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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ich dort auf dich warten lasse. Dann können wir reden.«
    »Julian …« Sie hatte Angst, aber sobald er sie losließ, drehte sie sich um.
    Natürlich war er nicht mehr da.
    Der Raum war leer. Für einen Moment stand Jenny vollkommen reglos da und atmete schwer.
    Er war – er war der unmöglichste … so aufreizend …
    Sie hatte noch nie jemanden kennengelernt, der so – so …
    Und er machte ihr Angst. Sie wollte sich gar nicht erst vorstellen, was er als Nächstes tun könnte.
    Jedenfalls war es etwas, das ihr beweisen würde, dass er böse war. Etwas, das ihr keinen Spaß machen würde.
    Allmählich atmete Jenny wieder ruhiger. Summer, dachte sie. Das Wichtige ist, dass ich Summer finde und
sie von hier wegbringe. Was auch immer geschieht, ich muss Summer wegbringen.
    Vergiss Julian. Es gibt nichts, was du für ihn tun kannst. Konzentrier dich darauf, sein Spiel zu spielen und der Schattenwelt zu entkommen.
    Denk an Tom.
    Sie unterdrückte die Schuldgefühle, die an die Oberfläche drängen wollten. Sie dachte an Tom; sie vernachlässigte ihn nicht. Er war ständig in ihren Gedanken, war wie eine Unterströmung unter allem, was geschah. Er war der Grund, warum sie noch auf den Beinen war, warum sie noch immer kämpfte.
    Sie würde keine Ruhe geben, bis er in Sicherheit war. Und das bedeutete, dass sie sich genau jetzt wieder auf den Weg machen musste.
    Sie zog ihre Hemdbluse zurecht und glättete ihr Haar. Dann trat sie in die Umarmung der Drehtür.

Jenny wurde bereits sorgenvoll erwartet.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte Summer.
    »Hast du …«, fragte Audrey.
    Jenny nickte Audrey über Summers Kopf hinweg zu. Audrey zog eine kupferfarbene Augenbraue hoch.
    »Nur ein kleiner, unplanmäßiger Umweg«, murmelte Jenny zu Dee und Michael. Und an Summer gewandt sagte sie: »Ich bin okay. Alles ist okay.«
    Summers M&Ms lagen verstreut auf dem Boden. »Ich mag es überhaupt nicht, wenn Leute verschwinden«, beklagte sie sich.
    »Ach, komm, Sonnenschein, es wird alles gut werden« , murmelte Michael und tätschelte sie unbeholfen. »Wir haben ihr im Wesentlichen schon alles erzählt, wo wir hier sind und was los ist«, sagte er zu Jenny.
    Jennys Elan war verebbt; alle Überschwänglichkeit, die sie nach Summers Auftauchen empfunden hatte, war verschwunden. Julian würde etwas Abscheuliches tun – aber was konnte noch schlimmer sein als das, was er bereits getan hatte? Er hatte sie mit Ufos, dunklen Elfen und Rieseninsekten gejagt – ganz zu schweigen von dem Schattenwolf und der Schlange. Er hatte in
den Schatten ihres Zimmers gelauert und beängstigende Botschaften in der Dunkelheit gezischt. Er hatte sie in einer Höhle gefangen, sie allein gelassen, sodass sie beinahe ertrunken wäre, und sie mit einem Cyberlöwen bedroht. Er hatte sie entführt und durch zwei Welten gehetzt. Was konnte er noch tun, um das zu übertreffen?
    »Wohin gehen wir als Nächstes?«, fragte Audrey.
    Sie sahen sich um. Nichts war beleuchtet, zumindest nicht in ihrer unmittelbaren Nähe. Der Park lag vollkommen dunkel und totenstill um sie herum.
    »Hier, halt das mal«, sagte Dee zu Jenny.
    Jenny nahm die Taschenlampe entgegen und murmelte: »Oh, sei bloß vorsichtig.« Dee kletterte auf einen der altmodischen, grün gestrichenen Laternenpfosten.
    »Ich kann den Leuchtturm auf der Insel sehen«, berichtete sie von oben, ein Bein über die Querstrebe gehakt, die die Laterne stützte. »Und da sind jede Menge Bäume … Das Riesenrad sieht cool aus, es ragt zwischen den Bäumen hervor wie ein Berg zwischen Wolken.«
    »Ist es beleuchtet?«
    »Nein, das Einzige, was beleuchtet ist, liegt etwas weiter hinten – es hat ein großes Wasserrad und einige Boote, die aussehen wie Schwäne.«
    »Der Tunnel der Liebe«, sagte Jenny.
    Als Kind hatte sie diesen Tunnel geliebt – nicht weil er etwas mit Liebe zu tun gehabt hätte, sondern weil er
dunkel und kühl gewesen war und sie die Schwanenboote fasziniert hatten. Jetzt dagegen war der Gedanke daran, in diesen Tunnel zu gehen – nun, es war besser, nicht daran zu denken.
    Als sie auf dem Weg zum Tunnel den See umrundeten, sahen sie die Gestalt zwischen den Bäumen.
    »Es ist wieder so eine Kreatur!«, rief Michael. »Diesmal eine große!«
    Die Strahlen der Taschenlampen erfassten das Ding, noch während es sich in die Bäume zurückzog. Es war wirklich groß, und Jenny erhaschte einen Blick auf rötliche Haut, die wie gegerbtes Leder aussah.
    »Es hat einen Kopf, also kann es

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