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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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mir, was zum Teufel Sie bisher herausgefunden haben.«
    Eversol stotterte und redete dann in der steifen Ausdrucksweise eines Wissenschaftlers. »Ich habe bisher zwei vorläufige Befunde. Der erste wird Sie nicht überraschen. Der aktive Bestandteil in der roten Substanz, die verwandt wurde, die Botschaft auf dem Foto herzustellen, ist Oktyl Methoxy-zinnamat. Ebenso sind Spuren von Petrolat, Polybuten, mikrokristallinem Wachs, Rizinusöl, Lanolin und Propylencarbonat zu finden. Aber wie ich schon sagte, ist das nicht überraschend.«
    Allison fragte: »Wollen Sie mir damit erklären, dass es sich um Lippenstift handelt, wie wir schon die ganze Zeit vermutet haben?« »O ja. Lippenstift.« »Was für einer?«
    »So genau kann man das bisher noch nicht sagen. Die sind ja alle ziemlich ähnlich, und daher ist es nicht ganz so einfach, die Marke zu bestimmen, wie Sie vielleicht denken. In jedem Fall wird es Sie mehr interessieren, dass ich neben den üblichen Bestandteilen eine eindeutig fremde Substanz isolieren konnte.« »Was für eine fremde Substanz?« »Menschlichen Speichel.«
    Allison konnte es nicht fassen. »Doktor, wollen Sie damit sagen, dass jemand die Botschaft mit einem gebrauchten Lippenstift auf das Foto gekritzelt hat?« »Genau.«
    Alle schwiegen. Schließlich ergriff Allison das Wort. »Können Sie schon irgend etwas über die Person aussagen, die diesen Lippenstift benutzt hat?«
    »Bisher nicht. In etwas mehr als einer Stunde werde ich die Blutgruppe kennen, und ich weiß dann auch, ob es sich um einen Sekretor oder einen Nonsekretor handelt. Der genetische Test wird ein bisschen mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber das Geschlecht werden wir mit Sicherheit bestimmen
    Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit würde ich jedoch darauf tippen, dass es sich um eine Frau handelt.«
    Allison sagte: »Ich möchte, dass sie identifiziert wird. Haben Sie genug Speichel für einen DNA-Test?«
    »Ganz sicher. Bringen Sie mir einfach eine Vergleichsprobe. Blut, Haare. Was auch immer Sie von Ihrer Verdächtigen finden können.«
    »Das ist sehr hilfreich«, sagte Allison. »Danke, Doktor. Wir bleiben in Kontakt. Harley, bleiben Sie bitte noch dran.« Nachdem Eversol sich ausgeklinkt hatte, fuhr sie fort. »Harley, haben Sie einen Verdacht bezüglich einer Frau?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Was ist mit der Frau, die in ihrer Wohnung in Philadelphia erschossen wurde?«
    »Ach so, Diane Combs, aber das ist ziemlich weit hergeholt. Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass der gestohlene Camaro mit den Kennzeichen von Tennessee dazu benutzt worden war, Kristen zu transportieren, aber wir haben nirgendwo auch nur ein Haar oder eine Faser von ihr gefunden. Dazu kommt, dass wer auch immer den Wagen gestohlen hat nicht vorbestraft ist; weder die Fingerabdrücke aus dem Wagen noch die aus der Wohnung sind bei uns registriert. Was ich sagen will: Im Grunde ziehen wir hier eine doppelte Schlussfolgerung. Wir gehen davon aus, dass das Foto mit der Entführung zusammenhängt, und wir gehen davon aus, dass Combs mit den Entführern in Verbindung stand.«
    Nachdenklich knetete Allison ihre Augenbrauen. »Trotzdem. Es kann nicht schaden. Rufen Sie das Archiv an und versuchen Sie, eine Gewebeprobe zu bekommen.«
    »Mache ich. Aber ich möchte die Suche weiter ausdehnen. Vielleicht einige andere Spuren parallel verfolgen.«
    »Haben Sie nicht gesagt, Sie hätten keine weiteren weiblichen Verdächtigen?
    »Das ist richtig. Aber wir könnten vorarbeiten, indem wir nach und nach einzelne Verdächtige ausschließen.« »Und wie machen wir das?«
    »Indem wir so tun, als hinge alles so miteinander zusammen, wie Sie es sagen. Oder wir tun zumindest so, als ob das Foto, das Sie letzten Monat erhalten haben, mit der Entführung von Kristen zusammenhängt. Wir fangen an, indem wir die Frauen ausschließen, die direkt mit Emily, dem Foto oder Kristen zu tun haben.«
    »Harley, ich habe mir dieses verdammte Foto nicht selbst geschickt.«
    »Also gut, das schließt schon eine Mutter aus. Bleibt die andere.«
    Allison schüttelte den Kopf. »Tanya ist auf jeden Fall sauber. Dafür würde ich mein Leben verwetten.«
    »Da stimme ich zu. Ich dachte auch mehr an eine Großmutter als an eine Mutter.«
    Allison sank in ihrem Sessel zusammen. »Sie meinen Natalie Howe?«
    Harley seufzte hörbar, als fiele es ihm schwer, die richtigen Worte zu finden. »Es sind schon merkwürdigere Dinge passiert. « »In meinem Leben noch nie«, erwiderte sie

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