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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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das Wasser auf eine angenehme Temperatur und begann, sie mit schwungvollen, streichenden Bewegungen einzuseifen. Es war für Sofia äußerst ungewohnt, weibliche Hände auf ihrem Körper zu spüren, aber die Finger der Frau waren zärtlich und beruhigend, sodass sie es sogar genießen konnte, gewaschen zu werden. Die Streicheleinheiten nahmen kreisende Formen an und Sofia entspannte sich vollkommen. Sie war regelrecht enttäuscht, als Dienstag das Wasser abstellte und ihr ein Handtuch reichte.
    »Hast du es genossen?«, fragte die Frau nach und rubbelte ihr mit einem weiteren Tuch die nassen Haare trocken.
    »Ja«, gab Sofia verlegen zu, aber die Sklavin nickte nur erfreut. »Wir können das wiederholen, wenn du magst, aber vorher musst du leider weiter gereinigt werden.«
    Sofia runzelte ihre Stirn und fragte verständnislos nach: »Wie? Ich war doch gerade duschen.«
    Jetzt trat Montag neben Dienstag und hielt einen wassergefüllten Plastikbeutel in die Höhe und Sofia wurde schlagartig klar, was die blonde Frau gemeint hatte.
    »Nein.« Sofia schüttelte abwehrend ihren Kopf. Das war eindeutig zu viel. Sie mochte vielleicht in Toms Fängen sein, aber sie würde sich keinen Einlauf verpassen lassen. Ausgeschlossen.
    »Bitte, mach keine Schwierigkeiten«, flehte die braunhaarige, kleinere Frau, die den Namen Montag trug. »Der Raum ist videoüberwacht und er sieht uns zu. Er wird gerade in diesem Moment über jeden Fehltritt, den wir uns leisten, Buch führen. Bitte gehorche!«
    Tom van Darkson sah also zu? Ein Grund mehr, Widerstand zu leisten. Es fehlte ihr gerade noch, dass sich der Mistkerl einen runterholte, während sie hier litt.
    »Nein«, blieb sie bei ihrer Meinung und schlug der Braunhaarigen den Beutel aus der Hand. Mit einem lauten Platsch ergoss sich der Inhalt auf dem Fliesenboden.
    Montag beugte sich hinunter, hob das Plastikbehältnis auf und maulte: »Stell dich nicht so an, das tut doch kaum weh.«
    Mit diesen Worten näherte sie sich gemeinsam mit Dienstag Sofia, die entsetzt zurückwich.
    »Lasst mich in Ruhe! Bleibt, wo ihr seid!«, warnte sie die jungen Frauen, die unbeirrt weiter auf sie zu hielten.
    »Werde vernünftig«, beschwor sie Dienstag, die sie am Arm packen wollte, aber Sofia blockte ihre Hand ab und knallte ihr dafür eine. Die Ohrfeige hinterließ auf der blassen Wange der Sklavin einen roten Fleck und Sofia tat es im gleichen Moment furchtbar leid. Sie hatte die Frau nicht schlagen wollen, aber die Angst hatte sie übermannt.
    Montags Atem stockte. Dann wurden ihre Augen groß und sie flüsterte aufgeregt: »Oh nein, was hast du getan? Jetzt wird der Herr zu uns kommen.«
    Dienstag sagte nichts, sie rieb sich nur ihre gerötete Wange und starrte Sofia feindselig an.
    Die Braunhaarige behielt mit ihrer düsteren Prophezeiung Recht, denn wenige Augenblicke später flog die Tür auf und ein übellauniger Tom fegte dementsprechend aufgeladen herein.
    »Ich wollte deine Erziehung eigentlich Tristan überlassen, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr drängt sich mir der Gedanke auf, dass Tris mit dir nicht fertig werden würde.« Seine Augen leuchteten verhängnisvoll auf. »Ich hingegen habe kein Problem damit, ein weniger härter mit dir umzuspringen.«
    Die zwei Frauen waren seit der Ankunft des Herrn auf die Knie gesunken und hielten ihre Augen sowie Köpfe gesenkt, nur Sofia stand aufrecht vor ihm und erwiderte das Blickduell mit heißem Zorn.
    »Du willst also weiterhin das kleine Wildkätzchen spielen?«, fragte er lauernd und Sofia konnte sehen, wie Montag und Dienstag bei diesen Worten zusammenzuckten. »Ich werde dir deine Krallen zu stutzen wissen.«
    Die Drohung war selbst für Sofia nicht mehr zu ignorieren. Ehe sie reagieren konnte, schnellte er nach vorne, packte sie am Genick und zwang sie unerbittlich auf den Boden. »Auf die Knie mit dir.«
    Sie sträubte sich, aber der stechende Schmerz steigerte sich ins Unerträgliche und nahm erst ab, als sie nachgab und sich auf die Schienbeine fallen ließ.
    »Ich dulde keine dreckigen Mädchen«, brummte er und winkte mit seiner freien Hand Dienstag heran. »Wochentag Dienstag, du wirst mir helfen.«
    Nur aus den Augenwinkeln, da sie von Tom immer noch gezwungen wurde, den Kopf gesenkt zu halten, sah sie, wie die Blonde den Beutel aus Montags verkrampfter Hand nahm, ihn neu auffüllte und zurück zu ihrem Herrn kam.
    »Hier, Herr«, ihre Stimme klang eiskalt, sie trug Sofia wohl die Ohrfeige nach.
    Tom besah sich

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