Die Entfuehrung der Wochentage
auf sie zu und ihre Kette, die in der Schiene hing, knirschte leise, als sie durch die Führung vorwärts glitt. Behutsam legte die Sklavin ihre weichen Arme um Sofia und umarmte sie. »Der Herr kann wirklich grausam sein.«
»Herr«, spuckte sie die Worte verächtlich aus. »So werde ich ihn nie nennen.«
»Oh sicher wirst du das«, meinte jetzt die Zierlichere wieder und lächelte versonnen. Das Verhalten der Frauen schien in Sofias Augen absolut verschroben und sonderbar. Aber kein Wunder, wenn sie schon länger diesem Schurken dienen mussten.
»Wie lange seid ihr schon hier?«, fragte sie und setzte gleich die nächste, viel wichtigere Fragen oben drauf: »Und habt ihr nie versucht, zu fliehen?«
Dienstags Gesichtszüge nahmen einen sanften Ausdruck an. »Sicher, aber wir sind alle gescheitert. Die Schiene erstickt jeden Versuch im Keim. Das Material ist sehr druckempfindlich, schon das Zerren am Armband kann die innere Hülle zum Reißen bringen, sodass der Kontakt zur Haut hergestellt wird. Das sind höllische Schmerzen, du gehst unweigerlich in die Knie und betest nur noch, dass ein Wächter kommt, damit er dich befreit. Du schreist und bettelst darum, wohlwissend, dass dich eine harte Bestrafung erwarten wird, aber in diesem Moment gibt es nichts Erlösenderes, als den Herrn oder seine Diener zu sehen.«
Montag, die Sofias zweifelnde Miene gesehen haben musste, ergänzte: »Du kannst uns das ruhig glauben, denn wir sind hier schon ein paar Jahre. Aber wahrscheinlich musst du, wie wir alle, diese Erfahrung erst selbst machen, um uns Glauben zu schenken.«
Sofia warf dem Teil an der Decke einen abschätzenden Blick zu. »Sind wir wirklich immer mit diesem verflixten Teil verbunden? Auch nachts?«
Dienstag schüttelte ihre blonden Locken. »Nein, natürlich nicht, das wäre zu gefährlich. Am Abend werden wir in die Zimmer gebracht, wo wir mit einer langen Fußkette angebunden werden, erst dann löst man die Armbänder. Wir sind somit nie frei, außer wenn wir beim Herrn in seinem Spielzimmer sind, aber das wäre wirklich der ungünstigste Augenblick für einen Fluchtversuch. Sei denn, du möchtest das Foltervermögen des Herrschers austesten.«
Nein, das wollte sie nicht. Sie seufzte auf, sie musste wohl geduldig sein, sich vorerst ihrem Schicksal fügen und auf die Gelegenheit zur Flucht warten. Irgendwann würde der Bastard einen Fehler begehen, denn niemand war perfekt, auch der Herrscher nicht.
Dienstag stupste sie an und riss sie aus ihren Gedanken. »Bringen wir es hinter uns, damit wir die Folterkammer verlassen können. Wir halten uns hier nur sehr ungerne auf, wenn du verstehst, was ich meine. Also runter mit den Klamotten.« Und damit erst gar kein Zweifel aufkamen, fügte sie hinzu: »Komplett. Bis du ganz nackt bist.«
Schamesröte stieg in Sofias Wangen. Die Kleidung, die sie trug, konnte man kaum als solche bezeichnen, und sie war es inzwischen gewohnt, sich zu entblößen, aber es vor den Augen der Frauen zu tun, war noch einmal erniedrigender. Langsam streifte sie ihre spärliche Bekleidung ab, die sie auf dem Schiff seither getragen hatte. Als erstes das Hemd, dann die Boxershorts. Jetzt war sie genauso bloßgestellt wie die zwei Frauen, die sich an ihrer eigenen Nacktheit kaum zu stören schienen. Sofia tippte auf Gewohnheit.
»Dreh dich ein Mal herum«, forderte Dienstag sie auf, aber die Journalistin dachte nicht daran, dem Befehl nachzukommen, bis die Sklavin hinzufügte: »Bitte.«
Sofia drehte sich daraufhin mit einem mulmigen Gefühl um die eigene Achse. Sie spürte die musternden Blicke auf ihrer blanken Haut.
»Wer hat dich so hart bestraft?«, wollte die Blonde wissen und befühlte die Blutergüsse, die immer noch ihren Körper entstellten.
»Ron«, antwortete Sofia hasserfüllt.
»Hm«, erwiderte Dienstag nachdenklich, dann ließ sie sich in die Hocke sinken und ihr Atem kitzelte an Sofias Scham. Mit geübten Fingern tastete sie die Schamlippen ab, was Sonntag einen erschrockenen Ausruf entlockte: »Hey, was soll das? Hör damit auf!«
»Ich überprüfe nur, ob du gründlich rasiert bist, ansonsten bekomme ich für jedes übersehendes Haar einen Hieb«, beschwichtigte sie die Frau und zog dabei entschuldigend die Schultern hoch. Dienstag richtete sich auf, während Montag irgendwas aus einer Truhe kramte und damit zum Wasserhahn verschwand.
»Gut«, sagte die Blonde und führte Sofia zur Dusche. »Waschen wir dich.« Die Sklavin schob sie unter den Brausekopf, drehte
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