Die Entscheidung
rannte  â gefolgt von zwei überdimensionierten Bodyguards  â durch eine groÃe Parfümerieabteilung.
»Habt ihr immer Bodyguards dabei?«, fragte er TJ.
»Ãberall«, nickte TJ. »Meine älteste Schwester ist mal entführt worden. Sie wollten eine Million Dollar, da hat mein Vater ihnen gesagt, sie sollen sie behalten.«
»Nicht Suzie?«
»Nein, eine meiner Halbschwestern aus der ersten Ehe meines Vaters. Die sind alle uralt, so um die dreiÃig oder so.«
TJ schien sich bei Elbridge gut auszukennen. Mittlerweile waren sie eine Rolltreppe hinuntergelaufen und hatten die Sportabteilung erreicht.
Kevin ging manchmal mit seinen Freunden bummeln, aber da Cherubs nicht viel Taschengeld bekamen, sahen sie sich meistens nur um. TJ lebte in einer
völlig anderen Welt. Er steuerte direkt auf eine Wand mit Turnschuhen zu, schnappte sich sechs Paar und wies den verdutzten Verkäufer an, ihm alle in seiner GröÃe zu bringen. Dann stürzte er sich auf die FuÃball-Trikots.
»Welchen Verein magst du?«, wollte Kevin wissen.
Doch noch bevor er eine Antwort bekam, hatte TJ ein Chelsea-Trikot von einem Ständer genommen und hielt es einem der Bodyguards hin.
»Ich glaube, ich nehme lieber zwei von jedem«, erklärte TJ. »Eines zum Sammeln und eines zum Anziehen.«
Kevin beobachtete erstaunt und amüsiert die Shopping-Show, die sein verwöhnter kleiner Freund abzog.
Inzwischen war der Verkäufer mit vier von den sechs Paar Turnschuhen zurückgekommen, die in TJs GröÃe auf Lager gewesen waren. Als TJ einen davon anprobieren wollte, bekam er einen Wutanfall.
»Was soll das denn noch da drin?«, brüllte er den Verkäufer an, während er ein zusammengeknülltes braunes Stück Papier aus dem Schuh zog und es quer durch den Laden feuerte. Dann wandte er sich an Kevin: »Welches ist dein Lieblingsteam?«
»Ich bin kein groÃer FuÃballfan«, gab Kevin zu. »Aber wenn ich ein Team nennen muss, dann Arsenal.«
»Blödsinn«, grinste TJ und sah den Bodyguard an. »Geh und hol ihm ein Arsenal-Trikot.«
»Aber das geht doch nicht«, protestierte Kevin bescheiden,
strahlte dann aber übers ganze Gesicht, als der Bodyguard mit einem Arsenal-Home-Trikot wiederkam. Während er seinen Pullover ablegte und das Hemd auszog, um das Trikot zu probieren, schnappte sich TJ noch ein paar Nike-FuÃbälle und zwei Trainingsjacken und legte alles zu seinem Einkaufsstapel. Dann betrachtete er einen signierten Helm mit Visier, der in einer Vitrine thronte.
»Was kostet der?«, wollte er wissen und zog ein enttäuschtes Gesicht, als er erfuhr, dass der Helm nicht verkäuflich war.
»Hast du eigentlich ein Limit?«, fragte Kevin, als einer der Bodyguards dem Verkäufer befahl, alles auf Tan Abdullahs Rechnung zu setzen und zu den Mercedes zu bringen, die unten parkten.
»Pah, das ist noch gar nichts«, meinte TJ abschätzig. »Das alles zusammen macht vielleicht fünfhundert Pfund. Aber meine Stiefmutter gibt mehr als das Zehnfache für ein einziges Kleid aus.  â Und wohin jetzt?«
»Ich war erst einmal hier, aber ich glaube, die Abteilung für Videospiele ist ganz gut. Und da heute Schule ist, kann man problemlos an allen Konsolen spielen.«
Aber TJ schüttelte gelangweilt den Kopf. »Ich kriege alle Videospiele, sobald sie erscheinen.«
Kevin blickte ungläubig drein, bis TJ ihm erklärte: »Meinem Dad gehören über fünfzig Hotels und in manchen Zimmern gibt es Spielkonsolen. Deshalb schicken uns die groÃen Firmen alle neuen Spiele und Konsolen zum Ausprobieren. Aber die meisten Spiele
mache ich nicht mal auf.  â Die Klamotten hier sind ganz okay. Sollen wir sie uns ansehen?«
»Du bist der Gast«, erwiderte Kevin achselzuckend.
In der Designer-Abteilung für Kids zog TJ die gleiche Show ab wie in der Sportabteilung, mit dem einzigen Unterschied, dass er hier fast dreitausend Pfund für die exklusivsten Labels ausgab. Kevin durfte in seiner Rolle als Sohn eines reichen Waffenhändlers immerhin zweihundert ausgeben. Doch das Einzige, was ihm wirklich gefiel, war eine Lederjacke für fünfhundert Pfund.
»Probier sie mal an«, drängte ihn TJ.
Kevin befühlte das weiche schwarze Leder. Die Jacke war mit einer Kette durch den Ãrmel am Ständer befestigt, doch sobald der Verkäufer
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