Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
nach hinten gesetzt. Sie waren gleich gekleidet und sahen äußerst niedlich aus, doch der Kleinste von ihnen war erst drei und hatte Schuhe und Krawatte schon von sich geworfen.

    Mit breitem Grinsen schmiegte sich der fünfjährige Joshua Asker an James. »Können wir jetzt wieder schwimmen gehen, wo du wieder da bist?«, fragte er eifrig.
    James zog eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. »Du stinkst mir zu sehr.«
    Â»Du stinkst selber!«, schrie Joshua laut auf, dann lachte er und schlug James auf den Arm.
    Ein paar Leute sahen sich um, darunter auch Joshuas Mutter Zara. Als Vorsitzende von CHERUB war sie diejenige, die die Braut zum Altar führte.
    Â»Joshua, benimm dich!«, ermahnte sie ihren Sohn streng.
    Joshua zeigte auf James. »Er hat mich zuerst Stinker genannt!«
    Während Zara Joshua zum Schweigen brachte, bog ein weißer Rolls Royce in die Allee ein, die zur Kapelle führte. Von drinnen erklangen über Lautsprecher die ersten Orgeltöne, und alle, die draußen saßen, sahen sich um, als der Wagen anhielt.
    Â»Ich seh nichts!«, beschwerte sich einer der kleinen Jungen, als Chloe ausstieg. Die Schar ihrer kleinen hellgelb gekleideten Brautjungfern versammelte sich hinter ihr. Joshua presste seine Lippen an James’ Arm und blies die Backen auf, um jeden Moment loszuprusten.
    Â»Das würde ich lassen«, warnte ihn James. »Deine Mum bringt dich um.«
    Joshua hob nachdenklich die Augenbrauen, zog
dann den Kopf zurück und setzte sich wieder anständig hin. Die große Videoleinwand begann zu flackern und zeigte Isaac, der nervös am Altar stand. Chloe befand sich nur ein paar Meter hinter James. Sie hatte zu viel Make-up aufgelegt und sah so hilflos aus, als wisse sie nicht recht, was sie da eigentlich tat.
    Â»Bitte erheben Sie sich für die Ankunft der Braut«, bat der Vikar in der Kapelle.
    Zara reichte Chloe den Arm und so schritten sie langsam zwischen den Plastikstühlen zu den Klängen des Hochzeitsmarsches zum Altar.

8
    James hatte sich nicht gerade auf die Hochzeit gefreut, aber nachdem die langweilige Zeremonie überstanden war, ging für ihn der Spaß richtig los. Während in der Nachmittagssonne die Hochzeitsfotos geschossen wurden, spielte er mit den Kleinen und ein paar Freunden Softballcricket und führte dann zusammen mit Kerry sieben Exagenten durch die neuesten Einrichtungen auf dem Campus.
    Die meisten von ihnen waren zwischen dreißig und fünfzig und tauschten mit James und Kerry Geschichten über ihre Einsätze aus, wobei James sich ganz besonders für ihr Leben nach CHERUB interessierte. Alle schienen sich einig, dass es schwierig war, sich nach
der speziellen Erfahrung als CHERUB-Agent an einen normalen Alltag zu gewöhnen. Ein bärtiger Mann gestand sogar, dass er an der Uni aus Langeweile versucht hatte, sich mit Kokain abzulenken, und nur knapp einer Gefängnisstrafe wegen Dealerei entgangen war.
    Doch alles in allem fühlte sich James ermutigt. Selbst wenn man die ausgelassene Partystimmung wegrechnete, schienen alle Exagenten glücklich zu sein, hatten Familie und gute Jobs. Selbst der Typ, der fast im Gefängnis gelandet wäre, griff in seine Brieftasche und zeigte James ein Foto von seinen drei Töchtern, fünf Katzen und einer heißen dänischen Ehefrau.
    Â»Wenn man nicht zu den oberen ein oder zwei Prozent gehört, kommt man erst gar nicht zu CHERUB«, erklärte der Bärtige. »Die Ausbildung auf dem Campus ist hervorragend, man besorgt dir einen Platz an einer Spitzenuniversität, und die Fürsorgeabteilung des Campus unterstützt dich emotional und finanziell, wenn du von hier fortgehst. Es besteht also kein Grund zur Sorge.«
    James verzog das Gesicht. »Ist es denn so offensichtlich, dass ich Angst habe, wegzugehen?«
    Â»Man kann es dir an der Nasenspitze ablesen«, lächelte der Mann. »Aber denk dabei immer auch an die vielen anderen Kids, die nicht mal halb so viele Vorteile haben wie du.«
    Nach der Führung schlenderten James und Kerry eng umschlungen zum Hauptgebäude zurück.

    Â»Wenn ich in Amerika zur Uni gehe, wirst du dann sicher nachkommen?«, wollte James wissen.
    Kerry klang ein wenig angespannt. »Ich werde darüber nachdenken, aber …«
    Â»Aber was? Du hast gesagt, dir gefiele die Idee mit Amerika.«
    Â»Warum lassen wir das nicht einfach auf uns zukommen ?«,

Weitere Kostenlose Bücher