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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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herunter stolpern und schaltete in den Rückwärtsgang. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen aus der Einfahrt hinaus, schleuderte noch über Glatteis und verschmolz mit der Nacht.
    Repo sah beim Losfahren im Rückspiegel, dass Tony zurück ins Haus rannte. Wahrscheinlich hatte er eine Knarre, aber er würde sich bestimmt nicht trauen, einen Schuss abzufeuern und damit die Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich zu lenken.
    Repo war immer noch so außer Atem, dass die Windschutzscheibe beschlug. Er drehte die Heizung auf. Gott sei Dank hatte er Glück mit den Ampeln. Noch einmal grün, und sie wären auf der Schnellstraße. Er seufzte erleichtert auf, als sie die Auffahrt erreichten. Dann hörte er, wie Kristen schluchzte. Und plötzlich überkam ihn Panik.
    Seine Hände und sein Hemd waren blutverschmiert. Er hatte die Enkelin von General Howe mit dem Gesicht nach unten auf dem Rücksitz.
    Und das Schlimmste von allem - was ihm die größte Angst einflößte - war, dass er soeben den Neffen von Vincent Gambrelli getötet hatte.
    »Ich bin ein toter Mann«, entfuhr es ihm. Der Wagen bog auf die Schnellstraße ein
30
    Allison kam um Mitternacht zu Hause an, gerade rechtzeitig, um in einer telefonischen Konferenzschaltung die Einzelheiten für das letzte Wochenende ihres Wahlkampfs festzulegen. Sie packte ihr Kostüm in den Beutel für die Reinigung, warf den Morgenmantel über und telefonierte auf der Couch unten im Haus, um Peter nicht zu wecken. Helmers und sein Chefberater waren aus einem Hotel in Kalifornien zugeschaltet, die Medienberater aus New York. David Wilcox und die wichtigsten Meinungsforscher hatten die Telefonkonferenz vom Wahlkampfhauptquartier aus organisiert, wo in dieser Phase rund um die Uhr gearbeitet wurde. Allison und Wilcox hatten sich noch nicht wieder ausgesöhnt, aber aufgrund der unmittelbar bevorstehenden Wahl verstand jeder, dass sie für die letzten paar Tage aufeinander angewiesen waren.
    Es gab die übliche Tagesordnung, und man begann mit den jüngsten Umfrageergebnissen. In der öffentlichen Meinung war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber Howe gewann allmählich Vorsprung beim entscheidenden Wahlmännerkollegium. Für einen Wahlsieg waren zweihundertundsiebzig Stimmen nötig. Howe hatte schon einhundertundacht sicher, Allison erst siebzig - gegenüber mehr als hundert zwei Wochen zuvor. Ohio und Pennsylvania konnte sie abschreiben, trotz der Anzeigenkampagne der letzten Woche. Florida und Kalifornien waren die beiden großen noch unentschlossenen Staaten.
    »Wir brauchen Allison in Florida«, sagte Wilcox. »Howe ist dabei, den ganzen verdammten Staat einzunehmen.«
    Allison massierte sich die pochenden Schläfen. Jetzt, wo sie mit den Entführern gesprochen hatte, erschien ihr der Wahlkampf in mancher Hinsicht eigentlich mehr als Zeitvertreib
    Aber sie konnte es nicht wagen, zu verraten, dass Peter und sie die Lösegeldzahlung vorbereiteten. »Und was ist mit Eric?« fragte sie.
    Helmers räusperte sich. Er war heiser von einer Woche pausenlosem Wahlkampf. »Ich glaube, ich bleibe besser an der Westküste. Wir brauchen Florida und Kalifornien, um die Wahl zu gewinnen. Howe braucht nur einen von beiden Staaten, und er konzentriert sich augenscheinlich auf Florida. Allison sollte da unten die direkte Konfrontation mit ihm suchen, und ich hänge mich rein, um Kalifornien herüberzuziehen.«
    Allison fragte: »Und was ist mit meinem Versprechen, meine ganze Aufmerksamkeit dem Auffinden von Kristen Howe zu widmen? Auf meiner Pressekonferenz habe ich dem amerikanischen Volk erklärt, dass ich alle öffentlichen Auftritte zurückstelle.«
    »Sie haben sie doch zurückgestellt«, wandte Wilcox ein. »Sie haben sich als Justizministerin darum gekümmert, dass die Ermittlungen den nötigen Stellenwert haben, aber jetzt ist es höchste Zeit, den Wahlkampf wiederaufzunehmen. Sie bewerben sich um die Präsidentschaft und nicht um die Heiligsprechung.«
    Allison ärgerte sich über seinen Ton. Sie wollte ihn gerade zurechtweisen, als Helmers wieder das Wort ergriff. »Allison, Sie müssen an all die Leute denken, die an Sie glauben, an die Tausende von Wahlhelfern, die sich draußen im Land Tag für Tag abrackern, viele schon seit New Hampshire. Einige von ihnen haben seit einem Monat kein Geld gesehen, und sie treten trotzdem jeden Tag wieder an. Wenn Sie nicht zu ihnen rausgehen, war alles umsonst. Bitte, ich kann das nicht allein machen.«
    Zum Schluss versagte Helmers die Stimme. Sein Appell

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