Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
wurde, hatte Clint Eastwood und Marilyn Monroe interviewt, den Fall der Berliner Mauer miterlebt und war zu Beginn beider Golfkriege in Bagdad gewesen.
    Verhoeven hatte ein bemerkenswertes Leben geführt, und James war geradezu enttäuscht, als ihm Helena fünfzig Pfund in die Hand drückte und ihn zum nächsten Prêt à Manger schickte, um für alle etwas zu essen zu holen.
    Beim Austeilen der Chicken-Wraps, Smoothies und Salatschachteln stieß Kyle wieder zu ihnen. »Alles okay«, verkündete er. Dann nahm er James beiseite und informierte ihn über die Situation mit Lauren.
    Der letzte Baustein in Verhoevens Plan, Tan Abdullah zur Strecke zu bringen, traf ein paar Minuten später ein: ein dicker Mann in einem perfekt sitzenden dunkelblauen Anzug und mit einer randlosen Brille, die ihm das Aussehen eines Professors verlieh. Er hatte eine exquisite Aktentasche und eine Ausgabe der Financial Times dabei.
    Â»Das ist Dion Frei«, stellte Verhoeven ihn vor. »Er war zwanzig Jahre lang Verkaufsleiter für einen französisch-schweizerischen Turbinen- und Waffenhersteller und wurde erst kürzlich entlassen. Er hat einem Freund von mir in Genf bei einem absolut fantastischen Enthüllungsartikel über die schweizerische Rüstungsindustrie geholfen, und jetzt wird er uns helfen, Tan Abdullah festzunageln.«

    Â»Sechsundzwanzig Jahre«, korrigierte Dion ihn mit ein wenig Bitterkeit in der Stimme. »Durch meine Deals sind eine Menge Leute reich geworden. Aber ich wurde entlassen und bekam nur einen Brief mit der Mitteilung, dass die Betriebsrente ein Haufen Mist ist.«
    Verhoeven lachte und sah Bruce an, der ganz gebannt seinen Geschichten gelauscht hatte und offensichtlich der Jüngste im Raum war. »Siehst du, junger Mann, einige von uns werden vom Großen, Guten getrieben, und andere von einem zu mickrig ausgefallenen Abfindungsscheck.«
    Bruce nickte. »Und wie genau soll das nun ablaufen?«
    Verhoeven lächelte. Es war ein Lächeln, als hätte er sein ganzes Leben lang darauf gewartet, seinen ausgefeilten Plan darzulegen.

    Als Tan Abdullah und David Secombe im Leith eintrafen, befanden sich die Frauen im Spa, die Bodyguards beim Pokerspiel um Streichhölzer und die Jungen in Tans Suite, wo sie sich mit Kissen jagten und mit M&Ms aus der Minibar bombardierten.
    TJ umarmte seinen Vater kurz, und Tans Assistent Max eilte auf ihn zu, um ihm den Umschlag auszuhändigen, der zusammen mit den Blumen gekommen war.
    Â»Ich dachte, Sie möchten das hier vielleicht gleich ansehen«, erklärte Max. »Am Telefon wollte ich nicht darüber sprechen.«

    Tan riss den Umschlag auf. Seine Augenbrauen schossen in die Höhe, als er die Luftbildaufnahme einer Insel im Pazifik herauszog.
    Er sah sich nach David Secombe um, der sich entschlossen hatte, wie ein Vater aufzutreten und Kevin die Tüte M&Ms wegzunehmen, um sie selbst zu essen.
    Â»Du mampfst meine ganze Munition!«, beschwerte sich Kevin.
    Â»David, ich muss mich um Familienangelegenheiten kümmern«, sagte Tan, ohne eine Miene zu verziehen. »Würden Sie uns einen Augenblick entschuldigen?«
    Tan folgte Max in ein luxuriös eingerichtetes Arbeitszimmer und schloss die Tür.
    Â»Ist das echt?«, fragte er.
    Max nickte. »Der Umschlag ist aus der französischen Botschaft und die Nummer von Dion Frei ist tatsächlich eine Botschaftsnummer. Was hat es mit dieser Insel auf sich?«
    Tan nahm die Fernbedienung des großen Plasmabildschirms, schaltete ihn ein, stellte auf laut und positionierte sich in der Nähe der Lautsprecher.
    Â»Man kann nicht vorsichtig genug sein«, erklärte Tan mit gedämpfter Stimme. »Die britische Regierung hatte Wochen Zeit, um das Zimmer zu verwanzen, wenn sie das gewollt hätte.«
    Â»Ich habe es gründlich durchsucht«, erwiderte Max ein wenig beleidigt.
    Â»Die richtig guten findet man nie«, behauptete Tan und senkte seine Stimme noch weiter. »Diese Insel liegt
im Pazifik. Sie gehört zu einer Inselkette am Rande der Zone, in der die Franzosen ihre Nuklearwaffen getestet haben. Sie ist völlig unberührt, mit einer wunderbaren Tierwelt, ideal zum Tauchen und zum Inselhopping. Wenn man sie touristisch richtig nutzt, könnte man da leicht sechzig bis achtzig Millionen Dollar im Jahr machen.«
    Â»Und was bedeutet das für Sie?«
    Tan hob eine Augenbraue, als hielte er Max für

Weitere Kostenlose Bücher