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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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Hotel aufgespürt hatte. Aber es war sinnlos zu streiten. Dieser widerliche Zug an ihm hatte sie davon abgehalten, ihn zu heiraten. Dennoch war sie sich nicht ganz sicher, ob das hier nur besoffenes Gerede war oder ob er absichtlich versuchte, die Begegnung im Hotel Fountainbleu zu verdrehen.
    »Ich habe keine Ahnung, welchen Ärger du hier lostreten willst. Aber letzte Woche hat sich nichts zwischen uns abgespielt, und das wird es auch nie tun. Kapiert? Also lass mich in Ruhe - endgültig-, und jetzt verschwinde hier, bevor ich die Sicherheitsbeamten rufe.«
    Er sah sie herausfordernd an, aber sie hielt seinem Blick stand. Schließlich wankte er von dannen, genau wie in den schlechten alten Zeiten, als Allison ihn zum Schlafen auf das Sofa verbannt hatte.
    Sie sah ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war. Einerseits wollte sie ihm gerne den Hals umdrehen. Andererseits wollte sie ihn schütteln und auffordern, nicht länger sein Leben zu vergeuden.
    Plötzlich hörte sie das Klappern von Absätzen auf dem Marmorfußboden. Kam er zurück?
    Sie lauschte angestrengt. Das konnte nicht Mitch sein. Es hörte sich so an, als ob jemand in die entgegengesetzte Richtung ging, von ihr weg. Ein Sicherheitsbeamter
    Sie lugte um die Ecke. Die Schritte verstummten. Sie drückte sich in den Alkoven und lauschte wieder. Da waren die Schritte wieder, diesmal gedämpft, als ob jemand vorsichtig ging und sich wegschlich.
    Die Sicherheitsbeamten schlichen sich nicht an wie die Jäger.
    Ganz leise ging sie den langen Korridor entlang und blieb auf halbem Weg stehen, um zu lauschen. Alles war ruhig.
    Eine Tür schlug zu. Das Geräusch hallte in dem Marmorflur wider.
    Allison ging mit schnellen Schritten weiter, bog an den Telefonkabinen ab und stand vor einer Feuerschutztür aus Metall. Sie zog am Griff. Abgeschlossen. Sie lugte durch das kleine Fenster in Augenhöhe. Endlose Betontreppen mit Metallgeländern führten nach oben und unten. Sie drückte ein Ohr an die Tür. Stille. Sie öffnete ihr Täschchen - mit dem Pieper könnte sie auf der Stelle die Beamten von FBI und Secret Service herbeirufen. Aber was sollte sie ihnen sagen? Dass sie sich mit ihrem Exverlobten herumgestritten hatte? Sie schloss die Tasche wieder. Es war besser, ihn sich selbst zu überlassen.
    »Alles in Ordnung, Ms. Leahy?«
    Allison zuckte zusammen, dann legte sie eine Hand auf die Brust und atmete erleichtert auf. Es war der Sicherheitsbeamte. »Ja«, sagte sie. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. »Ich suche die Damentoilette.«
    »Hier entlang, bitte«, sagte er und bot ihr an, sie zu begleiten.
    Sie ging neben ihm her, einen halben Schritt hinter ihm. Nach einigen Schritten fielen ihr seine Schuhe auf. Sie hatten Gummisohlen. Sie machten kein Geräusch. Kein Klappern von Absätzen wie zuvor. Es war auf keinen Fall ein Sicherheitsbeamter, den sie vorhin gehört hatte.
    Ihre Hände zitterten, als sie ihr Täschchen unter den Arm klemmte. Sie ging mit erhobenem Kopf, bemüht, Haltung zu bewahren. Aber die Angst schnürte ihr die Kehle zu, als ihr ein Gedanke kam: Hatte jemand mitgehört?...
    »Allison, bist du noch nicht fertig?«
    »Was?« sagte sie, von Peters Stimme aus ihren Erinnerungen gerissen. Er stand fertig angezogen in der Tür, die die Zimmer ihrer Suite verband. Sie saß immer noch im Morgenmantel und mit nassen Haaren vor dem Schminkspiegel.
    »Der Hubschrauber startet in fünfzehn Minuten.« Er beugte sich vor und küsste sie auf den Kopf. »Lass mich nicht alleine gehen.«
    Sie lächelte unbeholfen. »In zehn Minuten bin ich fertig.«
    Er lächelte zurück und ging zur Tür.
    » Peter?« sagte sie, und er blieb auf der Stelle stehen. Sie sah ihn mit ernster Miene an. »Glaubst du, dass ich mich in der Debatte richtig verhalten habe?«
    »Absolut, Liebling.« Er spürte, dass sie litt. »Ich hoffe, dass du nicht selbst im Nachhinein daran zweifelst.«
    Sie seufzte und wünschte sich, sie hätte ihm alles vor zwei Monaten erzählt. Sie kannte jedoch sein Naturell, und damals war es ihr ziemlich sinnlos erschienen, ihm von einem Ex-Verlobten zu erzählen, der sie noch immer liebte. Und was würde er denken, wenn sie ihm jetzt davon erzählte, unmittelbar nach ihrer öffentlichen Weigerung, entweder zu bestätigen oder zu verneinen, dass sie je eine Affäre gehabt hätte? Würde irgendwer glauben, dass nichts passiert war?
    »Keine nachträglichen Zweifel«, sagte sie mit einem gezwungenen, aber dankbaren Lächeln. »Ich bin immer noch überzeugt

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