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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Gute,
    Syracuse
    PS: Ich weiß alles über Seamus, Michael und Scott C.
     
    Sie konnte kaum glauben, was sie da las. Bella war niemand anders als Annabella Rielly, ihre beste Freundin, und Syracuse musste demzufolge ihr Freund Mitch Rapp sein. Sie fürchtete, dass sie auch wusste, wer mit Scott C. gemeint war; die Frage war nur, woher Mitch Rapp bloß von diesem dunklen Kapitel in der Geschichte ihrer Familie wusste. Liz blickte ungläubig vom Bildschirm auf; der wunderbare Samstagvormittag war verdorben.
    »Liebling, du solltest dir das hier mal anschauen«, sagte sie.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

10
    Peter Cameron saß auf einem der bequemen Ledersitze des funkelnagelneuen Cessna-750-Citation-X-Executive-Jets. Das Flugzeug konnte bis zu zwölf Passagiere befördern, doch bei diesem Flug waren es außer den Piloten nur vier. Eine Frau und zwei Männer saßen an einem kleinen Tisch und studierten Landkarten und Fotografien. Cameron hatte ihnen kaum etwas über die Jansens mitgeteilt. Je weniger diese Leute wussten, umso besser. Dieses Problem musste rasch aus der Welt geschafft werden. So wie nach dem Ausbruch einer Krankheit die ersten vierundzwanzig Stunden von entscheidender Bedeutung waren, kam es auch hier vor allem auf den folgenden Tag an. Wenn man die Dinge sofort anpackte und erledigte, dann würde es keine Probleme geben. Wenn aber irgendwelche Unsicherheitsfaktoren bestehen blieben, würde das Ganze möglicherweise außer Kontrolle geraten.
    Einer der Männer stand auf und kam zu ihm herüber. Er setzte sich Cameron gegenüber, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte. Sein Name war Gus Villaume; einigen Leuten im Geschäft war er als »der Franzmann« bekannt. Der Frankokanadier aus Montreal hatte in den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren für die CIA gearbeitet, bis er 1986 beschloss, sich selbstständig zu machen. Auf diese Weise konnte man viel besser verdienen und sich die Arbeitszeit selbst einteilen.
    Villaume musterte Cameron mit seinen Falkenaugen. Der Franzmann machte sich so seine Gedanken über Cameron; er wirkte zwar recht kompetent, war aber manchmal ein bisschen vorschnell mit der Anwendung von Gewalt. Villaume schätzte, dass er ein typischer Befehlsempfänger war; es gab wohl einen Mann im Hintergrund, dessen Anweisungen Cameron ausführte. Die Art und Weise, wie der ehemalige CIA-Agent mit Geld um sich warf, ließ vermuten, dass sein Boss über beträchtliche finanzielle Mittel verfügte. Es gefiel Villaume gar nicht, dass er nicht wusste, wer Camerons Arbeitgeber war. Das Wissen um solche Dinge konnte in diesem Job eine Art Versicherung darstellen – für den Fall, dass etwas missglückte.
    Villaume strich sich über seinen schwarzen Schnurrbart. »Also, wer sind die beiden Leute?«, wandte er sich an Cameron.
    »Niemand. Sie haben einen Auftrag angenommen, sie haben es vermasselt, und jetzt müssen sie dafür bezahlen.«
    Villaume fiel auf, dass Cameron in einem fast beiläufigen Ton sprach – so als ginge es darum, diese Leute zu feuern, weil sie keine Leistung brachten. »Und sie bezahlen mit ihrem Leben?«, fragte er.
    »Sie haben gewusst, worauf sie sich einlassen.«
    Villaume hielt zwei Schwarz-Weiß-Fotos hoch. »Und das ist alles, was Sie mir geben können?«, fragte er. »Keine Informationen, gar nichts?«
    »Sie brauchen keine weiteren Informationen. Es wird ein einfacher Job. Wir fahren hin, ziehen es durch – und fertig.«
    Villaume musterte Cameron eindringlich. »Ich beurteile selbst, wie einfach ein Job ist.«
    »Falls es Sie beruhigt – ich habe vor, selbst zu schießen.«
    Villaume sah ihn lächelnd an und lehnte sich in seinem Sitz zurück. »Wirklich?«
    »Ja, wirklich. Was ist daran so komisch?«
    »Ich habe noch nie erlebt, dass Sie sich einmal die Hände schmutzig gemacht hätten – geschweige denn, dass Sie jemanden getötet hätten.«
    Cameron konnte nicht verbergen, dass ihm dieses Gespräch missfiel. »Es gibt einiges, was Sie nicht von mir wissen, Gus«, erwiderte er.
    »Oh, davon bin ich überzeugt – aber ich würde trotzdem gern mehr über diese beiden Ziele wissen.«
    »Alles, was Sie wissen müssen, ist, dass es ein leichter Job wird und dass Sie gut dafür bezahlt werden«, entgegnete Cameron gereizt.
    »Meine Leute und ich werden uns nicht auf eine Sache einlassen, über die wir absolut nichts wissen«, erwiderte Villaume unbeirrt. »Wenn Sie sich weigern,

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