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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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große Sakristei gelangten. Die Sonne, die durch ein rundes Buntglasfenster schien, warf ein spektakuläres Farbmuster an die grobe Steinwand.
    Drei Leute zwischen zwanzig und vierzig scharten
sich um einen Tisch mit Metallbeinen und inspizierten eine kleine Videokamera wie ein Chirurgenteam einen Patienten bei der OP.
    Â»Probleme?«, erkundigte sich Helena.
    Â»Die Abdeckung über dem Batteriefach ist kaputt«, erklärte ein großer, lockiger Franzose. »Aber das kriegen wir mit Klebeband wieder hin. Kein großes Problem.«
    Â»Es ist sowieso nur die kleine Kamera, die wir für die Aufnahmen von der Seite brauchen«, ergänzte eine Frau.
    Hinter dem Tisch saß noch ein älterer Mann in wattierter Funktionsweste mit vielen kleinen Taschen und studierte über den Rand seiner Brille hinweg das Kreuzworträtsel der Times . James erkannte ihn sofort.
    Â»Ich bin sicher, ihr kennt Hugh Verhoeven«, stellte Helena ihn fröhlich vor.
    Kyle schüttelte Hugh begeistert die Hand. »Wir sind wirklich dankbar, dass Sie unsere Story bringen wollen, Mr Verhoeven«, sagte er. »Ich weiß noch, wie ich Ihre Berichte aus dem Kosovo gesehen habe, als ich ungefähr acht Jahre alt war. Sie haben mich wirklich berührt.«
    Der ältere Reporter lächelte freundlich. »Nennt mich ruhig Hugh«, bot er an. »Helena hat mir erzählt, dass du ihr bei der Guilt-Trips-Kampagne sehr geholfen hast. Hört sich ganz nach einem beeindruckenden jungen Mann an.«
    Kyle lächelte erfreut und Helena stellte auch Bruce
und James vor. Als James die Hand des Reporters schüttelte, wollte er auch gerne etwas Schlaues sagen wie Kyle.
    Â»Ich habe das Video auf YouTube gesehen, als Sie angeschossen wurden. Es hatte über eine Million Treffer.«
    Verhoeven zog eine Augenbraue hoch und richtete sich in seinem Stuhl auf. »Wie schön, dass du das so unterhaltsam gefunden hast«, fuhr er James an. »Möchtest du, dass ich mein Hemd aufknöpfe und dir die Austrittswunde zeige?«
    James hatte nicht damit gerechnet, dass er Verhoeven damit verärgern würde, und Helena und Kyle sahen ihn finster an.
    Â»So habe ich das nicht gemeint«, verteidigte er sich und rettete die Situation gerade noch dadurch, dass ihm eine tatsächlich intelligente Frage einfiel. »Kyle hat erzählt, Sie hätten sich schon halb aus dem Berufsleben zurückgezogen. Woher kommt denn Ihr plötzliches Interesse an Tan Abdullah?«
    Â»Er ist mein großer weißer Wal!«, rief Verhoeven enthusiastisch. »Vor zwei Jahren hätte ich den schleimigen Mistkerl fast drangekriegt. Die malaysische Regierung hat einen Deal mit den Franzosen abgeschlossen, um ein paar billige Mirage-Kampfflugzeuge zu kaufen. Ich habe die Sache untersucht und bin auf einen riesigen Sumpf von Korruption gestoßen. Schmiergelder, Bestechungen und mittendrin Tan Abdullah, der ungefähr ein dutzend Leute bezahlt hat, eine riesige Kommissionssumme
für den Deal kassierte und sich auch noch selbst zum Verteidigungsminister befördert hat.«
    Â»Und was ist dann passiert?«, fragte Kyle.
    Â»Meine Story ist eines plötzlichen und unnatürlichen Todes gestorben«, erzählte Verhoeven. »Ich wachte mit Kopfschmerzen in einem verwüsteten Hotelzimmer auf. Der Malaie, der für mich Nachforschungen angestellt hatte, und meine Kamerafrau sind spurlos verschwunden, zusammen mit allen Bändern und Interview-Aufzeichnungen. Wenn ich sie anrief, gingen sie nicht mehr ans Telefon, und ein paar Tage später wurde meine Presse-Akkreditierung für Malaysia widerrufen. Ich musste die nächste Schnellfähre nach Thailand nehmen, bevor sie mich deportieren konnten.«
    Â»Aber dafür werden wir uns heute rächen«, grinste Kyle.
    Â»Oh ja«, stimmte Verhoeven zu und schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Heute wird Abdullah dafür bezahlen!«

29
    Die drei schwarzen S-Klasse-Mercedes mit Diplomatenkennzeichen brausten über die Busspur zum eleganten Ende der Oxford Street. TJ und Kevin hatten hinten jede Menge Platz, während Lauren vorne neben einem steifen Chauffeur der malaysischen Botschaft saß.

    TJ hatte die Duschen der Royal Suite genutzt, bevor sie abgefahren waren. Sein gesträhntes Haar war noch nass, und er trug jetzt aufgrund des kälteren Wetters einen Trainingsanzug im Retro-Look. Kevin fand TJ ganz okay, auch wenn er sich nicht

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