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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Mantel und einfache Kleidung gehüllt, eine untersetzte Gestalt und schaute sich nach ihnen um. Jon-Tom seufzte. Clodsahamp war als Hexenmeister sicherlich nicht der einfachste Lehrherr. Der Schildkröterich verbrauchte seine Famuli so schnell wie ein Elefant mit Lungenentzündung Nasentrop- fen. Das Faultier vor ihnen hatte einen langsamen Lidschlag und arti- kulierte jedes Wort äußerst sorgsam. »Ich bin Ghorpul, Clodsahamps Famulus. Ich...«
    »Du mußt die Formalitäten nicht durchgehen, Ghorpul. Ich weiß, wer du bist.« Jon-Tom zeigte auf seinen Begleiter, der den neuen As- sistenten neugierig beäugte. »Dies hier ist mein Freund Mudge.«
    »Ghorpul«, bellte Mudge. »Was ist denn Ghorpul für ein Name?« Das Faultier war zwar langsam, aber nicht schwer von Begriff.
    »Von jemandem, der Mudge heißt, klingt diese Bemerkung ziemlich komisch.« Er wandte sich in der Eingangshalle zur Seite und bat: »Treten Sie ein, Meister Jon-Tom. Und«, fügte er mißbilligend hinzu, »Freund.«
    Clodsahamp war weder in einem seiner Studierzimmer noch in der großen Bibliothek zu finden. Als er schließlich im Empfangszimmer erschien, wurde klar, daß er gerade ein Nickerchen gemacht hatte.
    »Jon-Tom, was machst du denn heute hier?« Er gähnte mit weit ge- öffnetem Hornschnabel.
    »Warum nicht heute, Meister?«
    »Heute ist Crixxasch.«
    »Wessen Arsch?« witzelte Mudge.
    Der Hexer richtete den Blick über seine Brille hinweg auf Jon-Toms Begleiter. »Ha, der Otter«, brummte er, als erkläre das schon alles. Was ja auch stimmte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem hochgewachsenen Menschen zu.
    »Crixxasch ist einer der wichtigeren unter den Feiertagen der He- xer. Eine Zeit der Meditation über die großen Mysterien, der Untersu- chungen im Rahmen des Hohen Rates, des tiefen Nachsinnens über die Probleme von Zeit und Raum. Für unbeflecktes Denken und edle Überlegung.« Mit seiner dickfingrigen Hand fuhr er durch die Luft.
    »Und doch sehe ich, daß du all dem absagst und in Reisekleidung vor mir stehst, und das an einem Morgen, an dem alle verantwor- tungsbewußten Zauberer, Hexer und Bannsänger sich in tiefster Abge- schiedenheit der Kontemplation hingeben sollten.«
    »Bitte um Vergebung, Meister. Ich habe wohl nicht auf meinen Ka- lender geschaut. Letzthin war ich etwas beschäftigt.«
    »Das habe ich bemerkt.« Der Schildkröterich sah ergeben drein.
    »Nun ja, was soll's. Hier bist du. Setz dich und leg ab.« Er warf einen Blick auf das Faultier. »Ghorpul, mach dich wieder ans Sauberma- chen.«
    »Ja, Meister.« Das Faultier schlurfte in die Diele zurück. Clodsahamp ließ sich in einen Sessel mit einer eiförmigen Einbuch- tung sinken, in der er seinen Panzer bequem unterbringen konnte.
    »Der langsamste Famulus, den ich je hatte.«
    »Das wollte ich Sie fragen«, sagte Jon-Tom. »Warum ein Faultier?«
    »Du weißt warum, Junge. Er hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis, kann denken und hat eine gewisse Vorstellung davon, was ernsthaftes Studieren bedeutet. Das hebt sich von der Einstellung vieler meiner früheren Assistenten ab, die all zu oft nichts zwischen den Ohren zu haben schienen als einen Klumpen aromatisierten Biskuits. Ghorpuls einziger Nachteil ist, daß er für die einfachste Aufgabe doppelt so lang braucht, wie er eigentlich sollte.« Sehnsüchtig warf der Hexer einen Blick zur Decke hinauf.
    »Vielleicht finde ich ja eines Tages einen Famulus, der Geschwin- digkeit und Zielstrebigkeit mit Intelligenz vereint. Einen großartigen Otter zum Beispiel.« Abschätzend schaute er Mudge an, der es sich ohne Aufforderung in einem Sessel bequem gemacht hatte und sich, den Finger in der Nase und die befleckte Weste weit geöffnet, mit ausgebreiteten Beinen darin lümmelte.
    »Andererseits«, schloß der Hexer gedankenvoll, »vielleicht auch nicht.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Jon-Tom zu.
    »Da du nun sowieso meine Konzentration gestört hast, was gibt es denn so Dringendes, daß du sogar Crixxasch vergißt?«
    Jon-Tom sah zu Mudge hinüber, der ihn mit geübter Eleganz über- sah. Da er von dieser Seite keine Unterstützung fand, schaute er hoff- nungsvoll den Hexer an.
    »Eigentlich nicht viel, Meister.«
    »Komm schon, Junge. Du kannst es dem alten Clodsahamp ruhig sagen.«
    »Das habe ich gerade getan, Sir. Das ist ja eben das Problem. Es ist nichts los. Nirgendwo.«
    Clodsahamp sah ihn zweifelnd an. »Noch ist mir nicht klar, warum dir dies als beunruhigender Zustand

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