Die Entscheidung
Öffentlichkeit immer sehr entschlossen auf – doch Liz wusste, dass der ehemalige Angehörige des U.S. Marine Corps in Wahrheit ein richtiger Softie war. Er trat von hinten zu ihr, strich ihr liebevoll übers Haar und küsste sie auf die Wange und dann auf den Hals, während seine Hände sich auf ihren freien Bauch legten. Duke kam ebenfalls in die Küche und sah zu, so als warte er darauf, dass er selbst wieder an die Reihe kam. Liz griff nach hinten und strich mit beiden Händen über Michaels Haar. Sie küsste ihn auf die Wange und stöhnte ihm ins Ohr. Seine Hände wanderten nach oben, und er umfasste zärtlich ihre Brüste.
»Mittagessen oder Sex?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Beides.«
»Was zuerst?«, fragte er und küsste sie auf den Hals.
»Egal … hmm … sag du.«
Michael hatte nicht erwartet, dass seine Frau mit der Schwangerschaft mehr Lust auf Sex haben würde als vorher – doch es war eine durchaus angenehme Überraschung. »Wenn wir jetzt nicht gehen, dann kommen wir bestimmt den ganzen Tag nicht mehr aus dem Haus.«
»Und was ist daran so verkehrt?«
»Wir haben nichts zu essen im Haus.«
»Bin ich vielleicht daran schuld?«, sagte Liz spitz.
»Nein, wie kommst du darauf?«, antwortete Michael grinsend. »Du doch nicht, Prinzessin. Es ist nur so, dass wir gerade mal sechs Blocks von einem Lebensmittelladen entfernt wohnen und dass du vor einem Monat zu arbeiten aufgehört hast.«
Liz zog ihre Arme von ihm zurück. »An wie vielen Lebensmittelläden kommst du auf deinem Weg von der Arbeit vorbei?«
»Moment, das gilt nicht.« Er ging zu einem der anderen Stühle hinüber und setzte sich. Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Darüber haben wir doch schon gesprochen. Du hast gesagt, du würdest das Einkaufen übernehmen. Du hast gemeint, dann hättest du einen Grund, um mal vom Computer aufzustehen.«
»Aber ich bin schwanger«, wandte Liz schmollend ein.
»Netter Versuch … aber das zieht nicht. Komm, gehen wir runter zu Einstein’s. Ich habe Lust auf einen schönen überbackenen Thunfischtoast.«
»Und was ist mit Sex?«
»Später. Zuerst brauche ich eine Stärkung. Du bist in letzter Zeit so anspruchsvoll, was das betrifft – ich muss erst mal zu Kräften kommen.«
»Armer Schatz.«
Duke steckte seine Schnauze unter die Hand seines Herrchens, und Michael begann ihn zu streicheln. »Und könntest du bitte das T-Shirt deines kleinen Jungen ausziehen und irgendwas für Erwachsene anziehen, bevor wir gehen? Ich bin wirklich hungrig.«
»Das T-Shirt meines Sohnes?« Liz nickte, während sie überlegte, wie sie ihm am besten Paroli bieten konnte. »Das ist wirklich lustig. Da hast du bestimmt den ganzen Vormittag dran gearbeitet, was?«
»Nein«, antwortete er grinsend. »Das ist mir eben erst eingefallen. Absolut spontan.«
»Na ja, jedenfalls hat es keinen der Nachbarn gestört, als ich vorhin mit Duke eine Runde gegangen bin.«
»Du bist in diesem T-Shirt mit Duke draußen gewesen?«, fragte er, nun nicht mehr lächelnd.
Liz sah ihn einen Augenblick an und lächelte schließlich. »Nein, bin ich nicht, aber wenn du mich weiter damit nervst, tu ich’s vielleicht noch.«
Michael nickte. »Okay, du hast gewonnen. Trotzdem wäre ich an deiner Stelle vorsichtig. Wenn dich die Leute mit diesem Mini-T-Shirt sehen, glauben sie am Ende noch, du würdest unsere Babysachen selber anziehen.«
Liz lächelte. »Du sprühst heute nur so vor originellen Sprüchen. Ich schau nur noch nach, ob neue E-Mails da sind, dann können wir gehen.«
Sie ging online und las, dass eine neue Mail eingetroffen war. Liz klickte das Mailbox-Symbol an, und im nächsten Augenblick erschien die Nachricht auf ihrem Bildschirm.
Liebe Liz,
ich hoffe, bei euch ist alles in Ordnung. Ich muss dich und Michael um einen Gefallen bitten, und stellt bitte keine Fragen. Ruf Bella in meinem Haus an und sag ihr, dass du dringend mit ihr reden musst. Und erwähne bitte unter keinen Umständen meinen Namen am Telefon. Es ist etwas schief gegangen, und es ist dringend notwendig, dass sie zu dir kommt und für ein paar Tage bei dir bleibt. Wenn sie bei dir ankommt, kannst du ihr sagen, dass bei mir alles so weit okay ist, dass es mir Leid tut und dass ich ihr alles erklären werde, wenn ich nach Hause komme. Du darfst sie unter keinen Umständen ins Haus oder in ihre Wohnung zurückkehren lassen. Sag Michael, dass er vorsichtig sein soll und dass er Scott C. anrufen soll, falls er Hilfe braucht.
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