erhielten die Wilden von der Königin die Erlaubniß, auf und an der Themse allerhand Vögel zu fangen und unter Anderem auch sogar Schwäne, was sonst Jedermann bei schwerer Strafe verboten war. Uebrigens lebten sie nicht lange und starben, bevor das Kind fünfzehn Monate zählte.
    Man hatte sich nochmals überzeugt, daß die von Frobisher mitgebrachten Steine in der That Gold enthielten. Ein Fieber, ja ein wahres Delirium erfaßte nun die ganze Nation, vorzüglich die oberen Classen. Man hatte ein Peru, ein Eldorado gefunden! Trotz ihres sonst so nüchtern-praktischen Sinnes gab auch die Königin Elisabeth dem Strome der öffentlichen Meinung nach. Sie beschloß zunächst, in dem neu entdeckten Lande ein Fort zu errichten, für das sie den Namen
Meta incognita
(unbekannte Grenze) bestimmte, und dorthin neben hundert Mann Besatzung unter dem Befehle der Kapitäne Fenton, Beste und Filpot drei Schiffe zu entsenden, welche jene kostbaren Steine als Fracht einnehmen sollten. Jene hundert Mann wurden mit großer Sorgfalt ausgewählt; es waren das Fleischer, Zimmerleute, Maurer, Goldraffineure, während Andere verschiedenen Gewerken zugehörten. Die ganze Flotte bestand aus fünfzehn Schiffen, welche Harvich am 31. Mai 1578 verließen. Zwanzig Tage später bekam man die Ostküsten Frislands zu Gesicht. In zahlloser Gesellschaft schwärmten die Walfische rings um die Fahrzeuge. Man erzählt sogar, daß ein von recht günstigen Winden getriebenes Schiff so heftig gegen einen Walfisch stieß, daß es plötzlich still stand, während jener, nachdem er einen lauten Schrei ausgestoßen, aus dem Wasser emporgeschnellt und dann in der Tiefe verschwunden sei. Zwei Tage später traf die Flotte einen todten Walfisch an, und man glaubte allgemein, es sei der, an welchen die »Salamandre« angestoßen hatte. Als Frobisher vor dem, seinen Namen führenden Sunde angelangt war, sah er diesen von Eisschollen bedeckt. Die Barke »Dennis« von 100 Tonnen, sagt Georges Beste’s alter Bericht, »erhielt von einer solchen Scholle einen derartigen Stoß, daß sie angesichts der ganzen Flotte in kürzester Zeit versank«. Bald nach diesem Unfalle »erhob sich unerwartet ein heftiger Sturm aus Südosten, die Schiffe wurden von allen Seiten von Eis umschlossen, kamen zwar an vielen Schollen vorüber, sahen aber immer noch mehr vor sich, durch welche sie unmöglich hindurchdringen konnten. Einige, welche vielleicht einen etwas freieren Weg und offenes Wasser gefunden hatten, setzten dann Segel bei und suchten dieser gefährlichen Stelle zu entfliehen; Andere hielten einfach an und gingen an einer größeren Eisscholle vor Anker. Diese letzteren wurden aber so schnell durch eine Unzahl von Eisinseln und Treibeis-Bruchstücken eingeschlossen, daß die Engländer sich gezwungen sahen, sich und ihre Schiffe auf gut Glück dem Eise zu überlassen, während sie die Seiten der Fahrzeuge noch mit Tauen, Kissen, Masten, Planken und allerlei anderen Gegenständen zu schützen versuchten, die man an

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