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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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die Reise Duart Lopez’, des Gesandten des Königs von Congo, bei den Höfen von Rom und Lissabon. Eine beigegebene Karte zeigt den See Zambre an der Stelle, welche der Taganyika einnimmt, und weiter im Westen den See Acque Lunda, aus dem der Congo entspringt; unter dem Aequator sind zwei Seen verzeichnet, der eine als See des Nils, der andere östlichere unter dem Namen Colue; sie scheinen dem Albert-und dem Victoria-Nyanza zu entsprechen. Diese merkwürdigen Nachrichten wurden jedoch als unzuverlässig von den Geographen des 19. Jahrhunderts verworfen, welche das Innere Afrikas ganz weiß also unbezeichnet ließen.
    An der Westküste Afrikas, und zwar am Senegal, hatten die Franzosen Niederlassungen gegründet, die unter der staatsklugen Verwaltung Andreas Brue’s bald eine beträchtliche Ausdehnung gewannen. Der Genannte, »Commandant an Königs Statt und General-Direktor der königlichen Gesellschaft von Frankreich an der Küste von Senegal und anderen Orten« – so lautet sein officieller Titel – verdient, wenn sein Name auch weniger bekannt wurde und auch unser Abriß seines Lebens nur sehr kurz ausfallen kann, dennoch einen der ersten Plätze unter den Kolonisatoren und Forschern seiner Zeit. Nicht zufrieden damit, die französische Kolonie bis zu ihren heutigen Grenzen auszudehnen, zog er auch beobachtend durch Gebiete, welche erst in neuester Zeit Lieutenant Mage wieder besuchte oder die überhaupt kein Menschenauge seitdem wieder erblickt hat. Andreas Brue schob die französischen Posten vor: im Osten bis über die Vereinigung des Senegal und der Faleme; im Norden bis Arguin, welches Frankreich unter Wahrung seiner Rechte vorläufig aufgegeben hat, im Süden bis zur Insel Bisar. Im Innern besuchte er Galam das goldreiche Bambuk und erwarb sich zuerst sichere Kenntnisse über die Pouls, Peuls und Fouls, sowie über die Yoloffs und Muselmänner, welche von Norden herabgezogen, um sämmtliche Negerbevölkerung des Landes ihrem Glauben zu unterwerfen. Die von Brue über die Geschichte und die Wanderungen jener Volksstämme gesammelten Nachrichten sind von unschätzbarem Werthe; sie geben dem Geographen und Historiker noch heute höchst brauchbare Aufschlüsse. Brue hinterließ uns nicht allein einen Bericht über die Ereignisse, deren Zeuge er selbst gewesen, und eine Beschreibung der von ihm besuchten Gegenden, sondern wir verdanken ihm auch zahlreiche Nachweisungen über die Erzeugnisse des Landes, über dessen Pflanzen-und Thierwelt und über Alles, was vom Standpunkte des Handels oder der Industrie von Interesse sein kann. Diese denkwürdigen, von Pater Labat allerdings sehr ungeschickt zusammengestellten Documente machte erst vor wenig Jahren Berliouz zum Gegenstand einer hochinteressanten Arbeit.
    Im Südosten Afrikas gründeten die Franzosen ferner während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts einige Handelsniederlassungen auf Madagascar, einer seit langer Zeit unter dem Namen St. Lorenz bekannten Insel. Sie errichteten das unter dem Befehl de Flacourt’s stehende Fort Dauphin, durchforschten mehrere bisher unbekannte Theile der Insel selbst, sowie verschiedene Inseln in der Nähe der Festlandsküste, und eroberten im Jahre 1649 die Mascarenhas (Maskarenische Inseln). Wenn sich de Flacourt gegen seine Landsleute zwar fest, doch gemäßigt erwies, so verfuhr er leider nicht ebenso gegen die Eingebornen, und führte dadurch einen allgemeinen Aufstand herbei, in Folge dessen er abgerufen wurde. Uebrigens drang nur außerordentlich selten Jemand in das Innere von Madagascar ein und wir müssen bis auf unsere Tage zurückgehen, um einer ernsthaften Forschungsreise durch dasselbe zu begegnen.
    Die einzigen über Indo-China und Thibet nach Europa im Laufe des 17. Jahrhunderts gelangten Nachrichten rühren auch nur von Missionären her. Die Namen der Patres Alexander von Rhodus, Antonio d’Andrada, Avril und Benedict Goes dürfen hierbei nicht mit Stillschweigen übergangen werden. In ihren
Lettres annuelles
findet man Aufschlüsse über die den Europäern so lange verschlossenen Länder, welche auch heute des Interesses noch nicht entbehren. In Cochinchina und Tonkin widmete sich Pater Tachard astronomischen Studien, die zur Evidenz nachweisen, wie falsch die von Ptolomäus angegebenen Längenverhältnisse waren. Sie lenkten die Aufmerksamkeit der ganzen gelehrten Welt auf die Nothwendigkeit einer Reform der geographischen Darstellung der Länder des äußersten Ostens und auf die Unentbehrlichkeit

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