Die Entscheidung
John. »Wir haben die
Grundausbildung und einige Missionen zusammen gemacht und danach immer den Kontakt aufrechterhalten. Und die Hochzeit erschien uns als die Gelegenheit, uns ins Flugzeug zu setzen.«
»Und wie läuft es mit der Tauchschule?«, wollte James wissen, während sie zum Parkplatz gingen.
»So lala«, antwortete John achselzuckend. »Ich arbeite viel mit Japanern, weil ich ihre Sprache spreche, aber die Konkurrenz ist knallhart. Man kommt kaum über die Runden.«
»Ich bin jetzt mit der Uni fertig und arbeite in Brisbane«, erzählte Amy. »Hauptsächlich übersetze ich und biete Personenschutz an.«
»Welcher Art?«, erkundigte sich James.
»Oh, alles Mögliche«, erklärte Amy. »Geschäftsleute auf Besuch, Popstars bei Konzerten in Brisbane, Sportteams. Nichts sonderlich Aufregendes, aber eine Menge Leute zahlen eine Menge Geld dafür, einen jungen weiblichen Bodyguard zu haben.«
»Habt ihr je daran gedacht, wieder auf dem Campus zu arbeiten?«, fragte Kyle.
»Hier ist es viel zu kalt«, gab Amy zurück und rieb sich bei dem Gedanken daran schaudernd über die Arme. »Ich liebe das warme Wetter. Wir haben ein schönes Haus am Strand, gute Clubs und Restaurants in der Nähe und gehen am Wochenende surfen. Ich sehe nicht ein, warum ich im Januar durch den Matsch auf dem Campus stiefeln sollte.«
»Wenn ich den Campus verlasse, möchte ich auch irgendwohin,
wo die Sonne scheint«, sagte James. »Bei meinen Mathenoten bekomme ich vielleicht ein Stipendium an einer Uni in den USA, vielleicht in Kalifornien oder Florida.«
»Und was ist mit Kerry?«, wollte Kyle wissen.
James zuckte verlegen mit den Schultern. »Schwierige Sache. Kerry ist ein Jahr jünger als ich. Aber an amerikanischen Universitäten gibt es ein Modulsystem. Ich könnte ein Jahr lang hingehen und dann ein Jahr aussetzen, um mit Kerry zu reisen.«
»Und gefällt Kerry die Vorstellung, nach Amerika zu gehen?«, fragte Amy.
James nickte.
»Falls die beiden dann noch zusammen sind«, grinste Kyle. »Wie oft habt ihr euch schon getrennt? Fünf oder sechs Mal?«
James hob abwehrend die Hände. »Erinnere mich nicht daran! Diesmal ist es anders. Wir sind viel reifer. Wir hatten beide andere Partner. Aber dabei haben wir uns im Kreis gedreht und erkannt, dass wir beide am besten zueinander passen.«
Mittlerweile waren sie auf dem Parkplatz des Bahnhofs angekommen. James öffnete die Türen des Mini-Vans und John lud die Taschen in den Gepäckraum ein. Neben ihnen parkten noch zwei weitere Kleinbusse und ein Mercedes-Geländewagen, um die Hochzeitsgäste zum Campus zu befördern.
»Ich freue mich wirklich riesig, hier zu sein«, verkündete Amy begeistert, »und die ganzen altbekannten
Gesichter wiederzusehen. Gibt es neue Gebäude oder andere Veränderungen auf dem Campus?«
»Wir haben jetzt eine ziemlich gute Bibliothek«, erzählte James. »Und sie haben die alte Sporthalle renoviert.«
»Und im Einsatzkontrollgebäude funktioniert jetzt endlich alles«, fügte Kyle hinzu.
»Nee«, widersprach James grinsend. »Der Iris-Scanner geht immer noch nicht und das Dach leckt wie verrückt.«
James lieà den Motor an und löste die Handbremse, doch gerade als er rückwärts aus der Parklücke fahren wollte, klopfte jemand heftig an die Scheibe.
»Habt ihr noch Platz für einen mehr?«, grinste Norman Large.
Der ehemalige Trainer hatte jede Menge Haare verloren, was er jedoch offenbar mit seinem riesigen Schnurrbart ausgleichen wollte, der einem Eichhörnchenschwanz glich.
»Oh Mist, wer hat denn diesen Wichser eingeladen ?«, stöhnte Kyle.
James wäre am liebsten davongebraust, aber wenn er sich seiner Aufgabe, die Gäste vom Bahnhof abzuholen, widersetzte, konnte er sein Fahrprivileg verlieren.
Niemand mochte Large, und diese Tatsache hing in der Luft wie ein übler Hundefurz, als James endlich zur zwanzigminütigen Fahrt zum Campus startete.
Kyle brach schlieÃlich das Schweigen. »Was treibt denn ein ehemaliger CHERUB-Trainer so?«
»Sicherheitsdienst«, erklärte Large.
»Oh ja«, lächelte Amy. »Ich mache etwas Ãhnliches in Brisbane. Um was geht es? Politiker, Promis oder so?«
»Tesco«, erwiderte Large verlegen. »Nichts Aufregendes, aber ein leichter Job mit geregelten
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