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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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stieß.
    Â»Sie schwärmt schon seit Ewigkeiten davon«, erklärte Rat. »Dieser Tan Abdullah ist Milliardär, seine neueste Frau ein Topmodel, und die beiden sind bekannt dafür, dass sie richtig viel Geld in den Läden lassen.«
    Â»Aha«, machte James, dem langsam ein Licht aufging.
    Lauren war nie eines dieser typischen Girlies gewesen, die Make-up und Klamotten lieben. Aber das Klischee, dass Mädchen für ihr Leben gerne shoppen gehen, erfüllte sie perfekt.
    Â»Tan Abdullahs Frau heißt June Ling«, erklärte Lauren halb aufgeregt, halb entschuldigend. »Die Klatschblätter sind voll von ihr. Sie ist eine echte Shoppingexpertin. Sie geht zu Harvey Nichols und gibt sechzigtausend für Kleider aus. In einem Artikel stand, dass sie, als Tans Kinder noch klein waren, mit ihnen zu Hamleys gegangen ist und im Handumdrehen Spielzeug für achtzehntausend Pfund gekauft hat.«
    James schüttelte den Kopf, als Rats bester Freund
Andy Lagan mit einem Tablett mit zwei Schinkenbrötchen und einem Becher heißer Schokolade mit Marshmallows an den Tisch kam. Er nickte James zu und schüttelte dann ebenfalls den Kopf.
    Â»Du faselst doch nicht schon wieder von dieser Shoppingtour, oder?«, seufzte Andy. »Ich musste gestern mit Bethany, Lauren und Tiffany an einem Tisch sitzen. Sie haben über nichts anderes geredet.«
    Â»Die sind ja so was von neidisch«, freute sich Lauren.
    James schlug mit der Hand auf den Tisch und stieß seinen Stuhl zurück. »Ich fasse es nicht, Lauren«, empörte er sich. »Normalerweise bist du doch die Moralische von uns beiden. Du bist die Vegetarierin. Die, die mir sagt, dass ich mich an ihrem Geburtstag für ein ›Adoptiert ein gefährdetes Karnickel‹-Projekt engagieren soll. Aber dass Menschen gefoltert und aus ihren Häusern vertrieben werden, spielt offenbar keine Rolle, solange du die Chance hast, mit einem chinesischen Model durch Edel-Boutiquen zu flanieren.«
    Â»Aber, James, davon, dass ich einkaufen gehe, hängt doch nicht ab, ob Dörfer plattgewalzt werden.«
    Â»Dann tu es wenigstens für Kyle«, forderte James. »Er hat seine CHERUB-Karriere aufs Spiel gesetzt, als Mr Large dich bedroht hat.«
    Â»Ich treffe mich mit ein paar Kids, gehe shoppen und bleibe über Nacht in einem schicken Hotel«, erklärte Lauren. »Wenn Kyle damit ein Problem hat, dann werde ich etwas anderes finden, womit ich es wiedergutmachen kann.«

    Â»Du wirst sie nie überreden können«, stellte Rat fest. »Sie freut sich seit Wochen darauf.«
    Lauren stand abrupt auf. »Ich gehe ins Schwimmbad, trainieren«, verkündete sie und bedachte Rat mit einem vorwurfsvollen Blick. »Und du könntest mich ruhig ein bisschen mehr unterstützen.«
    James sah Rat achselzuckend an, als Lauren ihre große Tasche mit den Schwimmsachen packte und zur Tür marschierte.
    Â»Tut mir leid, Kumpel, ich wollte dir keine Schwierigkeiten machen.«
    Â»Vergiss es«, erwiderte Rat.
    James bemerkte, dass Andy lustlos an seinem Schinkenbrötchen knabberte. »Isst du das noch?«, fragte er.
    Â»Kannst es haben.« Andy klang, als lastete die ganze Welt auf seinen Schultern.
    Â»Alles okay bei dir?«, erkundigte sich James.
    Andy nickte, aber Rat erklärte: »So ist er schon die ganze Zeit, seit Bethany mit Bruce von der Mission zurückgekommen ist und sich von ihm getrennt hat. Ich glaube ja, dass sie es mit Bruce treibt  – ich bin an ihrem Zimmer vorbeigekommen, und man konnte sie hören. Wir haben schon daran gedacht, eine Überwachungskamera zu installieren und das Ergebnis auf YouTube zu stellen.«
    Bei diesem Gedanken musste James lachen und biss herzhaft in das Schinkenbrötchen. Aber sosehr er Bethany auch hasste, Bruce war immer noch einer seiner besten Freunde.

    Â»Aber das plant ihr doch nicht im Ernst, oder? Ich meine, sie könnten beide hinausgeworfen werden.«

    James wollte unbedingt verhindern, dass CHERUB mit Tan Abdullah zu tun hatte, selbst wenn er dabei riskierte, Lauren zu verärgern. Das Einsatzkontrollgebäude war eines der neuesten auf dem Campus, aber im Laufe des Winters war das High-Tech-Dach aus Stahl und Glas an einigen Stellen undicht geworden, sodass die Wände jetzt Flecken und Schimmel aufwiesen und in der Luft ein muffiger Kellergeruch hing.
    Einsatzleiter Ewart Asker wirkte erschöpft, als James sein

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