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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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sah, dass Kevin zu TJ gehörte, eilte er herbei, um sie aufzuschließen.
    Â»Das kann ich mir nicht leisten«, stellte Kevin entschuldigend fest.
    Â»Dein Dad ist echt knauserig«, fand TJ. »Zweihundert Pfund ist doch gar nichts.«
    Â»Wir sind nicht arm«, stellte Kevin klar. »Wir haben zwei Häuser und schöne Autos, aber eben keine Privatjets und Fünfzigzimmer-Villen wie ihr.«
    Â»Wenn mein Dad Nein sagt, flippe ich total aus und schlage Sachen kaputt«, erzählte TJ. »Einmal hab ich einen Aschenbecher zertrümmert, und Dad ist total ausgerastet, weil der aus irgendeinem berühmten Film stammte und er ihn für ungefähr siebzigtausend Dollar auf einer Auktion ersteigert hat.«
    Kevin war sich nicht ganz sicher, ob TJ sich das nicht
nur ausdachte, um sich wichtig zu machen. Währenddessen hielt ihm der Verkäufer geduldig die Lederjacke hin und Kevin wollte nicht unhöflich erscheinen. Probieren konnte er sie wenigstens, um sich im Spiegel zu betrachten. Sie passte perfekt und er sah sich damit schon auf dem Campus herumlaufen und Jake und seine anderen Freunde würden total neidisch werden.
    Normalerweise durfte man teure Sachen oder Geld, das man während einer CHERUB-Mission bekommen hatte, nicht behalten. Aber schließlich wurde nicht darüber Buch geführt, welche Kleidungsstücke man besaß, und so war sich Kevin sicher, dass er damit durchkommen würde.
    TJ wies den Verkäufer an, ihm eine fast identische Jacke zu zeigen, die allerdings Schlangenleder-Applikationen hatte und ungefähr doppelt so teuer war. Dann stellte er sich damit neben Kevin vor den Spiegel.
    Â»Wir sehen super aus!«, fand er. »Ich nehme sie beide!«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Das Trikot war schon genug, ich kann das unmöglich annehmen.«
    Aber TJ ließ sich auf keine Diskussion ein. Stattdessen musterte er Kevin von oben bis unten.
    Â»He, ich weiß, dass ich sexy bin, aber es ist ziemlich uncool, einen so anzustarren«, grinste Kevin.
    TJ zeigte ihm den Mittelfinger. »Ey Mann, ich bin doch nicht schwul! Aber mir gefallen deine Schuhe und die Hosen. Wo kriegt man denn so was?«
    Kevins Schuhe waren von Timberland, daher verwies
sie der Verkäufer in den Timberland-Shop eine Etage über ihnen. Tatsächlich fand TJ nicht nur Schuhe, sondern auch Hosen wie die von Kevin und bestand darauf, sie sofort anzuziehen, zusammen mit der neuen Lederjacke. Auch Kevin streifte seine über.
    Â»Jetzt habe ich Hunger«, erklärte TJ. »Du auch? Im Diner auf diesem Stockwerk gibt’s riesige Burger.«

    Nach den Anfangsschwierigkeiten mit Suzie befürchtete Lauren schon das Schlimmste, als sie sich von Melissa und June trennten und den Bereich mit den Dreitausend-Pfund-Kleidern für Frauen mit Bleistift-Figuren verließen. Ein Stockwerk tiefer bummelten sie in einer Abteilung herum, die gönnerhaft Young Miss hieß, während ihnen in diskretem Abstand ein Bodyguard folgte.
    Suzie lieferte als Null-Bock-Teenager eine ähnlich gute Vorstellung ab wie ihr Bruder als kleines, verwöhntes Söhnchen. Sie lief zwischen den Ständern herum, nahm wahllos Sachen heraus und verkündete, dass alles Mist sei und dass die Läden in Tokio und Paris viel besser seien als die in London. Lauren war zwar keine Fähnchen schwingende Patriotin, musste aber trotzdem ganz schön die Zähne zusammenbeißen, um ruhig zu bleiben, während das malaysische Mädchen ihre Heimat beleidigte.
    Â»Der Markt in Camden wäre besser«, warf sie schließlich ein. »Da gibt es eher was für uns.«

    Â»Camden ist okay«, fand Suzie, was aus ihrem Mund unbändigem Jubel gleichkam. »Kennst du eine Bar hier in der Nähe? Ich würde gerne Sushi essen und Wodka-Cola trinken, bis sich mir alles dreht.«
    Â»Hier gibt’s bestimmt jede Menge Bars, aber die würden uns keinen Alkohol ausschenken«, sagte Lauren. »Und mein Koksdealer ist im Moment leider in Südfrankreich zum Skifahren.«
    Suzie brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, dass Lauren einen Witz gemacht hatte, doch dann begann sie lauthals zu lachen. »Vierzehn ist ein beschissenes Alter«, befand sie schließlich. »Man will alles und darf nichts.«
    Â»Mein Dad ist echt grauenvoll«, pflichtete Lauren ihr bei. »Ich hätte mich nie dazu überreden lassen dürfen, diese Sachen anzuziehen. Ich komme mir so was

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