Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
dauern, bis jemand Fragen über das Mädchen stellte, das kurz nach der Verhaftung vorbeigegangen und ihr Taschentuch hatte fallen lassen.
    Â»Das war auf jeden Fall Kyle«, rief Kevin, als Lauren wieder in die Suite kam. »Was ist los?«
    Lauren schob sich an Kevin vorbei und ging in ihr Zimmer. »Glaub mir, darüber willst du überhaupt nichts wissen. Wir könnten jede Menge Ärger bekommen.«
    Sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu und setzte sich aufs Bett, um nachzudenken.
    Â»Ich bin kein kleines Kind mehr!«, beschwerte sich Kevin beleidigt aus dem Wohnzimmer.
    Lauren hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Wenn man sie mit der Speicherkarte erwischte, würden alle glauben, dass sie mit Kyle und den Demonstranten unter einer Decke steckte. Und sie wäre die längste Zeit CHERUB-Agentin gewesen.
    Also hatte sie drei Möglichkeiten: Sie konnte die Karte verstecken, sie loswerden, indem sie sie die Toilette hinunterspülte, oder irgendwie dafür sorgen, dass die Demonstranten sie wiederbekamen.

    Sie hinunterzuspülen wäre am einfachsten gewesen, aber dann dachte sie daran, dass Kyle verhaftet worden war. Kyle war nicht nur ein guter Freund, er hatte sogar zwei Jahre zuvor seine CHERUB-Karriere aufs Spiel gesetzt, als sie von Norman Large erpresst worden war. Außerdem hatte Tan es nicht verdient, ungeschoren davonzukommen.
    Die einzigen Zweifel, die sie wegen des Milliarden-Rüstungsvertrages hegte, betrafen die Jobs, die vielleicht viele Briten verlieren würden, wenn der Deal nicht zustande kam. Aber schließlich war sie CHERUB beigetreten, um dafür zu sorgen, dass die Welt besser wurde, und nicht, um die Rüstungsindustrie und ihre windigen Waffengeschäfte zu unterstützen.
    Plötzlich erinnerte Lauren sich daran, dass Kyle kurz vor seiner Verhaftung ihren Bruder erwähnt hatte. Vorhin war alles so schnell gegangen, dass sie sich nicht weiter gewundert hatte, aber jetzt rief sie ihn an.
    Â»James«, meldete sie sich besorgt. »Du musst mir genau zuhören. Kyle ist verhaftet worden. Hast du irgendwas mit der Sache zu tun?«
    Â»Scheiße!«, fluchte James. »Wir hatten gehofft, dass er hier auftauchen würde. Weißt du, ob Kyle eine Speicherkarte bei sich hatte, als er verhaftet wurde?«
    Lauren war verwirrt. »Moment mal, was heißt ›hier auftauchen‹? Und was weißt du von der Karte?«
    Â»Ich bin an unserem Treffpunkt in einer Kirche, eine halbe Meile von dir entfernt.«
    Â»Was für ein Treffpunkt?« Jetzt wurde Lauren richtig
wütend. Kyle hatte sie bei ihrem ersten Telefonat angelogen, von wegen James hätte nichts mit der Sache zu tun. »Ich dachte, du wolltest dir eine Uni ansehen?«
    Â»Das war nur eine Cover-Story. Ich wollte dich und Kevin da nicht mit reinziehen«, entschuldigte sich James.
    Â»Kyle ist ein dreckiger Lügner!«, beschwerte sich Lauren und stampfte auf den dichten Teppich. »Was habt ihr mir denn sonst noch alles verschwiegen? Habt ihr uns irgendwie verfolgt?«
    James entschied, dass dies nicht gerade der richtige Zeitpunkt war, um seiner Schwester zu gestehen, dass er ihr Handy angezapft hatte.
    Â»Ist doch jetzt egal«, wich er nervös aus. »Weißt du etwas über die Karte? Kannst du sie vielleicht irgendwie in die Finger kriegen oder uns eine Kopie machen?«
    Â»Die Karte ist in meiner Tasche«, erwiderte Lauren.
    James keuchte erleichtert auf und sagte etwas zu Bruce, der in der Sakristei neben ihm stand. »Oh, Gott sei Dank!«, hörte Lauren daraufhin Bruce seufzen.
    Â»Lauren, wir brauchen diese Karte ganz dringend! Kannst du dich irgendwo mit uns treffen?«
    Â»Es wird ziemlich schwierig werden, das Hotel zu verlassen«, antwortete sie. »Hier sind jede Menge Cops.«
    Â»Das sehe ich genauso«, sagte Kevin hinter ihr, und Lauren zuckte erschrocken zusammen.

    Er hatte sich so leise angeschlichen, dass sie ihn gar nicht gehört hatte. Sie drehte sich um und deutete zur Tür.
    Â»Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich da raushalten!« , schrie sie ihn an. »Raus aus meinem Zimmer, oder …!«, drohte sie wütend, bevor sie sich wieder auf das Telefonat konzentrierte.
    Â»Ich finde schon einen Weg. Wo treffen wir uns?«
    Â»An der Ecke ist ein Café«, sagte James. »Zurzeit kommen wir wegen der ganzen Sicherheitsmaßnahmen nicht näher ans Hotel ran. Wenn ich mich beeile, kann

Weitere Kostenlose Bücher