Die Entscheidung
Stanford gegangen«, erklärte sie, als sie sich wieder James zuwandte. »Beide Universitäts-Zulassungen wurden vom Ansiedlungsbüro der CIA kurzfristig und problemlos organisiert. Und aufgrund des
Sicherheitsaspekts durch die Bandits-Mission wird CHERUB für die gesamten Studiengebühren und Unterhaltskosten aufkommen, solange du studierst.«
»Der Studienberater hat vorgeschlagen, dass ich die amerikanische Staatsbürgerschaft annehmen könnte«, sagte James.
Meryl nickte. »Ich schlage vor, wir machen dich zunächst zu einem englischen Staatsbürger, und wenn du das später ändern möchtest, können wir dir einen amerikanischen Pass besorgen.«
»Klingt gut«, fand James.
»Aber der Haken an einem Studium in Amerika ist, dass du nicht übers Wochenende zum Campus kommen und Lauren oder Kyle sehen kannst«, warnte Meryl. »Und was ist mit deiner Beziehung zu Kerry, ich hatte den Eindruck, das sei immer noch etwas Ernsthaftes?«
»In Amerika gibt es das modulare Kurssystem«, erklärte James, »das heiÃt, dass ich nach einem Jahr ein Jahr Pause einlegen kann. Wenn Kerry also nächstes Jahr um diese Zeit CHERUB verlässt, kann sie entweder mit mir zusammen studieren, oder wir nehmen uns ein Jahr frei und reisen. Das Beste ist, dass es in der Nähe von Stanford noch weitere gute Unis gibt. Kerry könnte an der Berkeley oder der UDC studieren und wäre immer noch in meiner Nähe.«
»Ich gehe mal davon aus, dass du hinfliegen und dir Stanford ansehen willst, bevor du dich endgültig entscheidest«, vermutete Meryl. »Das solltest du aber recht bald tun, denn auch unsere Kontaktleute bei der
CIA brauchen etwas Zeit, um deine Bewerbung vorzubereiten und dir ein Studentenvisum auszustellen.«
»Der Studienberater war auch der Meinung, dass ich mir die Uni ansehen sollte. Er kann mir eine Stanford-Führung organisieren.«
»Ich buche dir einen Flug«, versprach Meryl. »Wahrscheinlich übernächste Woche, wenn dir das passt? Und Kerry sollte mit dir kommen, wenn sie ein ernsthafter Teil deiner Pläne ist.«
James strahlte bei dem Gedanken an eine Reise nach Kalifornien zusammen mit Kerry.
»Aber da ist noch eine Sache«, sagte Meryl. »Ich stelle diese Frage nur sehr ungern, aber ich habe das Gefühl, dass ich sie stellen muss. Also, wie sicher bist du dir, dass deine Beziehung mit Kerry eine mindestens einjährige Trennung übersteht?«
James zuckte mit den Achseln und sah kurz weg. »Nun ja, auf Missionen sind wir schon öfter getrennt gewesen. Aber ich bin realistisch ⦠ich meine, wir sind beide jung. Wir haben uns schon mehrmals getrennt. Ich hoffe wirklich, dass es mit Kerry funktioniert und dass wir beide zusammen in Kalifornien studieren können. Aber shit happens , oder?«
Lachend kam Meryl hinter ihrem Schreibtisch hervor. »Und zwar eine ganze Menge«, stimmte sie zu. »Steh auf und lass dich umarmen, James.«
James war überrascht. Meryl war zwar immer sehr nett, aber normalerweise lief sie nicht herum und umarmte Leute.
»Schwing deinen haarigen Hintern hier herüber«, forderte sie ihn erneut auf und streckte ihre muskulösen Arme aus.
Sie drückte ihn fest an sich und klopfte ihm auf den Rücken. Mit ihren einsneunzig war die ehemalige Olympiasprinterin eine der wenigen Frauen, die neben dem kräftig gebauten James wie eine Mama aussahen.
»Ich bin manchmal ziemlich streng mit dir gewesen, James, aber nur weil es sein musste«, erklärte sie, als sie ihn loslieÃ. »Aber ich bin wirklich stolz darauf, dass du dir Gedanken über deine Zukunft gemacht hast. Du bist ein toller Junge, und ich werde dich furchtbar vermissen, wenn du weg bist.«
James spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. »Ich wusste gar nicht, dass Ihnen so viel an mir liegt«, erwiderte er und musste ein Schluchzen unterdrücken.
»Natürlich liegt mir etwas an dir, du dummer Junge!«, antwortete Meryl erstaunt. »Ihr alle nervt ab und zu mal, aber ihr seid meine Babys. Na ja, vielleicht mit Ausnahme von Jake Parker.«
26
James ging durch den Speisesaal des Campus und summte Going to California von Led Zeppelin vor sich hin. Es war Vormittagspause und viele der jüngeren
Kinder standen Schlange für warme Getränke und Schinkenbrötchen. James konnte Schlangestehen nicht leiden und steuerte daher direkt auf
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