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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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ließen sich auf den Bauch nieder und krochen über das Gras. Dabei hatten sie einen der beiden Wagen zwischen sich und der Veranda. Hinter dem Wagen hielten sie inne und warteten ab. Sie konnten jetzt auch Stimmen aus dem Haus hören. »Wo ist das Mädchen?«
    »Sie ist oben und schläft. Wo, zum Teufel, warst du so lange?«
    Wieder meldete sich Dumond. »Wir haben zwei Mann da drin. Einer steht bei unserem Mann in der Küche. Seine Waffe steckt im Holster, aber er hat irgendwas in der Hand. Der zweite Mann sitzt am Küchentisch.«
    »Hackett, bist du so weit?«, flüsterte Rapp.
    »Roger.«
    »Warte, bis ich es dir sage.« Rapp sah Coleman an und nickte. Coleman zeigte mit dem Daumen nach oben. Rapp sprang hinter dem Wagen hervor und spurtete zur Veranda. Der Mann stand mit dem Rücken zur Tür und blickte auf die Straße hinunter. Rapp kam von der rechten Seite herangestürmt. Er hatte seine Beretta in der linken Hand und zielte auf den Kopf des Mannes. Es kam ihm so vor, als liefe die ganze Szene in Zeitlupe ab. Als sich der Mann bewegte, sprach Rapp in sein Mikrofon: »Jetzt, Kevin.«
    Der Mann spürte, dass sich etwas bewegte, und drehte sich in Rapps Richtung. Er hatte seine Maschinenpistole geschultert. In dem Moment, als er nach seiner Waffe griff, sah er Rapps Augen vor sich. Rapp feuerte zweimal. Die erste Kugel traf den Wachmann ins rechte Auge und durchschlug seinen Kopf. Die zweite Kugel schlug knapp darunter ein und zerschmetterte seinen Wangenknochen. Der Mann wurde nach hinten geschleudert und flog über das Geländer ins Gebüsch hinunter.
    »Tango one down.« Rapp war wenige Augenblicke später bei der Veranda und legte die Hand an den Türknauf. Coleman folgte einen Schritt hinter ihm. Im Kopfhörer hörten sie Hacketts Stimme: »Tango two down.«
    Rapp blickte auf und sah Stroble über den Rasen laufen. Im nächsten Augenblick hörte er eine Stimme aus dem Haus: »Was, zum Teufel, war das?« Rapp wusste, dass das Geräusch, das sie im Haus gehört hatten, von ihrem toten Kollegen stammte, der auf der hinteren Veranda zu Boden gegangen war. »Marcus«, sprach Rapp in sein Mikro, »sag Dave, er soll in Deckung gehen.« Er sagte es nicht, weil er sich um das Leben des Mannes Sorgen machte, sondern aus rein praktischen Erwägungen. Er wollte vermeiden, dass ihm der Mann in der Schusslinie stand. Rapp drehte den Türknauf herum und schob die Haustür auf. Er schlüpfte ins Haus und huschte mit der Pistole in der Hand zur Küche. Es würde keine Zurufe oder Warnungen geben. Rapp war kein Cop – er war ein ausgebildeter Killer. Als er in die Küche eindrang, sagte Dumond gerade irgendetwas über Funk, doch Rapp bekam es nicht mehr mit. Seine Sinne konzentrierten sich ausschließlich auf den Mann, der ein Handy in der Hand hielt und mit der anderen seine Waffe zog.
    Jeff Duser hörte ein Geräusch und griff instinktiv nach seiner Pistole. Im nächsten Augenblick glaubte er zu hören, dass die Haustür aufging. Er drehte sich zur Tür, um nachzusehen, und wollte die Pistole gerade aus dem Holster ziehen, als ein Mann mit der Pistole in der Hand um die Ecke kam. Duser zog verzweifelt seine Waffe. »Wer, zum Teufel, bist du?«, stieß er noch hervor.
    Rapp feuerte einmal und lief weiter. Die Kugel schlug genau dort ein, wo er es haben wollte – mitten zwischen den Augenbrauen des Mannes. Als er die Küche durchquerte, zielte er auf den zweiten Mann, der an der Hintertür stand. Der Kerl machte keine Anstalten, nach seiner Waffe zu greifen, als Rapp auf ihn zukam. Stattdessen hob er langsam die Hände. Rapp hielt einen Finger an die Lippen und gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er sich auf den Boden legen solle. Rapp wandte sich Coleman zu. »Kümmere dich um ihn. Ich gehe hinauf.«
    Peter Cameron saß in seiner Wohnung in Georgetown und presste mit geweiteten Augen das Handy ans Ohr. Irgendetwas stimmte da nicht. Er hatte mit Duser gesprochen. Alles schien in Ordnung zu sein, als Duser plötzlich durch irgendetwas abgelenkt zu werden schien. Wenige Sekunden später sagte er noch: »Wer, zum Teufel, bist du?«, worauf ein lauter Knall ertönte, der, wie Cameron vermutete, daher kam, dass das Handy auf den Boden knallte. Cameron drückte das Handy ans Ohr, um noch irgendetwas von dem mitzubekommen, was in dem Haus vor sich ging.
    Er hörte irgendwelche Geräusche im Hintergrund, und plötzlich vernahm er eine unverkennbare Stimme. Als er Rapp sprechen hörte, war Cameron so entsetzt, dass ihm

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