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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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Höllenqualen hat sie in von Hass zerfressene Monster verwandelt, die die Menschheit für ihre Qualen verantwortlich machte. Saetan benutzte die Liés, um die geflohenen, erdgebundenen Dämonen, die démon terre , zu ihm zurückzubringen. Chasseure hatten keine Chance gegen diese Biester, dazu brauchte es einen Erzdämon, und die waren selten.
    „Haben wir noch jemanden mit einer Affinität zum Süden?“, hakte er nach.
    „Schon, allerdings wird sie sich nicht freiwillig dafür melden“, gab Miceal zu bedenken.
    „Soll ich dir sagen, wie egal mir das ist?“, knurrte er. „Wer ist die Frau, und wo finden wir sie?“
    „Ihr Name ist Camille, und im Moment befindet sie sich in Enzos Katakomben.“
    Beliar erinnerte sich an Blanches einstige Freundin, die von Eifersucht zerfressen auf Rache sann.
    „Was ist mit den anderen Halbblütern?“ Die Frage war an Tchort gerichtet, doch der schüttelte den Kopf.
    „Ich habe alle getestet, doch es war nur noch ein Osten und ein Westen dabei. Allerdings verstehe ich nicht, wo das Problem liegt.“
    „Dieses Mädchen hasst Blanche, sie wird uns nicht helfen.“
    „Aber sie liebt Andrej, ihm wird sie sicherlich zur Seite stehen.“
    „Das ist keine Liebe“, grollte Beliar. „Liebe bedeutet Vertrauen, und das kann sie nicht. Sie ist besessen von dem Gedanken, ihn zu kontrollieren. Kontrollverlustängste sind Teil ihres Traumas, das sie über die Jahre gehegt und gepflegt hat.“ Er legte den Kopf schräg und betrachtete den Schwarzen Gott. Gerade er sollte diese Dinge erkennen, schließlich waren das ideale Voraussetzungen für einen Pakt. Man bot dem Menschen an, zu bleiben, wie er war, überschüttete ihn mit Materiellem, während man ihm gleichzeitig Lebensenergie entzog. Menschen hassten Veränderungen. Alles, was sie aus dem Trott brachte, lehnten sie instinktiv ab. Das machte es so einfach, ihnen das Leben zu nehmen, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes seelenlos waren und es nicht einmal bemerkten.
    Miceal räusperte sich und brachte ihn zurück in die Gegenwart.
    „Da wäre noch etwas“, sagte er und sah von einem zum anderen.
    „Es muss morgen Nacht geschehen.“
    Sein Blick blieb an Tchort hängen, der sich schwerer auf seinen Stock stützte. Dem Gesichtsausdruck nach zu schließen hatte er damit gerechnet.
    „Wozu die Eile?“, fragte Beliar.
    „Saetan spürt, dass sein Reich unaufhaltsam auseinanderbricht. Da sich Aestaroh ebenfalls von ihm abgewandt hat, bleiben ihm nur Stunden, um einen Gegenschlag vorzubereiten.“
    Der Engel legte eine Hand auf Tchorts Schulter und sagte leise: „Du weißt, was er getan hat, um sich so weit zu erholen, aber das wird nicht reichen, nicht, da er nun auch noch den Herrn des Westens verloren hat.“
    Saetan war am Ende, und das wusste er besser als jeder andere. Doch er wäre nicht der Teufel, wenn er einfach so abdanken würde, das wäre zu einfach. Es musste blutig werden, laut und öffentlich.
    „Warum schlagen wir nicht sofort zu“, fragte Beliar.
    Miceal wandte sich ihm zu und versenkte die Hände in den Manteltaschen.
    „Weil wir das Mädchen brauchen, Camille.“
    Beliar schüttelte den Kopf. „Sie wird uns nicht unterstützen, nicht, solange Blanche Teil des Plans ist.“
    „Versuche es. Leonie soll ihr erklären, wie viel davon abhängt. Wir brauchen das Mädchen.“
    Leonie alias Blanche würde ihm den Kopf abreißen, wenn er sie bat, mit ihrer Exfreundin zu reden, denn Cam würde ihre Rolle genießen. Blanche als Bittstellerin, während ihre Haltung von vornherein feststand. Ausgerechnet Camilles Urteil sollte über Erfolg oder Misserfolg der Mission entscheiden? Innerlich schüttelte er den Kopf. Er kannte Mittel und Wege, ein bockiges Halbblut zur Mithilfe zu bewegen, aber die konnte er in diesem Fall nicht anwenden.
    Freier Wille. Wenn er sie zwang, würde es nicht funktionieren. Darüber hinaus mussten sie damit rechnen, dass sie ihren Einsatz korrumpierte, damit wären Andrejs Kräfte verschwendet.
    Sie mussten zusammenarbeiten, alles andere führte nicht zum Ziel.
     
    *
     
    Blanches Kiefer mahlte. Das Ganze war eine Riesenzeitverschwendung. Nicht, dass sie es nicht von vornherein gewusst hatte. Ungeduldig kreuzte sie die Arme vor der Brust und folgte dem nervigen Dialog zwischen Camille und Andrej. Ein kurzes Telefonat hatte genügt, um Andrej von der Notwendigkeit des Zirkels zu überzeugen. Er war sofort bereit gewesen, Cam auf ihre Seite zu ziehen – oder es zumindest zu versuchen.
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