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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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riesige Elvis-Fliegersonnenbrille.
    Â»Kyle, das ist großartig!«, strahlte Kerry und nahm seinen Arm. »James kann ja hinter uns gehen, ich werde auf jeden Fall mit dir flanieren.«
    Â»Das hat Stil«, fand auch Gabrielle, nahm seinen anderen Arm und deutete vorwurfsvoll auf die Jungen. »So solltet ihr alle aussehen!«
    Dante schüttelte ungläubig den Kopf, während er mit James den Gang entlanglief. »Ich weiß ja, dass Kyle dein Freund ist«, sagte er vorsichtig. »Aber mal
ehrlich, das ist das tuntigste Outfit, das ich je gesehen habe!«
    Dante war von der Grundausbildung direkt zu einer der längsten Missionen in der Geschichte von CHERUB geschickt worden, daher kannte er Kyle kaum.
    Â»Kyle ist schwul«, klärte James ihn auf. »Meinst du, ich würde ihn sonst mit meiner Freundin am Arm davonspazieren lassen?«
    Als Kerry die Menge sah, die vor dem Lift wartete, entschied sie sich, ihre High-Heels auszuziehen und die Treppe zu nehmen. Die anderen folgten ihr die sechs Etagen ins Erdgeschoss hinunter und schlossen sich dem Strom an, der aus dem Hinterausgang des Gebäudes den Kiespfad zur Kapelle hinaufwanderte.
    Normalerweise kannte James jedes Gesicht auf dem Campus, aber heute befanden sich etwa dreihundert ehemalige Mitarbeiter und Agenten auf dem Gelände.
    James rief der fünf Meter vor ihm laufenden Kerry zu: »He, Darling, meinst du, dass wir eines Tages auch auf dem Campus heiraten?«
    Â»Wer sagt denn, dass ich dich heirate?«, gab Kerry verschmitzt zurück.
    Ein paar Leute lachten. James sah zu Boden und bemerkte die schwarzen Streifen genau dort, wo vor achtzehn Monaten sein selbst gebauter Renn-Golfbuggy verunglückt und ausgebrannt war. Zwei Frauen mittleren Alters standen auf dem Rasen und zeigten zum obersten Stockwerk des Hauptgebäudes hinauf.
    Â»Ich weiß noch, wie das gebaut wurde«, erinnerte
sich die eine. »Das da war mein Zimmer am Ende des sechsten Stocks. Damals wohnten alle Jungen im siebten Stock und im obersten war die Einsatzvorbereitung.«
    Noch mehr Nostalgie , dachte James und warf einen Blick auf Amy. Sie war jetzt einundzwanzig und sah einfach umwerfend aus in ihrem trägerlosen Kleid. Aber der Zauber war verflogen, den sie für James gehabt hatte, als er ein neuer Rekrut gewesen und Amy ihm mit ihrem schwarzen T-Shirt unglaublich gebildet und erfahren erschienen war.
    Heute arbeitete Amy als Bodyguard, Kyle war Universitätsstudent mit Teilzeitjob in einem Nachtclub und der gefürchtete Trainer Norman Large bewachte tiefgefrorene Hühnchen in einem Supermarkt. Nie war James die Aussicht auf das Leben nach CHERUB trüber vorgekommen, und so stapfte er reichlich deprimiert auf die weißen Plastikstühle zu, die auf dem Rasen vor der Kapelle standen.
    In der kleinen Campus-Kapelle fanden hundertfünfzig ausgewählte Gäste Platz. Der Rest musste draußen sitzen und konnte die Zeremonie auf einer großen Leinwand verfolgen. Bei Regen wären die Stühle und die Leinwand im Foyer des Hauptgebäudes untergebracht worden.
    Kerry hielt James einen Platz frei, aber als er sich zwischen den Reihen hindurchschob, winkte ihn Meryl Spencer zu sich. Seine frühere Betreuerin war gerade zur Chefbetreuerin ernannt worden, sodass sie sich
nun um alle qualifizierten CHERUB-Agenten kümmern musste.
    Â»Egal was es ist, ich bin unschuldig«, grinste James, als er durch den Hauptgang zwischen den Stühlen zu ihr kam.
    Â»Heilt deine Verletzung gut?«, erkundigte sich Meryl.
    James nickte. »Montag werden die Fäden gezogen. Und dann kann ich hoffentlich wieder vernünftige Kleidung tragen.«
    Â»Du kommst doch ziemlich gut mit Joshua Asker und den anderen kleinen Rothemden aus, nicht wahr?«
    Â»Ja. Ich hab ihnen Schwimmunterricht gegeben und so.«
    Â»Super«, lächelte Meryl. »Dahinten sind nämlich zwei Betreuer, die lange Zeit mit Isaac zusammengearbeitet haben. Sie hätten es wirklich verdient, in der Kapelle zu sitzen, aber sie sind dahinten, weil sie auf die kleinen Rothemden-Jungs aufpassen müssen. Hättest du etwas dagegen, ihren Job zu übernehmen, damit die beiden hineingehen können?«
    Â»Mach ich«, nickte James. »Sind es nur die Jungs?«
    Â»Alle Mädchen zwischen drei und acht sind Brautjungfern«, erklärte Meryl. »Alle dreizehn.«
    Die fünf kleinen Jungen waren sehr unruhig, deshalb hatte man sie extra

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