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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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begossenen Ausdruck schritt sie auf die Wartenden zu. Ohne aufzusehen, reichte sie ihm das leere Behältnis.
    »Schau mich an«, forderte er sie so unendlich sanft auf, dass ihr ganz mulmig wurde. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter.
    Tom van Darkson zwang ihr Kinn behutsam nach oben und sie versank in seinen Augen, die sie kritisch und nachdenklich musterten.
    Er hielt ihr Kinn weiterhin umschlungen und sagte, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden: »Was meint ihr, will Sonntag mich ärgern oder ist sie einfach nur dumm?«
    Die braunhaarige Sklavin stammelte: »Dumm, Herr. Sie ist unerfahren und naiv. Bitte, seid nicht zu streng mit ihr.«
    Sofias Pupillen weiteten sich, als sie erkannte, dass er sie durchschaut und ihren Schwindel nie geglaubt hatte.
    »Mein süße, kleine Sofi«, hauchte er in ihr Ohr und alle Härchen stellten sich ihr auf. »Das wird jetzt aber unschön werden.«
    Dann schubste er sie in die Arme von Montag, die sie geistesgegenwärtig auffing und den Befehl des Herrn nickend zur Kenntnis nahm. »Bring sie in ihr Zimmer, kette sie dort fest, ich werde sie holen lassen, sobald ich hier einiges vorbereitet habe.«

Lernen durch Schmerz
    Die schweren Schritte vor ihrer Tür ließen Sofia zusammenfahren, zu oft hatte sie die Schritte
schon vor ihrer Haustür gehört, bevor er nachts zu ihr in die Wohnung und in ihr Bett geschlüpft war. Sie kannte seine Art zu laufen nur zu gut. Darkson öffnete die Tür. »Es ist soweit«, sagte er bedeutungsvoll und schloss die Fußfessel auf, die man ihr umgelegt hatte.
    Sie fragte sich, ob es Sinn machte, sich zu wehren, oder ob das ihre Lage verschlimmern würde. Sein düsteres Gesicht riet ihr von einer erneuten Attacke ab. Er würde ihr keinen weiteren Fehltritt verzeihen.
    Eine Gänsehaut überzog ihren Körper wie einen dünnen Film, als er sie fordernd am Arm packte und sie mit sich schleifte.
    »Es tut mir leid«, murmelte sie leise in die Stille hinein.
    »Das will ich auch hoffen«, meinte er emotionslos und zog sie weiter. »Aber es wird nichts an deiner Bestrafung ändern.«
    »Bitte«, flehte sie. »Ich werde mich reinigen, so wie du es befohlen hast.«
    Er blieb stehen. »Wo ist der Fehler?!«
    »Fehler?« Sie war ratlos.
    Seine Hand schlang sich fester um ihren Oberarm, während er weiterging.
    »Ja, der Fehler in dem Satz.«
    »Ich verstehe nicht?«, wisperte sie und ihre Zunge rieb wie Sandpapier an ihrem Gaumen. Die Aufregung nahm ihr jegliche Spucke im Mund.
    »Ich habe kein Herr gehört, du etwa?«
    Sie schluckte den kümmerlichen Rest Feuchtigkeit ihre Kehle hinab. »Ich hab es vergessen, Herr .«
    »Siehst du«, sagte er freundlich. »Ich werde deinem Gedächtnis heute auf die Sprünge helfen, du wirst die Regeln des Hauses nicht mehr so schnell vergessen.«
    Mit einem eleganten Lächeln öffnete er die Tür zur Folterkammer. »Du solltest mir dafür dankbar sein.«
    Im Raum wartete Samir, der sie mit einem kurzen Kopfnicken begrüßte.
    Die Tür wurde hinter ihr geschlossen und sie stand mit den zwei Männern in diesem furchtbaren Raum und bereute es zutiefst, den Sklavinnen nicht gehorcht zu haben.
    Tom deutete auf den Frauenarztstuhl. »Setzt du dich freiwillig hinein oder sollen wir nachhelfen?«
    Mit einem gutmütigen Blick holte er eine Stoppuhr aus der Hosentasche und hielt sie Sofia unter die Nase. »Für jede Sekunde, die wir mit dir kämpfen müssen, wird eine Minute zu deiner eigentlichen Bestrafungszeit hinzu addiert. Es ist eine ganz einfache Rechnung, wehrst du dich zehn Sekunden, sind das zehn Minuten länger in diesem Raum.«
    Er lehnte sich augenzwinkernd nach vorne. »Falls du darauf spekulierst, dass mir irgendwann die Ideen oder die Lust ausgehen könnten, liegst du leider falsch. Du wirst sehen, meine Ausdauer ist größer als deine Leidensfähigkeit.«
    »Du bist ein Arschloch, Herr .«
    Darkson hob eine Augenbraue. »Humor hat sie ja, nicht wahr Samir?«
    Der Schwarzhaarige lächelte. »Mal sehen, wie lange noch.«
    Der Herrscher tippte mit dem Zeigefinger auf die Uhr, die unerbittlich weiterlief. »Die Zeit läuft gegen dich, Süße. Möchtest du dich jetzt setzen oder weiter plaudern und damit deine Bestrafung verlängern? Mir ist es gleich, du musst es schließlich ertragen, nicht ich.«
    Sie schloss kurz die Augen, bevor sie auf das Ungetüm zu schlich und Platz nahm. Sie kam sich so schrecklich ausgeliefert vor, als Tom sie mit Manschetten ans Gestell fixierte.
    Der Herr streichelte über ihren bebenden

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