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Die Entscheidung der Hebamme

Die Entscheidung der Hebamme

Titel: Die Entscheidung der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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in den zweiten Bottich und begann, Albrechts Arme und seine Brust abzureiben. Sie hatte kaum begonnen, als sich sein Glied aufzurichten begann.
    Schnell trat sie hinter ihn und widmete sich mit zusammengekniffenen Lippen seinem Rücken.
    »Du bist vorn noch nicht fertig«, mahnte er.
    Elmar ließ ein kehliges Lachen hören. »Ihr solltet sie sehen, Herr, so schüchtern und keusch«, vermeldete er.
    Albrecht drehte sich nach hinten, so weit er es vermochte. »Hat dich mein Bruder am Ende doch nicht gehabt?«
    Als Marie weiter beharrlich schwieg, griff er nach ihrer Hand und zog sie wieder vor sich. »Du warst hier noch nicht fertig!«
    Marie nahm allen Mut zusammen und trat drei Schritte zurück. »Das könnt Ihr wohl allein tun, Herr.«
    Elmar ging auf sie zu und verpasste ihr eine so wuchtige Ohrfeige, dass sie wankte und zu Boden geschlagen wäre, hätte sie nicht an der Wand Halt gefunden.
    »Damit das klar ist, du dreistes Ding!«, fauchte er sie an. »Auch wenn du dir sonst etwas auf deinen Stiefvater einbildest – er ist weit weg. Vor dir steht jetzt dein wahrer Herr. Wenn er befiehlt, hast du zu gehorchen. Und wenn er verlangen sollte, dass du sein Lager teilst, hast du dich willig und mit Freuden dorthin zu legen und darfst dich geehrt fühlen, dass sein wohlwollendes Auge auf dich gefallen ist!«
    »Lasst nur, Elmar, wir wollen die Schöne nicht gar zu sehr verschrecken. Vielleicht ist sie inzwischen nicht nur Witwe, sondern auch Waise«, meinte Albrecht in geheucheltem Mitgefühl.
    Sie wussten beide, dass er zwar jede beliebige Magd in sein Bett zwingen konnte, aber nicht ohne weiteres Christians Mündel. Das würde ihm möglicherweise Ärger mit seinem Vater einbringen – und den musste er vermeiden, wollte er die Markgrafschaft erben. Doch es war ein Riesenspaß, dem Mädchen Angst einzujagen.
    »Du hast Glück; heute habe ich Wichtigeres zu erledigen«, lenkte Albrecht ein. »Und jetzt – ausnahmsweise – werde ich wirklich selbst tun, was du nicht wolltest.«
    Während er sie angrinste, begann er, sein Glied zu reiben. Elmar brach in lautes Hohngelächter aus, als Marie entsetzt aus der Kammer flüchtete.
    Albrecht fiel in sein Gelächter ein, nachdem er sich erleichtert hatte.
    »Ihr könnt jetzt ruhen, schließlich habt Ihr die ganze Nacht durchgewacht«, gestattete er Elmar, während sie frühstückten. »Aber gebt zuvor noch Bescheid, dass ich das Kräuterweib unverzüglich sehen will, wenn sie erwacht. Das heißt – falls sie je erwachen sollte …«
    Was er jetzt vorhatte, das wollte er lieber allein tun, ohne den prüfenden Blick des Älteren. Und danach, ja, dann würde er sich von Elmar noch mehr über die Dorfbewohner erzählen lassen, um die Figuren für seine Schachpartie aufzustellen, bei der er die Bauern für sein Vergnügen ganz nach Belieben hin-und herrücken und opfern würde.
    Doch bevor Elmar die Tür aufstieß, rief er ihn noch einmal zurück. »Ich kann mich auf Euer Stillschweigen verlassen, was mein kleines … nächtliches Problem angeht?«
    Niemand durfte erfahren, dass der künftige Herr der Mark Meißen die Hilfe einer Kräuterhexe brauchte, weil er sich vor seinen eigenen Träumen fürchtete.
    »Ihr habt mein Wort, Graf.«
    Elmar konnte er vertrauen. Der Ritter mit dem sorgfältig gekämmten rötlichen Haar hielt zu ihm und war viel zu geübt in Intrigenspielen, um unbedacht eine Bemerkung fallenzulassen.
    Als Elmar die Kammer verlassen hatte, ließ sich Albrecht in die Kleider helfen und nach dem Münzmeister rufen.
     
    Marthe erwachte, als jemand sie an der Schulter rüttelte und verzweifelt ihren Namen rief. Mühsam öffnete sie die Lider und erkannte Marie, die neben ihr kniete und aussah, als würde sie jeden Moment zu weinen beginnen. Hinter ihr stand Walther, der Befehlshaber der Wachen von Christiansdorf, den Christian zu ihrem Schutz hiergelassen hatte. Der erfahrene, graubärtige Kämpfer wirkte besorgt.
    Immer noch benommen, stemmte sich Marthe hoch.
    »Ist etwas geschehen?« Die Gesichter der beiden ließen keinen anderen Schluss zu.
    »Nein«, antwortete Marie erleichtert. »Aber wir haben uns Sorgen gemacht. Es ist schon Mittag!«
    Stück für Stück kehrte die Erinnerung zurück. Elmar hatte sie am Abend nicht aus den Augen gelassen, während sie den Schlaftrunk für Albrecht zubereitete, und sie dann gezwungen, viel mehr davon zu schlucken, als sie Ottos Sohn verabreicht hatte. Da sie kleiner war als Albrecht und noch dazu durch Johannas

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