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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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endgültig verebben – und machte sie glücklicher, weil er ihr über ihre eigene Ungläubigkeit hinweghalf. Die erste Freude war schmerzhaft gewesen, aber jetzt fühlte sie eine große Ruhe in sich. Was auch immer geschah, sie konnte Summer aus dem Gruselkabinett herausbringen,
an einen Ort, an dem sie sich ausruhen und reden konnten.
    Als sie aufstand und Dee half, Summer aufzurichten, bemerkte sie in den Schatten … Augen.
    Augen wie die in der engen Höhle der Goldmine. Leuchtende Augen. Sie blickten vom Gang hinter Jenny herüber, und sie waren voller Bosheit.
    Jenny legte Summer einen Arm um die Schultern und drehte sie so, dass sie die Augen nicht sehen konnte. »Hier entlang.«
    Sie werden dir nichts antun, das verspreche ich. Ich werde es nicht zulassen.
    Und sie meinte es ernst. Ihr Glücksgefühl umhüllte sie wie ein Schutzmantel. Die Schattenmänner konnten starren, so viel sie wollten, aber sie würden nicht in Summers Nähe kommen.
    Zu ihrer Erleichterung war die Szenerie mit Summer die letzte im Folterkammerteil des Gruselkabinetts. Der schmale Gang schlängelte sich um einige Biegungen und führte dann in einen kleinen Raum mit einer Drehtür und einem Neonschild mit der Aufschrift: AUSGANG.
    »Geschafft«, hauchte Dee. Jenny fragte sich, ob sie die Augen ebenfalls gesehen hatte.
    Da wand sich Summer aus Jennys Armen. »Wartet mal, seht euch das an.« Ihre Stimme klang genau wie immer, hell und kindlich und eifrig. Jenny konnte es kaum fassen, sie wiederzuhören.

    Summer stand vor einem Süßigkeitenautomaten wie dem, den Jenny und die anderen in der Spielhalle gesehen hatten. Sie steckte ihre zarten Finger in eine Tasche ihres Shirtkleides. »Hat einer von euch einen Vierteldollar? Ich könnte sterben für etwas Schokolade.«
    »Ähm.« Michael sah Jenny an. »Ich weiß nicht, ob wir besser …«
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte Dee entschieden.
    »Aber ich verhungere. Und es wird nur eine Sekunde dauern …«
    Michael sah wieder Jenny an, und Jenny sagte: »Oh, gib ihn ihr, damit wir hier endlich rauskommen.« Die kandierten Erdnüsse waren okay gewesen; warum sollte das hier dann nicht okay sein … Trotzdem behielt Jenny den hinter ihnen liegenden schwarzen Gang im Blick, ob die Augen ihnen gefolgt waren. Sie hörte, wie Summer den Vierteldollar in den Schlitz schob, den Griff drehte – und dann das Klappern der herunterfallenden M&Ms.
    »Ich hoffe, ich hab nicht viele grüne bekommen«, meinte Summer.
    »Ich werde sie herausholen«, sagte Dee entschieden. »Frag nicht warum, Summer.«
    »Streck bloß nicht die Hand hinein«, riet Audrey, und Jenny drehte sich gerade rechtzeitig um, um den Blick zu sehen, den Dee Audrey zuwarf.
    Und dann kullerten die Schokodrops in Dees Hand –
und Dee stieß ein Jaulen aus, bei dem Jenny alles andere vergaß und blitzschnell zu ihr hinrannte.
    In dieser Schrecksekunde malte sie sich aus, welch grauenvolle Dinge aus dem Automaten gekommen sein könnten. Tote Käfer, rot glühende Pennys, Säureklümpchen  … Immer noch einen Schritt entfernt konnte sie sehen, was wirklich auf Dees Hand war: ein buntes Häufchen und darauf etwas Glänzendes.
    »Fünf braune, vier gelbe, zwei grüne, ein rotes und eine Goldmünze«, sagte Michael, während er kühl das M&M-Häufchen abschätzte. »Nicht schlecht.«
    Jenny tätschelte Dee den Rücken.
    »Steck sie irgendwohin, wo sie sicher ist«, sagte Dee. Jenny fischte die Münze aus den Schokodrops, hielt sie fest und spürte ihre Kühle, bevor sie in ihrer Hand warm wurde. Sie rieb mit dem Daumen über die Gravur. Als sie die Hand wieder öffnete, glänzte die Münze wie geschmolzenes Gold direkt aus der Schmiede.
    Dann steckte sie auch die zweite Dublone in die Brusttasche ihrer Hemdbluse und knöpfte sie wieder zu. »Kommt, gehen wir. Wir haben hier alles gewonnen, was wir gewinnen konnten. Summer und eine Münze.« Sie lächelte Summer an, die völlig verwirrt dreinblickte. »Wir erklären dir alles draußen.«
    Summer nahm das Häufchen M&Ms von Dee entgegen und wirkte ein wenig getröstet. Dann begannen sie, durch die Drehtür zu gehen.

    Es passte immer nur einer von ihnen hindurch, und Jenny schob Summer vor sich her. Dann trat sie in die nächste Abteilung der Tür und drückte energisch gegen die dicken Metallarme, um so bald wie möglich aus dem Gruselkabinett hinauszukommen. Zwischen den sich drehenden Metallstäben sah sie nichts als Dunkelheit – draußen war es so pechschwarz, dass sie

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