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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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teilte Rapp die Adresse mit, und Rapp fragte: »Wie schnell kannst du mit deinen Jungs dort sein?«
    »In zwanzig Minuten.«
    »Gut. Fax mir ein Foto her, und dann treffen wir uns beim Safeway in der Wisconsin Avenue. Bring den Van und Marcus mit, und sag Marcus, dass er es für sich behalten soll. Ich will nicht, dass irgendjemand in Langley weiß, was wir vorhaben.«
    »Wir sehen uns in zwanzig Minuten.«
    Rapp steckte das Handy ein und wandte sich Irene Kennedy und Stansfield zu. »Scott glaubt, dass sie den Professor gefunden haben – und ihr werdet nicht erfreut sein, wenn ihr erfahrt, was er die letzten zwanzig Jahre gemacht hat.«
    »Was?«, fragte Irene Kennedy.
    »Er hat in der Sicherheitsabteilung in Langley gearbeitet.«
    »Wie heißt er?«, wollte Stansfield wissen.
    »Peter Cameron.«
    Stansfield schüttelte den Kopf. Das war keine gute Nachricht. Der Direktor wusste genau, wer Peter Cameron war. Der Mann hatte die Sicherheitsabteilung der CIA von 1996 bis 1998 geleitet. In seiner Zeit an der Spitze von Langleys Gestapo hatte er praktisch uneingeschränkten Zugang zu streng geheimen Informationen.
     
    Senator Clark stand um sieben Uhr morgens auf. Es machte für ihn keinen Unterschied, ob er nun in Washington oder in Arizona war. Clark war eher ein Nachtmensch und ging für gewöhnlich um ein Uhr nachts schlafen. An diesem Dienstagmorgen saß der Senator im Wintergarten seines Hauses in Washington D.C. Clark trug einen weißen Morgenmantel und Hausschuhe. Er war allein. Ehefrau Nummer drei war schon weggefahren, um an irgendeinem Aerobic-Kurs teilzunehmen, was ihm nur recht war.
    Er aß seinen Toast und überflog die Titelseite des Wall Street Journal. Die Haushaltshilfe kam erst um acht. Clark machte sich das Frühstück immer selbst, was aber kein großer Aufwand war, nachdem es nur schwarzen Kaffee und zwei Scheiben Toast mit Butter und Gelee gab. Er genoss es sehr, allein und ungestört in seinem Reich zu sein. Dies war für ihn die einzige Tageszeit, in der er sich um seine Finanzen kümmerte. Clark blätterte das Journal durch und gab dann seinen verschiedenen Börsenmaklern, Beratern und Finanzmanagern die entsprechenden Anweisungen. Damit war das Thema für diesen Tag erledigt. Er weigerte sich, sklavisch den ganzen Tag die Kurse zu verfolgen, wie es mittlerweile in Mode gekommen war.
    Aus der Küche ertönte ein Summer, und Clark lehnte sich in seinem Stuhl zurück, um auf den Fernsehschirm sehen zu können, der über dem Mikrowellenherd montiert war. Die Bilder der Sicherheitskameras konnten von jedem Fernseher im Haus verfolgt werden. Der Bildschirm zeigte Peter Cameron, der glatt rasiert hinter dem Lenkrad seines Wagens saß und beim Tor wartete. Clark ging in die Küche und drückte auf den Knopf der Sprechanlage.
    »Guten Morgen, Peter.«
    »Guten Morgen, Sir.«
    »Ich lasse Sie rein. In der Küche ist Kaffee, wenn Sie möchten. Kommen Sie dann in mein Arbeitszimmer. Ich bin in ein paar Minuten so weit.« Clark hatte ein gutes Gefühl, was diesen unerwarteten Besucher betraf. Wenn die Neuigkeiten so gut waren, wie er hoffte, dann würde er den Mann vielleicht doch nicht beseitigen lassen. Cameron war ein überaus wertvolles Werkzeug. Zu wertvoll, um es aus der Hand zu geben, solange es nicht unbedingt nötig war.
     
    Peter Cameron parkte seinen Wagen und begab sich sogleich ins Arbeitszimmer des Senators. Er hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl, wenn er an das bevorstehende Gespräch mit Senator Clark dachte. Cameron hatte den Senator jedoch als gerechten Mann kennen gelernt. Wenn man ihm gegenüber loyal war, so wurde man von ihm immer gut behandelt – und Cameron war absolut loyal gewesen.
    Cameron trat an den Kamin und betrachtete die wunderschöne 1886er Winchester. Eine in jeder Hinsicht vollkommene Waffe, die ihrer Zeit um Jahre voraus gewesen war. Insgeheim hatte er die Hoffnung gehegt, dass der Senator so zufrieden mit seiner Arbeit sein könnte, dass er ihm das Gewehr vielleicht schenken würde. Doch das musste er sich nun wohl aus dem Kopf schlagen.
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis Senator Clark zu ihm hinunterkam. Er trug einen teuren Maßanzug und hatte eine Tasse Kaffee in der Hand. Clark schritt quer durch das Arbeitszimmer zu seinem Schreibtisch und stellte die Tasse nieder. »Peter, Sie haben sich den Bart abrasiert«, stellte er fest. »Steht Ihnen gut. Sie sehen dadurch schlanker aus.«
    »Danke, Sir«, antwortete Cameron und überlegte, wie er anfangen sollte. Er

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